Der Schatz im Römerbad

Archäologisches Museum & Biologische Station Haus Bürgel, Monheim

Hebe den Schatz der Römer und entdecke das Auenland!

Im Museum Haus Bürgel und auf dem Gelände der Biologischen Station warten jede Menge Abenteuer auf große Entdecker. Vor über 2.000 Jahren haben römische Soldaten in Monheim am Rhein ein Kastell – eine Festung – gebaut. Bei Ausgrabungen haben Forscher hier viele Gegenstände der Römer gefunden, die zum Teil über 2.000 Jahre alt sind.

Zum Beispiel alte Münzen, Lanzen und Tonkrüge. Im Museum kannst du dir alle Fundstücke genau anschauen. Die Mauerreste der alten Festung kannst du draußen erkunden. Zwölf Türme und mehrere Meter dicke Mauern hatte das Kastell damals. Vielleicht findest du ja auch noch eine waschechte Münze aus der Römerzeit?

Im Garten von Haus Bürgel kannst du sehen, welche Pflanzen die Römer angebaut haben. Außerdem leben in den Auen rund um das Haus viele interessante Tiere: Steinkäuze, Schleiereulen und Fledermäuse zum Beispiel.

Der Schatz im Römerbad

„Das ist ja nur ein alter Bauernhof“, sagt Nicki empört. Gerade ist er mit Nina vor Haus Bürgel in Monheim am Rhein angekommen. „Brauchst du Eier und Milch? Ich dachte, wir gehen zu den Römern“, protestiert Nicki weiter. „Wir sind schon bei den Römern“, sagt Nina. „Der Bauernhof steht auf den Grundmauern eines Römerkastells. Das wurde hier vor 1700 Jahren erbaut. Und jetzt sind hier ein Museum und eine Biologische Station zu Hause.“

In dem Museum Haus Bürgel erfahren Nina und Nicki alles über das Leben in dem alten Militärlager. Es gehörte zur Befestigung der Grenze des Römischen Reiches auf der linken Rheinseite. „Wie kann das denn sein?“, fragt Nina verwundert. „Wir sind doch hier auf der rechten Rheinseite.“ „Habt ihr etwa alle Steine über den Fluss getragen und hier wieder aufgebaut?“, fragt Nicki einen Museumsführer. Der schüttelt den Kopf: „Nein, das hat einen ganz anderen Grund.“

Im ersten Stock des Museums bestaunt Nina das Modell eines römischen Soldaten. „Schau mal, Nina, hier ist ein Schatz“, ruft Nicki plötzlich aufgeregt aus der anderen Ecke des Raumes. „Die Münzen hatte jemand unter den Fußbodenbrettern des Bades versteckt“, erzählt er Nina. „Was sind denn das für Köpfe auf den Münzen?“, fragt Nina. „Das sind die römischen Kaiser, die damals geherrscht haben. Deshalb wissen wir auch genau, wie alt welche Münze ist“, erklärt der Museumsführer. „Toll, so eine Münze hätte ich gerne von mir. Den Nicki-Taler“, schwärmt Nicki.

Im nächsten Raum finden Nina und Nicki in einer Vitrine viele Tonkrüge. „Sind das römische Blumenvasen?“, fragt Nicki. „Nicht ganz, das sind Amphoren. Die wurden hier gefunden“, sagt der Museumsführer. „Sie wurden verwendet, um Wein, Öl oder andere Waren von einem Ende des riesigen Römer-Reiches an das andere zu transportieren. Und wenn sie leer waren, wurden sie wieder neu gefüllt.“ „Dann waren das die ersten Pfandflaschen der Welt“, sagt Nina.

„Hmm, hier riecht es aber gut“, sagt Nina. Sie kommt an die Rückseite des ehemaligen Römerkastells und reckt ihre Nase in die Luft. An der hohen Mauer, in der noch viele Steine aus der Römerzeit sichtbar sind, findet sie den Garten der Biologischen Station Haus Bürgel. Von dem steigt ein herrlicher Duft nach frischen Kräutern auf. „Hier kannst du sehen, welche Pflanzen die Römer angebaut haben“, erklärt eine Mitarbeiterin der Biostation. „Das kenne ich“, sagt Nina und deutet auf den grünen Mangold, „das kocht meine Mutter manchmal – und der Thymian da drüben riecht ja nach Spaghettisauce. Dann essen wir ja ganz oft wie die alten Römer.“

Auf der anderen Seite des Kastells entdecken Nina und Nicki eine große Wiese. „Die ist aber schön. Ob es hier auch Kühe oder Schafe gibt?“, fragt Nina. „Das ist doch keine Viehweide“, sagt Nicki. Er hat sofort erkannt, dass auf der Wiese ganz viele verschiedene Obstbäume stehen. „Guck mal“, ruft er Nina zu und läuft aufgeregt von Baum zu Baum. „Hier sind Pflaumen und hier Kirschen und da drüben Birnen und hier Äpfel. Aber wieso stehen die alle hier?“, fragt Nicki sich verwirrt. „Weil das keine Obstsorten sind, wie du sie vom Markt kennst“, erklärt die Mitarbeiterin der Biostation. „Das sind alles alte Sorten. Die gab es früher zu kaufen, heute aber nicht mehr.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Archäologischen Museum Haus Bürgel fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Archäologisches Museum Haus Bürgel

Urdenbacher Weg

40789 Monheim am Rhein

Tel.: 02173 / 951-8930

Mail: hausbuergel@monheim.de

Web: www.hausbuergel.de

 

Biologische Station Haus Bürgel

Stadt Düsseldorf • Kreis Mettmann e.V.

Tel.: 0211 / 9961212

Mail: info@biostation-D-ME.de

Web: www.biostation-D-ME.de

Wann?

Samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

Winterpause zwischen dem 1. Dezember und dem 31. Januar.

Führungen außerhalb der Öffnungszeiten ab acht Personen nach telefonischer Vereinbarung; offene Führungen am ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr.

Das Museum ist nur über Treppen erreichbar und daher für Gehbehinderte nur schwer zugänglich.

Die Biologische Station bietet Führungen durch die Urdenbacher Kämpe und zum Garten an. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr. Die Veranstaltungen werden auf der Homepage veröffentlicht.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung sind Eigentümer von Haus Bürgel und haben geholfen das Archäologische Museum einzurichten und den Archäologischen Pfad anzulegen. Außerdem haben sie Gebiete für den Schutz der Natur erworben, die von der Biologischen Station betreut werden.

Die grünen Steine von Soest

Grünsandsteinmuseum, Soest

In Soest gibt es eine Kirche, die so grün ist wie eine Wiese. Das sie ausgerechnet „Wiesenkirche“ heißt ist aber Zufall. Aber in Soest gibt es aber nicht nur eine grüne Kirche, sondern auch grüne Mauern und grüne Häuser. Vor vielen tausend Jahren entstand in Soest und Umgebung der Grünsandstein. Später nutzen die Menschen das Gestein zum Bauen und prägten damit eine ganze Region. Die grünen Steinen sind etwas ganz besonders, denn es gibt sie nur in Soest und Umgebung – nirgendwo sonst auf der Welt.

Im Grünsandsteinmuseum kannst du dir die Steine ganz genau anschauen und erfährst zum Beispiel, wie es in Soest zur Zeit der Dinosaurier aussah oder wie die Wiesenkirche entstanden ist.

Die grünen Steine von Soest

Freudig pfeifend springt Nicki auf ein altes Fachwerkhaus in Soest zu. Dort ist er mit Nina verabredet. Plötzlich erstarrt er: Über ihm steht ein Dinosaurier, die Vorderbeine zum Fangen bereit. Schnell will sich Nicki ein Versteck suchen, da hört er jemanden sprechen: „Das ist ein junges Iguanodon.“ Nicki dreht sich um. Er sieht Nina mit dem Museumsleiter vor dem Grünsandsteinmuseum stehen. „Der Dino ist nicht echt“, sagt Nina lachend, als sie Nickis erschrockenes Gesicht sieht, „aber der Grünsandstein, auf dem er steht.“ Nicki schaut auf die Füße des Sauriers. Tatsächlich: Der Boden ist von Natur aus grün. Im Museum sieht Nicki noch mehr grünliche Steine. „In der Zeit, als die Dinosaurier lebten, ist der Grünsandstein hier in Soest und Umgebung entstanden“, erklärt der Museumsleiter. „Und die Steine gibt es nur hier, sonst nirgendwo auf der Welt?“, fragt Nina. Der Experte nickt.

„Wo ist denn Klaus?“ fragt Nicki. Nicki und Nina schauen sich um. „Da ist er“, sagt Nina. „Du Schlitzohr, mit deiner grünen Farbe fällst du auf den Steinen gar nicht auf.“ Als sie Klaus hochhebt, schaut sie sich den Stein genauer an. „Oh, der gefällt mir aber gut!“, schwärmt Nina. „Er hat weiße Kristalle. Die funkeln und glitzern so schön.“ „Typisch Mädchen“, seufzt Nicki. „Ui, wer hat denn so ein großes Maul? War das etwa auch ein Dinosaurier?“, fragt Nicki, als er ein großes, gefährlich aussehendes Gebiss entdeckt. „Nein, das gehörte einem Hai. Überreste von Meerestieren werden immer wieder in den Steinen gefunden“, erklärt der Museumsleiter. „Daran sieht man, dass das Meer in der Kreidezeit große Teile von Westfalen bedeckte.“

Im nächsten Zimmer entdeckt Nicki an der Wand mehrere Steintafeln. Sie wurden mit unterschiedlichen Werkzeugen bearbeitet. Auf einer Tafel sind geheimnisvoll aussehende Zeichen eingemeißelt. „Das sind Steinmetzzeichen. Daran erkennt man, wer den Stein bearbeitet hat“, sagt der Experte, der selbst Dombaumeister ist. Eines der Zeichen entdeckt Nicki ein zweites Mal im Raum. In der obersten Etage zeigt der Museumsleiter Nina und Nicki ein Modell der mittelalterlichen Baustelle der Wiesenkirche. „Die Menschen haben früher alles mit der Hand gemacht.“ „Das war aber eine schwere Arbeit“, staunt Nicki, „und hat bestimmt lange gedauert.“ „Es verging sogar mindestens ein Jahrhundert, bis die Wiesenkirche komplett fertig war.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Grünsandstein-Museum-Soest fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Grünsandstein-Museum-Soest

Walburgerstraße 56

59494 Soest

Telefon: +49 (0) 29 21 / 1 50 11

Web: www.gruensandsteinmuseum.de

Wann?

Führungen für Einzelbesucher täglich

jeweils um 11.00, 14.00 und 15.30 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Heimatverein Rescheid dabei unterstützt, die Spuren der Bergbaugeschichte in Hellenthal-Rescheid wieder sichtbar zu machen und die Grube für Besucher zu öffnen.

Ein U-Boot im Ruhrgebiet

Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia, Witten

Weißt du wie die Kohle früher aus den Stollen im Muttental transportiert wurde?

Zuerst haben Pferde die schweren Wagen mit der Kohle aus den Gruben gezogen. Später dann gab es die Muttenthalbahn. Das sind Lokomotiven die mit Diesel oder Akku-Batterien angetrieben wurden. Heute – fast 200 Jahre später – kannst du dir die Lokomotiven und Waggons im Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia immer noch anschauen. Mit einigen alten Zügen kannst du sogar heute noch fahren. Die Waggons werden U-Boote genannt, weil sie so eng und klein sind und mit ihren quadratischen Gucklöchern wie U-Boote aussehen.

Jeden 1. und 3. Sonntag können Besucher mit der Bahn durch das Muttental gefahren, denn nach beinahe hundert Jahren Stillstand haben die Männer von der Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn die alten Gleise wieder befahrbar gemacht.

Ein U-Boot im Ruhrgebiet

„Wo die wohl hinführen?“ Beim Hüpfen von Baum zu Baum im Muttental bei Witten hat Nicki plötzlich ungewöhnlich schmale Gleise entdeckt. „Nina! Klaus! Kommt schnell, das müsst ihr euch anschauen!“ Nicki ist den Schienen gefolgt und steht auf einem alten Bergbaugelände. Mehrere Männer in blauen Anzügen schrauben an einer Eisenbahn herum, die kleiner als ein Auto ist. „Seid ihr nicht zu alt, um mit Modelleisenbahnen zu spielen?“, fragt Nicki rundheraus. „Das ist doch keine Spielzeugeisenbahn“, sagt einer der Männer und lacht. „Das ist eine alte Grubenbahn und ihr seid hier im Gruben- und Feldbahnmuseum der Zeche Theresia. Kommt, ich zeig’ euch hier alles.“

Eine Grubenbahn, erfahren die drei, wurde eingesetzt, um die Bergleute in den Stollen hinein- und die Kohle hinauszubefördern. „Die Bahn im Muttental gibt es schon seit 1829“, erklärt der Museumsführer. Damals hätten Pferde die Kohlewagen bis zu einem großen Lagerplatz transportiert. „Später hat man dann Lokomotiven mit Dieselmotor oder elektrische Wagen eingesetzt, deren Motor von einer Akku-Batterie angetrieben wird. An so einer basteln wir gerade herum“, sagt der Mann und zeigt auf einen kastenförmigen Wagen aus grünem Metall. „Der sieht aber lustig aus. Können wir damit mal fahren?“, fragt Nicki aufgeregt. „Hmm, eigentlich können Besucher ja nur sonntags mit der Bahn fahren… Aber für euch machen wir mal eine Ausnahme“, sagt der Museumsführer und schmunzelt.

„Ich mache die Bahn gerade startbereit, steigt ihr schon mal in das U-Boot.“ Ein U-Boot? Mitten im Ruhrgebiet? Und auf Schienen? Verwirrt schaut sich Nicki um und erspäht hinter der Lok schließlich kleine Eisenbahnwaggons, die wie Blechbüchsen mit quadratischen Löchern aussehen – eben wie U-Boote. In diesen engen Wagen wurden die Bergleute früher zur Arbeit in die dunklen Schächte gefahren. Begeistert lassen Nicki, Klaus und Nina sich mit der Muttenthalbahn durch die schöne Landschaft kutschieren. Sogar den Bremshebel darf Nicki mit seinen Pfoten mal ziehen. „Wie gut“, denkt er sich, „dass die ,Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn’ die Strecke und die Zeche Theresia nach fast 100 Jahren Stillstand wieder auf Vordermann gebracht hat – sonst könnte ich hier nicht so einen Spaß haben!“

Auf der Fahrt macht die Grubenbahn auch an der alten Zeche Nachtigall halt. Hier kann man sich durch das Bergwerk führen lassen und genau sehen, wie unglaublich anstrengend die Arbeit „unter Tage“ – wie es in der Sprache der Bergleute heißt – damals war. „Nach der Rundfahrt müssen wir unbedingt noch ins Museum,“ Nina ist ganz begeistert von den Eisenbahnen. Nur Klaus hat sich lieber in Ninas Rucksack versteckt. Nach bekommen die drei noch eine exklusive Führung. Rund 90 Lokomotiven und 200 Waggons später brummt Nicki ein wenig der kleine Nagerkopf. „Hui, ich hätte nicht gedacht, dass es so viele verschiedene Grubenbahnen gibt. Ihr wisst aber auch wirklich eine Menge darüber.“ „Wir tun unser Bestes“, sagt der Museumsführer mit einem Lachen und winkt den drein zum Abschied.

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia
Nachtigallstraße 27-33
58452 Witten-Bommern
Telefon: 01 77 / 4 93 85 04
E-Mail: info@muttenthalbahn.de
Web: www.muttenthalbahn.org

Wann?

Ostern bis Oktober jeden 1. und 3. Sonntag im Monat

10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen die Loks der Muttenthalbahn zu reparieren.

Frösche unter Tage

Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt, Hellenthal-Rescheid

Du willst wissen, was Kaue, Rösche oder Firste sind?

Du fragst dich, wozu man unter Tage Frösche braucht?

Dann nichts wie los in das Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt in Hellenthal-Rescheid! Im Museum heißt es dann Helm auf, Taschenlampe an und Jacke nicht vergessen. Denn in den Gängen, die die Bergmänner unter der Erde gegraben haben ist es dunkel und auch ein wenig kalt. Das ganze Jahr über wird es in den Stollen – so heißen die Gänge in der Bergmann-Sprache – nicht wärmer als acht Grad.

Zu entdecken gibt es aber jede Menge: Finde heraus, was es mit den geheimnisvollen Zeichen auf sich hat, die die Bergleute im Stein hinterlassen haben und warum die Bergmänner früher aufpassen mussten in den dunklen Gängen nicht auf Pferdeäpfel zu treten.

Frösche unter Tage

„Autsch!“ Nina verzieht das Gesicht. Sie rückt ihren roten Helm wieder zurecht. Nicki kichert: „Gut, dass ich so klein bin. Ich muss mich hier im Stollen nicht ducken.“ „Da vorne können wir alle wieder gerade stehen“, sagt der Grubenführer. Er begleitet Nina und Nicki durch die Grube Wohlfahrt in Hellenthal-Rescheid. „Dieser Stollen ist schon sehr bequem“, erzählt er den beiden. „Die ersten Stollen waren so eng, dass die Bergleute nur kriechen konnten. Dabei hockten sie auch noch die ganze Zeit im Wasser. Erst später wurden große Stollen mit einer Grubenbahn gebaut.“

Nicki schaut sich um und fragt: „Was gab es denn hier Wertvolles? Kohle?“ „Nein, hier in der Eifel wurde hauptsächlich Bleierz gefördert“, antwortet der Grubenführer. „Hui, Bleierz ist aber ganz schön schwer“, Er wiegt den silbern glitzernden Klumpen in seiner Pfote. Der Experte nickt: „Genau, selbst als es den Grubenhunt schon gab, war es noch schwere Arbeit, das Erz nach oben zu befördern.“ „Grubenhund?“, fragt Nina verwundert. „Mussten auch Tiere hier unter Tage arbeiten?“ Der Grubenführer schüttelt den Kopf: „Bei uns nicht. In anderen Gruben haben aber oft Pferde die schweren Wagen gezogen. Viele haben fast ihr ganzes Leben unter der Erde verbracht.“

Der Grubenführer läuft voran. „Kommt mit, wir müssen noch ein bisschen weiter durch den Stollen fahren. Dann kann ich euch etwas zeigen“, ruft er den beiden zu. „Fahren?“ Nina schaut ungläubig zu Nicki und fragt: „Also ich dachte eigentlich, dass wir gerade laufen. Oder hast du Rollen unter deinen Pfoten, Nicki?“ „Ach so, das muss ich euch noch erklären“, sagt der Grubenführer. „‚Fahren‘ ist Bergmannssprache und bezeichnet alle Bewegungen im Stollen. Die Bergmannssprache ist übrigens die älteste Fachsprache Deutschlands.“ „Wir sind da, hier herein bitte.“ Der Grubenführer zeigt in die dunkle Öffnung eines schmalen Gangs. Nina folgt ihm geduckt. Nicki bleibt dicht hinter ihr.

In einem kleinen runden Raum endet der Gang. Klick – plötzlich wird es zappenduster. „Ein Stromausfall!“, schluchzt Nicki. Er klammert sich ängstlich an Ninas Bein. Im nächsten Moment macht es „ratsch“ und ein Streichholz brennt in der Hand des Grubenführers. „Ganz schön dunkel hier unten, was?“, sagt er lachend. „Jetzt zünde ich aber den Grubenfrosch an. Ihr könnt dann erleben, wie viel ein Bergmann früher im Schein der Flamme sehen konnte.“ „Einen Frosch anzünden?“, quiekt Nina, „wie grausam! Das können Sie doch nicht machen.“ Klaus ist erst durch Ninas Geschrei wach geworden. Er duckt sich noch tiefer in ihre Tasche. „Nein, ich zünde doch kein Tier an“, beruhigt sie der Grubenführer, „der Grubenfrosch ist eine alte Bergmannslampe.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“ fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Bergwerk.

Wo?

Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“

Aufbereitung II Nr. 1

53940 Hellenthal-Rescheid

Tel.: 02448 / 911140 (vormittags)

Mail: Heimatverein.Rescheid@t-online.de

Web: www.grubewohlfahrt.de

Wann?

Führungen für Einzelbesucher täglich

jeweils um 11.00, 14.00 und 15.30 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Heimatverein Rescheid dabei unterstützt, die Spuren der Bergbaugeschichte in Hellenthal-Rescheid wieder sichtbar zu machen und die Grube für Besucher zu öffnen.

Mit Sicilia in die Tiefe

Bergbaumuseum Siciliaschacht, Lennestadt

Kannst du dir vorstellen, wie es ist, unter der Erde zu arbeiten?

Wusstest du, dass die Grube Sicilia in Lennestadt lange zu den größten Schwefelkies-, Blei-, Zink- und Schwerspatgruben der Welt gehörte? Oder dass das sauerländische Meggen vor 570 Millionen Jahren noch südlich des Äquators lag, in subtropischen Klima und an Korallenriffen?

Im Informationszentrum des Bergbaumuseums Siciliaschacht in Lennestadt erfährst du noch mehr über den Bergbau und die Geschichte des Sauerlandes. Hier kannst du sehen, wie verschiedene Metalle unter der Erde gewonnen werden und wofür sie verwendet werden. Auf einem 4 Kilometer langen Wanderweg wird außerdem die Bergbaugeschichte der Region um Meggen erklärt.

Mit Sicilia in die Tiefe

„Gleich setzt sich bestimmt der Förderkorb in Bewegung und bringt die Bergleute zur nächsten Schicht in die Tiefe“, hofft Nicki. „Aber nein!“ sagt Nina. „Die Schachtanlage ist doch schon seit 1992 nicht mehr im Betrieb. Die Grube Sicilia ist heute ein Museum.“ „Grube? Häschen in der Grube? Wie das Lied?“ fragt Nicki. „Aber Nicki!“, ruft Nina, „das Wort Grube hat doch mehrere Bedeutungen! Die Grube kann eine Vertiefung in der Erde sein, bezeichnet aber auch eine technische Anlage unter der Erde, die zum Abbau, zur Gewinnung und Förderung von Bodenschätzen dient.“

Überall auf dem Gelände sieht es so aus, als ob jeden Augenblick die Bergleute wieder mit dem Abbau von Erzen beginnen würden. Das liegt daran, dass einige der ehemaligen „Kumpel“ – so nennen sich Bergleute untereinander – ihren früheren Arbeitsplatz wieder hergerichtet haben. So erhalten die Besucher einen genauen Einblick in die Welt des Erzbergwerkes“, erklärt Nina. Staunend steht Nicki vor den beiden mächtigen Fördermaschinen. „Wie groß ist wohl das Rad? Und wie viel Gewicht können die Seile aus der Tiefe hochziehen?“ Fragen über Fragen, auf die Nicki bei der Führung über das Werksgelände auch Antworten findet. Ihr könnt euch ja einige seiner Fragen ausdrucken und am Wochenende in der Schachtanlage Sicilia im sauerländischen Meggen auf Entdeckungstour gehen.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Bergbaumuseum Sicilia fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Bergbaumuseum Sicilia
Siciliastraße
57368 Lennestadt-Meggen

http://www.bergbaumuseum-siciliaschacht.de/

Wann?

Jeden Sonntag von 15-18 Uhr

Führungen (auch werktags) nach vorheriger Anmeldung bei Herrn Heide, Telefon: 02721/ 81434, oder bei Herrn Slotta unter 02721/ 2257

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen, ein Informationszentrum neben der Grube zu errichten, das interessante Fakten über die Arbeit im Bergwerk und den Erzabbau liefert. Außerdem wurde ein Bergbauwanderweg angelegt, auf dem du viel Wissenswertes erfahren kannst.

Es kracht im Gebälk

Grottenhertener Mühle, Bedburg

Die Grottenhertener Mühle in Bedburg wurde1831 von Anton Iven gebaut. Das besondere an der Mühle ist, dass man von unten durchfahren kann. Denn unter der Mühle befindet sich ein Gewölbe. So konnten Fuhrwerke mitten unter der Mühle anhalten und Korn abladen oder fertiges Mehl aufladen. Insgesamt hat die Mühle sechs Geschosse. Wenn du dich beim Mühlenverein anmeldest kannst du sie besichtigen.

Du startest unten im Gewölbe. Von dort kommst du in den Lagerraum und auf den Mehlboden. Vom Mehlboden aus gelangst du auch auf den Mühlenberg. Von dort können die Flügel bespannt werden. Besonders spannend ist die Haube. Sie lässt sich mitsamt dem Flügelrad drehen. So dass der Müller auch dann mahlen kann, wenn der Wind einmal aus einer anderen Richtung weht.

Es kracht im Gebälk

Fröhlich pfeifend schlendert Nicki die Mühlenstraße entlang. Nina wartet schon auf ihn. Heute wollen sie sich die Grottenhertener Mühle ansehen. „Wo ist denn Klaus?“ stutzt Nicki. „Der ist schon ins Gewölbe gehüpft, in der Sonne ist es heute einfach zu warm für einen Frosch“ sagt Nina. „Ein Gewölbe“ staunt Nicki „ich dachte wir gucken uns heute eine Mühle an?“. „Klar, machen wir das“ erklärt Nina „die Grottenhertener Mühle ist ein so genannter Durchfahrtholländer. Unter der Mühle ist ein Gewölbe in dem Fuhrwerke auf der einen Seite hinein und auf der anderen Seite heraus fahren können. In der Mitte können dann Säcke mit Getreide oder Mehl auf- und abgeladen werden … Nicki hörst du überhaupt noch zu?“

Nicki ist schon mitten in Ninas Erklärungen losgeflitzt. Er will unbedingt sehen wie es unter der Mühle aussieht. Die Mauern sind meterdick, „schließlich müssen sie auch den ganzen Turm tragen“ denkt Nicki. Durch den Kontakt mit dem Erdreich ist es hier unten wirklich angenehm feucht und kühl. „Oh was ist das denn?“ ruft Nicki begeistert. Schon flitzt er die steile Treppe rauf. „Ich weiß, was das hier ist“ sagt Nina stolz „das habe ich im Internet auf der Seite vom Mühlenverein gelesen. Das ist der Lagerraum für Korn und Mehl. Hier wurde das Korn auch vor dem Mahlen mit einer Maschine gereinigt, damit keine Steine oder Sand ins Mehl kommen.“

Ehe Nina sich versieht ist Nicki schon die nächste Treppe raufgeflitzt. „Hilfe, Polizei! Ein GeGeGeGespeeeeeeenst! Niiiiiiiinaaaaaa!“ Nina rast die Treppe rauf, „wo denn?“ „Ddddd da“ stammelt Nicki panisch und versteckt sich hinter einem Balken. „Na, du bist mir ein Held“ lacht Nina und klopft Klaus das Mehl ab. Die drei sind auf dem Mehlboden der Grottenhertener Mühle. Hier wurde das gemahlene Korn weiterverarbeitet und in Säcke verpackt. „Los, los“ drängelt Nicki, der sich wieder von seinem Schreck erholt hat „ich will noch unbedingt rauf in die Haube.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Grottenhertener Mühle in Bedburg fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in demr Mühle.

Wo?

Verein zur Erhaltung der Grottenhertener Mühle e.V.

Die Mühle liegt in 50181 Bedburg im Ortsteil Kichherten-Grottenherten am Ende der Mühlenstraße

Tel.: 02463/3316 (Herr Bickendorf)

Mail: postmaster@windmuehle-grottenherten.de

Web: http://www.windmuehle-grottenherten.de/index.htm

Wann?

Auf Voranmeldung und bei Veranstaltungen kann die Mühle unter sachkundiger Führung besichtigt werden

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen die Windmühle zu restaurieren

Nicki zieht vom Leder

Gerbereimuseum, Enger

Fast jeder trägt es irgendwann, aber keiner weiß, wie es hergestellt wird: Leder!

In Enger kannst du im Gerbereimuseum hautnah erleben, wie früher Leder hergestellt wurde. Man brauchte eine Menge an Werkzeugen, Arbeitsschritten und Materialien um das Gerben, so wird der Prozess der Lederherstellung genannt, durchführen zu können.

Im Gerbereimuseum kannst du alte Maschinen betrachten, und während des Rundgangs erfährst du, warum es früher Jahre gedauert hat, um Leder herzustellen. Außerdem kannst du selbst fühlen, dass Leder nicht gleich Leder ist – Anfassen ist erlaubt!

Nicki zieht vom Leder

Nicki, Nina und Klaus sind heute in Enger und möchten das alte Gerbereimuseum besichtigen. „Gerben- was bedeutet das?“ fragt Nicki ahnungslos. „Gerben wird der Prozess genannt, der benötigt wird, um aus einem Stück Tierhaut Leder zu machen“, erläutert Nina. „Komm, lass uns reingehen!“ Die Gerberei Sasse war über 250 Jahre in Familienbesitz und erst 1995 hörte man auf, hier zu arbeiten. „Puhh, hast du gepupst? Es riecht so komisch hier.“ „Nein, Nicki!“, sagt Nina entrüstet, „das ist der Gestank der von der Lohe in der Gerberei kommt. Wir werden uns aber trotzdem noch ein wenig nähern müssen. Oder möchtest du etwa nicht erfahren, wie Leder hergestellt wurde?“. „Doch natürlich!“ ruft Nicki aus voller Überzeugung.

Ein Museumsführer steht den dreien Rede und Antwort und erklärt, wie Leder hergestellt wurde: „Zunächst mussten die Handwerker dafür sorgen, dass die Tierhäute nicht verfaulten. Dafür wurden diese in Gruben eingeweicht, damit sie sauber wurden. Später wurden sie dann entfleischt. Anschließend wurden die Tierhäute dann in Fässer voll sogenannter Pottasche gesteckt, in denen sich die Haare vom Fell lösen konnten.“ „Das war ja ein ganz schön aufwendiger Prozess!“, stöhnt Nina. Der Museumsführer fügt hinzu: „Aber das war noch nicht alles: In der Lohe, das ist ein stinkender Sud aus Baumrinde, mussten die Tierhäute dann noch einige Monate reifen. Diese lange Zeit wurde benötigt, damit die Hautfasern die Gerbstoffe aufnehmen konnten. Sie mussten dann noch getrocknet werden. Erst dann war aus dem Fell Leder geworden.“

Nina und Klaus betrachten derweil ganz interessiert die alten Maschinen, die im Museum ausgestellt sind und so interessante Namen wie Entfleisch-, Press- und Stollmaschine haben. „Bevor es diese Maschinen gab, mussten die Gerber die ganze Arbeit mit der Hand machen. Deswegen dauerte die Produktion von Leder auch bis zu zwei Jahre. Wie gut, dass es jetzt Maschinen gibt.“ erklärt Nina „Jetzt ist ein Stück Leder schon nach gut drei Wochen fertig“, weiß Nicki, „Aber dieser Lärm ist ja fast nicht auszuhalten – für mich wäre das keine Arbeit gewesen. Ich hätte mir ja gleichzeitig die Nase und die Ohren zuhalten müssen!“. „Du mit drei Armen, das ist aber eine witzige Vorstellung“, lacht Nina laut los.

„Komm her, Klaus! Hier kann man die unterschiedlichen Lederarten anfassen. Es sind auch ein paar ganz weiche dabei“ ruft Nicki. Er ist erstaunt, wie viele verschiedene Formen und Farben von Leder es gibt und freut sich über den angenehmen Duft des fertigen Leders. Am Ende des Tages ist den dreien klar geworden, wie hart das Arbeiten in einer Gerberei gewesen sein muss und sie sind froh, wieder draußen an der frischen Luft zu sein. An diesen Tag, werden sie sich bestimmt erinnern können, wenn sie das nächste Mal jemanden in Lederschuhen sehen.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Apothekenmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Gerbereimuseum Enger

Hasenpatt 4

32130 Enger

Tel.: 05224/977970

Mail: info@gerberei-museum.de

http://www.enger.de/index.phtml?NavID=1470.325&La=1

Wann?

Samstags 15-18 Uhr

Sonntags  11-18 Uhr

Führungen für Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten nach Absprache

Was macht Nicki hier?

Nicki Nuss und die NRW-Stiftung haben dem Förderverein geholfen, das Museum zu restaurieren und einzurichten.

Coole Kuhlen

Fleuthkuhlen, Geldern

Hast du schon mal einen Zwergtaucher in Aktion gesehen?

Weißt du was eine Furzgrundel ist?

Oder eine Wasserralle?

Das alles erfährst du im Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen. Die Fleuthkuhlen sind ein Moorgebiet am Niederrhein. Früher wurde hier Torf abgestochen mit dem die Menschen im Winter geheizt haben. Dort wo die Menschen die Torfschicht abgetragen haben, sind lauter große und kleine wassergefüllte Kuhlen entstanden. Über 53 davon gibt es in den Fleuthkuhlen. Heute tummeln sich dort viele Tiere und Pflanzen, die es sonst nur noch ganz selten gibt. Zum Beispiel der Moorfrosch, der Eisvogel, die Schleiereule oder Pflanzen wie die Sumpfcalla oder der Wasserschierling.

Eine Furzgrundel ist übrigens ein seltener Fisch, der in den Fleuthkuhlen lebt. Vielleicht entdeckst du ihn ja bei deinem nächsten Ausflug in einem der vielen Gewässer der Fleuthkuhlen.

Coole Kuhlen

„Lass mich raten“, sagt Nicki, „den Tipp, hier spazieren zu gehen, hast du wieder von Klaus?“ Gemeinsam mit Nina geht Nicki durch das Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen. „Wie kommst du darauf?“, fragt Nina zurück. „Na ja, hier gibt es einen Fluss und einen Tümpel nach dem anderen. Das ist doch ein Paradies für Frösche.“ An einer Metallbrücke über die Issumer Fleuth bleiben Nina und Nicki stehen. In Ruhe schauen die beiden, ob sie Klaus irgendwo entdecken.

Plötzlich hören sie einen schrillen Schrei. Nicki zuckt zusammen. „Was war das, ist da jemand in Gefahr?“ „Ich glaube“, sagt Nina und überlegt noch ein wenig. „ich glaube, das war ein Eisvogel.“ Nicki schaut verwirrt. „Ein Eisvogel? Welche Sorten gibt es denn von dem? Vanille und Schokolade?“ Nina lacht: „Das ist natürlich ein ganz normaler Vogel, der heißt nur so. Der Eisvogel ist sehr selten. In den Fleuthkuhlen ist er aber oft zu sehen.“ Wenn du ganz still bist, kannst du vielleicht einen echten Eisvogel entdecken oder zumindest hören.

„Die kleinen Teiche sind übrigens keine Tümpel“, berichtigt Nina ihren Freund. „Das sind Torfkuhlen.“ „Ach so“, sagt Nicki, „Torf kenne ich. Das ist so eine dunkle Erde, mit der die Leute früher geheizt haben.“ „Genau, und den haben die Hofbesitzer früher hier rausgebuddelt. In die Löcher ist dann Wasser gelaufen. Fertig waren die Kuhlen“, erzählt Nina. „Woher weißt du das alles?“ fragt Nicki beeindruckt. „Ich lese eben die Infotafeln“, antwortet Nina. „Und ich weiß auch, dass hier ein ganz seltener Fisch lebt: der Schlammpeitzger.“ „Der was?“, fragt Nicki und runzelt die Stirn. „Und der hat auch einen ganz komischen Spitznamen“, sagt Nina weiter. „Der heißt nämlich auch Furzgrundel.“

Nach einem kleinen Spaziergang kommen die beiden an der Beerenbrouckkuhle an. „Die ist ja schon fast zugewachsen“, bemerkt Nicki. „Kümmert sich denn keiner um die Kuhlen?“ „Natürlich“, antwortet Nina. „Das ist ganz normal für alte Kuhlen. Aber gerade weil es hier so viele Pflanzen gibt, fühlen sich auch ganz viele Tiere hier wohl.“ „Stimmt, zum Beispiel die vielen Libellen hier“, sagt Nicki. Er bestaunt die glitzernden Insekten. Wie kleine Hubschrauber fliegen die Libellen über das Wasser.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann dort.

Wo?

Parkplatz an der Kirche in Aengenesch

Informationen zum Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen gibt es bei:
Naturschutzbund Deutschland
Kreisverband Kleve
Kapellener Markt 2
47608 Geldern
Tel.: 02838 / 96544
Web: www.nabu-kleve.de/nz-gelderland/

Wann?

Das Naturschutzgebiet ist jederzeit auf den Wegen zugänglich.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung kauften rund 150 Hektar des Naturschutzgebietes Fleuthkuhlen, damit dort seltene Tiere und Pflanzen ungestört leben können.

Erlebe dein blaues Wunder

Flachsmuseum, Wegberg-Beeck

Richtig die Klappe aufreißen…

…kannst du im Flachsmuseum in Wegberg-Beeck. Und dafür gibt es hier statt Ärger ein Diplom. Wenn du am Ende deiner Entdeckungstour die Klappe der „Braak“ (einem Gerät aus Holz, das die Stängel der Flachspflanzen umknickt) aufreißen und Garn auf eine Spule wickeln kannst, bekommt du dein Flachsdiplom. Außerdem erfährst du hier wie „Stroh zu Gold“ gesponnen wird und wie aus Leinsamen Halstücher werden.

An jedem letzten Wochenende im September kannst du übrigens auf dem Flachsmarkt in Wegberg-Beeck Scherenschleifer, Barbiere, Porzellanmaler, Weber und Schumacher bei der Arbeit beobachten.

Erlebe dein blaues Wunder

„Das fühlt sich schön weich an“, schwärmt Nina. Sie streicht mit ihren Fingern durch das Büschel, das aussieht wie ein abgeschnittener Zopf. „Sind das Haare von einer Fee?“, fragt Nicki neugierig. Der Museumsführer vom Flachsmuseum in Wegberg-Beeck lacht: „Nein, Feen mussten dafür keine Haare opfern. Das sind Flachsfasern. Daraus kann man zum Beispiel Leinentücher weben. Von der Pflanze bis zum Leinen ist es aber ein langer Weg. Kommt, ich zeige es euch“, sagt er und lädt die beiden ins Museum ein.

„Es beginnt damit, dass kleine, braune Leinsamen gesät werden. Daraus wachsen dann die Pflanzen“, erzählt der Flachs-Experte. Nicki und Nina erfahren, dass sich die Flachsbauern beim Anbau an eine Regel halten, bei der die Zahl 100 eine wichtige Rolle spielt. Der Museumsführer zeigt auf einen Satz an der Wand. „Dort steht die Weisheit geschrieben“, sagt er. „Äh“, stutzt Nicki und legt seinen Kopf etwas schief, „das ist aber nicht deutsch, oder? Kannst du das bitte übersetzen?“ Der Experte schmunzelt und erklärt: „Das ist auch deutsch, aber plattdeutsch. Das hat hier früher jeder gesprochen.“

Raufen, Riffeln, Rösten, Brechen, Hecheln – Nicki lacht, als er hört, wie die einzelnen Arbeitsschritte der Flachsherstellung heißen. „Was soll das denn bedeuten?“ Der Museumsführer erklärt ihm, dass der Flachs eine sehr eigensinnige Pflanze ist. Sie gibt ihre kostbaren Fasern nicht gern her. „Die Flachsbauern haben daher verschiedene Geräte und Werkzeuge entwickelt“, erzählt der Flachs-Experte. Er zeigt auf einen großen Webstuhl.

„Kennt ihr den Ausdruck ‚eine Fahrt ins Blaue machen‘?“ fragt der Museumsführer. „Klar“, antwortet Nina, „das sagt meine Mutter manchmal, wenn wir einen Ausflug machen.“ Der Experte nickt: „Früher gab es auf dem Land ganz viele Flachsfelder.“ Nicki versteht: „Ach so, und weil der Flachs blau blüht, fuhr man ins Blaue.“ „Das stimmt“, sagt der Museumsführer. „Flachsfelder sehen wirklich schön blau aus – als ob der Himmel auf die Erde gefallen wäre.“ Nicki ist die Treppe hinaufgelaufen. Er bleibt staunend stehen: „Wo bin ich denn nun gelandet?“ „Das ist bestimmt eine alte Schneiderstube“, rät Nina. „Hier wurden Kleider aus Leinen gemacht.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Flachsmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Flachsmuseum
Holtumer Straße 19a
41844 Wegberg-Beeck
Tel.: 02434 / 927614 oder 02434 / 3535
Web: www.flachsmuseum.de

Wann?

Sonntags von 11 – 12 Uhr und 14.30 – 17 Uhr – mit Ausnahme in der Sommerpause: 19.07. – 19.08.2011.

Führungen und Besuchstermine jederzeit nach Absprache möglich. Auf Wunsch mit Kaffee und Kuchen.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung unterstützten den Heimatverein Wegberg-Beeck dabei das Flachsmuseums einzurichten.

Guck mal, wer da spricht!

Erlebnismuseum, Bödefeld

Sprechende Kühe, murrende Trollblumen, besorgte Eisvögel – so etwas gibt es normalerweise nur im Märchen. Im Erlebnismuseum Bödefeld können Tiere und Pflanzen sprechen. Sie diskutieren über Landwirtschaft und Naturschutz und stellen klar, dass sie alle unterschiedliche Vorstellungen von einer perfekten Umwelt haben.

Die Trollblume mag keinen Dünger, weil das gut gedüngte Gras ihr auf der Wiese den ganzen Platz wegnimmt. Die Kuh kann das gar nicht verstehen. Viel Gras findet sie super. Dann hat sie immer genug zu essen.

Was wohl der Eisvogel davon hält? Finde es heraus im Erlebnismuseum in Bödefeld!

Guck mal, wer da spricht!

Nicki ist ganz schön verwirrt. Im Erlebnismuseum in Bödefeld redet eine Kuh mit einer Trollblume, die sich bitterlich beklagt: Seit die Bauern so viel düngen, macht sich das Gras auf ihrer Wiese breit und nimmt ihr den Platz weg. Da ist die Kuh ganz anderer Meinung. Möglichst viel saftiges Gras ist genau das Richtige für sie, um viel Milch zu geben. Besonders freut das auch den Bauern, der die Milch verkauft. Plötzlich mischt sich noch ein Eisvogel in die Unterhaltung ein. Er hat etwas gegen zu viel Dünger einzuwenden. Der sorgt nämlich dafür, dass Wasserpflanzen in den Bächen ungebremst wuchern und die Fische vergiften und die sind doch seine Nahrung. „Moment mal!“, meldet Nicki sich zu Wort. „Ich habe das Gefühl, dass hier alle etwas anderes wollen.“

Und genau so ist es. Denn in der Region, in der das Museum steht – im Sauerland – haben Tiere, Menschen und Pflanzen alle unterschiedliche Bedürfnisse. Und mit ihren Ansprüchen und Lebensgewohnheiten haben sie in vielen tausenden von Jahren die Landschaft dieser Gegend verändert. Vor etwa 20.000 Jahren, gegen Ende der letzten Eiszeit, war hier nur Tundra, eine baumlose Graslandschaft. Und die Landschaft prägte vor allem das Klima, also Wärme, Kälte, Wind und Wetter. Vor 5.000 Jahren verwandelte sich die Gegend dann Schritt für Schritt in ein Waldgebiet mit seltenen und interessanten Tieren. Die sieht sich Nicki gleich mal genauer an: „Ui, das schwarz-weiße Tier hier ist bestimmt Dachs“, stellt er fest. Doch als er die Wildkatze in geduckter Haltung bemerkt, die ihn aus gelb-grünen Augen anfunkelt, weicht er schnell ein paar Schritte zurück.

Früher lebten hier nur wenige Menschen. Doch im Lauf der Zeit wurden es immer mehr, und sie begannen, die Natur zu verändern: Sie rodeten beispielsweise den Wald, weil sie Holz oder Ackerland brauchten, und düngten den Boden. Doch weil im Sauerland nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen und Tiere leben, hängt alles irgendwie zusammen. Die Fachleute nennen das dann Ökosystem. „Oje!“, meint Nicki voller Mitleid. „So eine kleine Trollblume hat doch im Ökosystem gegen die Menschen keine Chance!“ Aber wenigstens kommt sie im Erlebnismuseum in Bödefeld mal zu Wort.

Wo?

Erlebnismuseum im Naturschutzzentrum
Biologische Station Hochsauerlandkreis e.V.
St.-Vitus-Schützenstraße 1
57392 Schmallenberg-Bödefeld
Telefon (0 29 77) 15 24
Web: www.erlebnismuseum-boedefeld.de

Wann?

Montags bis freitags von 9 – 16.30 Uhr,

sonntags von 10 – 17 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben bei der Entstehung der Ausstellung im Erlebnismuseum in Bödefeld geholfen.