Guck mal, wer da spricht!

Erlebnismuseum, Bödefeld

Sprechende Kühe, murrende Trollblumen, besorgte Eisvögel – so etwas gibt es normalerweise nur im Märchen. Im Erlebnismuseum Bödefeld können Tiere und Pflanzen sprechen. Sie diskutieren über Landwirtschaft und Naturschutz und stellen klar, dass sie alle unterschiedliche Vorstellungen von einer perfekten Umwelt haben.

Die Trollblume mag keinen Dünger, weil das gut gedüngte Gras ihr auf der Wiese den ganzen Platz wegnimmt. Die Kuh kann das gar nicht verstehen. Viel Gras findet sie super. Dann hat sie immer genug zu essen.

Was wohl der Eisvogel davon hält? Finde es heraus im Erlebnismuseum in Bödefeld!

Guck mal, wer da spricht!

Nicki ist ganz schön verwirrt. Im Erlebnismuseum in Bödefeld redet eine Kuh mit einer Trollblume, die sich bitterlich beklagt: Seit die Bauern so viel düngen, macht sich das Gras auf ihrer Wiese breit und nimmt ihr den Platz weg. Da ist die Kuh ganz anderer Meinung. Möglichst viel saftiges Gras ist genau das Richtige für sie, um viel Milch zu geben. Besonders freut das auch den Bauern, der die Milch verkauft. Plötzlich mischt sich noch ein Eisvogel in die Unterhaltung ein. Er hat etwas gegen zu viel Dünger einzuwenden. Der sorgt nämlich dafür, dass Wasserpflanzen in den Bächen ungebremst wuchern und die Fische vergiften und die sind doch seine Nahrung. „Moment mal!“, meldet Nicki sich zu Wort. „Ich habe das Gefühl, dass hier alle etwas anderes wollen.“

Und genau so ist es. Denn in der Region, in der das Museum steht – im Sauerland – haben Tiere, Menschen und Pflanzen alle unterschiedliche Bedürfnisse. Und mit ihren Ansprüchen und Lebensgewohnheiten haben sie in vielen tausenden von Jahren die Landschaft dieser Gegend verändert. Vor etwa 20.000 Jahren, gegen Ende der letzten Eiszeit, war hier nur Tundra, eine baumlose Graslandschaft. Und die Landschaft prägte vor allem das Klima, also Wärme, Kälte, Wind und Wetter. Vor 5.000 Jahren verwandelte sich die Gegend dann Schritt für Schritt in ein Waldgebiet mit seltenen und interessanten Tieren. Die sieht sich Nicki gleich mal genauer an: „Ui, das schwarz-weiße Tier hier ist bestimmt Dachs“, stellt er fest. Doch als er die Wildkatze in geduckter Haltung bemerkt, die ihn aus gelb-grünen Augen anfunkelt, weicht er schnell ein paar Schritte zurück.

Früher lebten hier nur wenige Menschen. Doch im Lauf der Zeit wurden es immer mehr, und sie begannen, die Natur zu verändern: Sie rodeten beispielsweise den Wald, weil sie Holz oder Ackerland brauchten, und düngten den Boden. Doch weil im Sauerland nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen und Tiere leben, hängt alles irgendwie zusammen. Die Fachleute nennen das dann Ökosystem. „Oje!“, meint Nicki voller Mitleid. „So eine kleine Trollblume hat doch im Ökosystem gegen die Menschen keine Chance!“ Aber wenigstens kommt sie im Erlebnismuseum in Bödefeld mal zu Wort.

Wo?

Erlebnismuseum im Naturschutzzentrum
Biologische Station Hochsauerlandkreis e.V.
St.-Vitus-Schützenstraße 1
57392 Schmallenberg-Bödefeld
Telefon (0 29 77) 15 24
Web: www.erlebnismuseum-boedefeld.de

Wann?

Montags bis freitags von 9 – 16.30 Uhr,

sonntags von 10 – 17 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben bei der Entstehung der Ausstellung im Erlebnismuseum in Bödefeld geholfen.