Fast jeder trägt es irgendwann, aber keiner weiß, wie es hergestellt wird: Leder!
In Enger kannst du im Gerbereimuseum hautnah erleben, wie früher Leder hergestellt wurde. Man brauchte eine Menge an Werkzeugen, Arbeitsschritten und Materialien um das Gerben, so wird der Prozess der Lederherstellung genannt, durchführen zu können.
Im Gerbereimuseum kannst du alte Maschinen betrachten, und während des Rundgangs erfährst du, warum es früher Jahre gedauert hat, um Leder herzustellen. Außerdem kannst du selbst fühlen, dass Leder nicht gleich Leder ist – Anfassen ist erlaubt!
Nicki zieht vom Leder
Nicki, Nina und Klaus sind heute in Enger und möchten das alte Gerbereimuseum besichtigen. „Gerben- was bedeutet das?“ fragt Nicki ahnungslos. „Gerben wird der Prozess genannt, der benötigt wird, um aus einem Stück Tierhaut Leder zu machen“, erläutert Nina. „Komm, lass uns reingehen!“ Die Gerberei Sasse war über 250 Jahre in Familienbesitz und erst 1995 hörte man auf, hier zu arbeiten. „Puhh, hast du gepupst? Es riecht so komisch hier.“ „Nein, Nicki!“, sagt Nina entrüstet, „das ist der Gestank der von der Lohe in der Gerberei kommt. Wir werden uns aber trotzdem noch ein wenig nähern müssen. Oder möchtest du etwa nicht erfahren, wie Leder hergestellt wurde?“. „Doch natürlich!“ ruft Nicki aus voller Überzeugung.
Ein Museumsführer steht den dreien Rede und Antwort und erklärt, wie Leder hergestellt wurde: „Zunächst mussten die Handwerker dafür sorgen, dass die Tierhäute nicht verfaulten. Dafür wurden diese in Gruben eingeweicht, damit sie sauber wurden. Später wurden sie dann entfleischt. Anschließend wurden die Tierhäute dann in Fässer voll sogenannter Pottasche gesteckt, in denen sich die Haare vom Fell lösen konnten.“ „Das war ja ein ganz schön aufwendiger Prozess!“, stöhnt Nina. Der Museumsführer fügt hinzu: „Aber das war noch nicht alles: In der Lohe, das ist ein stinkender Sud aus Baumrinde, mussten die Tierhäute dann noch einige Monate reifen. Diese lange Zeit wurde benötigt, damit die Hautfasern die Gerbstoffe aufnehmen konnten. Sie mussten dann noch getrocknet werden. Erst dann war aus dem Fell Leder geworden.“
Nina und Klaus betrachten derweil ganz interessiert die alten Maschinen, die im Museum ausgestellt sind und so interessante Namen wie Entfleisch-, Press- und Stollmaschine haben. „Bevor es diese Maschinen gab, mussten die Gerber die ganze Arbeit mit der Hand machen. Deswegen dauerte die Produktion von Leder auch bis zu zwei Jahre. Wie gut, dass es jetzt Maschinen gibt.“ erklärt Nina „Jetzt ist ein Stück Leder schon nach gut drei Wochen fertig“, weiß Nicki, „Aber dieser Lärm ist ja fast nicht auszuhalten – für mich wäre das keine Arbeit gewesen. Ich hätte mir ja gleichzeitig die Nase und die Ohren zuhalten müssen!“. „Du mit drei Armen, das ist aber eine witzige Vorstellung“, lacht Nina laut los.
„Komm her, Klaus! Hier kann man die unterschiedlichen Lederarten anfassen. Es sind auch ein paar ganz weiche dabei“ ruft Nicki. Er ist erstaunt, wie viele verschiedene Formen und Farben von Leder es gibt und freut sich über den angenehmen Duft des fertigen Leders. Am Ende des Tages ist den dreien klar geworden, wie hart das Arbeiten in einer Gerberei gewesen sein muss und sie sind froh, wieder draußen an der frischen Luft zu sein. An diesen Tag, werden sie sich bestimmt erinnern können, wenn sie das nächste Mal jemanden in Lederschuhen sehen.
Entdecker-Info
Bevor ihr zum Apothekenmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.
Wo?
Gerbereimuseum Enger
Hasenpatt 4
32130 Enger
Tel.: 05224/977970
Mail: info@gerberei-museum.de
Wann?
Samstags 15-18 Uhr
Sonntags 11-18 Uhr
Führungen für Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten nach Absprache
Was macht Nicki hier?
Nicki Nuss und die NRW-Stiftung haben dem Förderverein geholfen, das Museum zu restaurieren und einzurichten.