Ein begehbarer Kühlschrank

Eiskeller, Altenberge

Kannst du dir vorstellen wozu man einen Eiskeller braucht?

Vielleicht um so viele Sorten Eis wie möglich vorrätig zu haben?

Fast – bevor der Kühlschrank erfunden wurde, haben die Menschen ihre Lebensmittel in so genannten Eiskellern frischgehalten. Im Winter wurden aus gefrorenen Flüssen oder Seen Eisblöcke herausgeschnitten. Auf Pferdewagen wurde das Eis dann zu den Kellern gebracht. Es hielt sich dort bis zu zwei Jahre lang und kühlte Getränke und Lebensmittel.

Einen solchen Eiskeller kannst du dir in Altenberge anschauen. Über Gänge und Treppen kletterst du drei Etagen bis unter die Erde hinab. Der Eiskeller selbst ist riesengroß, beinahe wie in einer unterirdischen Kirche sieht es dort aus. Früher hat hier eine Brauerei ihr Bier kühl gehalten.

Ein begehbarer Kühlschrank

„Gut, dass ich mich dick angezogen habe“, sagt Nina, als sie mit Nicki an ihrem Ausflugsziel in Altenberge ankommt. „Eiskeller“, liest sie auf der Eingangstür, „das wird richtig kalt.“ „Da hast du recht“, sagt der Eiskellerführer. „Selbst im Sommer wird es hier kaum wärmer als zwölf Grad. Kommt, ich zeige euch mal, wie der Eiskeller funktioniert.“ „Au ja“, freut sich Nina und läuft sofort hinterher. Da wird auch Nicki neugierig und hüpft in die „Eisscholle“. So nennt man das Gebäude über dem Eiskeller. Nicki und Nina erfahren, dass der Eiskeller früher zu einer Brauerei gehört hat. Er war sehr wichtig für die Firma. Wenn es warm ist, kann man nämlich kein Bier brauen. Es muss dafür immer schön kalt sein.

Der Experte führt Nina und Nicki hinunter in den Keller. „Ist das riesig hier“, staunt Nicki. „Wir sind gerade im großen Eiskeller. Hier konnte ganz viel Eis gelagert werden. Das hat zwei Jahre gehalten und die Fässer mit dem Bier gut gekühlt“, erzählt der Eiskellerführer. „Hatten die Menschen denn gar keinen Kühlschrank?“, fragt Nicki. „Nein, denk doch mal nach“, sagt Nina. „Den Eiskeller gibt es schon seit mehr als 150 Jahren.“ Im untersten Eiskeller schleichen sich im Winter immer hunderte von Fledermäusen ein und halten dort Winterschlaf. Da staunt Nina nicht schlecht. „Gott sei Dank ist der Winter schon vorbei, da begegnen wir ihnen nicht“, murmelt sie.

Im Ausstellungsraum gucken sich Nina und Nicki die kleinen Bewohner noch einmal genauer an. Auf einmal knattert und klopft es neben Nickis Ohr. Erschrocken macht er einen Satz zur Seite. „Pass doch auf, Klaus“, ruft Nina dem kleinen Frosch zu.

Klaus war gerade mit einem kräftigen Platsch aus ihrer Tasche direkt gegen einen Schalter am Schaukasten gesprungen. Das hatte das komische Knattern und Klopfen ausgelöst. „Hör mal, das sind die Laute der Fledermäuse“, sagt Nina. „Guck mal, hier ist eine Eissäge!“, ruft Nicki und bestaunt das lange, scharfe Werkzeug. „Die haben die Menschen früher benutzt, um das Eis aus den Seen und Eiswiesen zu sägen“, erklärt der Eiskellerführer. „Das war bestimmt eine schwere und bibberkalte Arbeit“, vermutet Nicki. „Das stimmt. Die Menschen mussten die schweren Eisblöcke in Handarbeit ,ernten‘ und in den Keller schleppen.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Eiskeller in Altenberge fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Eiskeller.

Wo?

Eiskeller Altenberge
Gooiker Platz 7
48341 Altenberge
Tel.: 02505 / 8232 oder 8233
Fax: 02505 / 8240
Web: www.altenberge.de
www.heimatverein-altenberge.de

Wann?

Mai bis September: samstags von 13 – 17 Uhr

sonn- und feiertags von 11 – 17 Uhr
(letzte Führung jeweils um 16 Uhr)

werktags nach Vereinbarung
Gruppen und Schulklassen können ganzjährig Führungen und Besichtigungen vereinbaren.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den münsterländischen Heimatverein bei der Ausstattung des Informationspavillons und des Eiskellers in Altenberge unterstützt.