Ein U-Boot im Ruhrgebiet

Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia, Witten

Weißt du wie die Kohle früher aus den Stollen im Muttental transportiert wurde?

Zuerst haben Pferde die schweren Wagen mit der Kohle aus den Gruben gezogen. Später dann gab es die Muttenthalbahn. Das sind Lokomotiven die mit Diesel oder Akku-Batterien angetrieben wurden. Heute – fast 200 Jahre später – kannst du dir die Lokomotiven und Waggons im Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia immer noch anschauen. Mit einigen alten Zügen kannst du sogar heute noch fahren. Die Waggons werden U-Boote genannt, weil sie so eng und klein sind und mit ihren quadratischen Gucklöchern wie U-Boote aussehen.

Jeden 1. und 3. Sonntag können Besucher mit der Bahn durch das Muttental gefahren, denn nach beinahe hundert Jahren Stillstand haben die Männer von der Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn die alten Gleise wieder befahrbar gemacht.

Ein U-Boot im Ruhrgebiet

„Wo die wohl hinführen?“ Beim Hüpfen von Baum zu Baum im Muttental bei Witten hat Nicki plötzlich ungewöhnlich schmale Gleise entdeckt. „Nina! Klaus! Kommt schnell, das müsst ihr euch anschauen!“ Nicki ist den Schienen gefolgt und steht auf einem alten Bergbaugelände. Mehrere Männer in blauen Anzügen schrauben an einer Eisenbahn herum, die kleiner als ein Auto ist. „Seid ihr nicht zu alt, um mit Modelleisenbahnen zu spielen?“, fragt Nicki rundheraus. „Das ist doch keine Spielzeugeisenbahn“, sagt einer der Männer und lacht. „Das ist eine alte Grubenbahn und ihr seid hier im Gruben- und Feldbahnmuseum der Zeche Theresia. Kommt, ich zeig’ euch hier alles.“

Eine Grubenbahn, erfahren die drei, wurde eingesetzt, um die Bergleute in den Stollen hinein- und die Kohle hinauszubefördern. „Die Bahn im Muttental gibt es schon seit 1829“, erklärt der Museumsführer. Damals hätten Pferde die Kohlewagen bis zu einem großen Lagerplatz transportiert. „Später hat man dann Lokomotiven mit Dieselmotor oder elektrische Wagen eingesetzt, deren Motor von einer Akku-Batterie angetrieben wird. An so einer basteln wir gerade herum“, sagt der Mann und zeigt auf einen kastenförmigen Wagen aus grünem Metall. „Der sieht aber lustig aus. Können wir damit mal fahren?“, fragt Nicki aufgeregt. „Hmm, eigentlich können Besucher ja nur sonntags mit der Bahn fahren… Aber für euch machen wir mal eine Ausnahme“, sagt der Museumsführer und schmunzelt.

„Ich mache die Bahn gerade startbereit, steigt ihr schon mal in das U-Boot.“ Ein U-Boot? Mitten im Ruhrgebiet? Und auf Schienen? Verwirrt schaut sich Nicki um und erspäht hinter der Lok schließlich kleine Eisenbahnwaggons, die wie Blechbüchsen mit quadratischen Löchern aussehen – eben wie U-Boote. In diesen engen Wagen wurden die Bergleute früher zur Arbeit in die dunklen Schächte gefahren. Begeistert lassen Nicki, Klaus und Nina sich mit der Muttenthalbahn durch die schöne Landschaft kutschieren. Sogar den Bremshebel darf Nicki mit seinen Pfoten mal ziehen. „Wie gut“, denkt er sich, „dass die ,Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn’ die Strecke und die Zeche Theresia nach fast 100 Jahren Stillstand wieder auf Vordermann gebracht hat – sonst könnte ich hier nicht so einen Spaß haben!“

Auf der Fahrt macht die Grubenbahn auch an der alten Zeche Nachtigall halt. Hier kann man sich durch das Bergwerk führen lassen und genau sehen, wie unglaublich anstrengend die Arbeit „unter Tage“ – wie es in der Sprache der Bergleute heißt – damals war. „Nach der Rundfahrt müssen wir unbedingt noch ins Museum,“ Nina ist ganz begeistert von den Eisenbahnen. Nur Klaus hat sich lieber in Ninas Rucksack versteckt. Nach bekommen die drei noch eine exklusive Führung. Rund 90 Lokomotiven und 200 Waggons später brummt Nicki ein wenig der kleine Nagerkopf. „Hui, ich hätte nicht gedacht, dass es so viele verschiedene Grubenbahnen gibt. Ihr wisst aber auch wirklich eine Menge darüber.“ „Wir tun unser Bestes“, sagt der Museumsführer mit einem Lachen und winkt den drein zum Abschied.

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia
Nachtigallstraße 27-33
58452 Witten-Bommern
Telefon: 01 77 / 4 93 85 04
E-Mail: info@muttenthalbahn.de
Web: www.muttenthalbahn.org

Wann?

Ostern bis Oktober jeden 1. und 3. Sonntag im Monat

10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen die Loks der Muttenthalbahn zu reparieren.