Frösche unter Tage

Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt, Hellenthal-Rescheid

Du willst wissen, was Kaue, Rösche oder Firste sind?

Du fragst dich, wozu man unter Tage Frösche braucht?

Dann nichts wie los in das Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt in Hellenthal-Rescheid! Im Museum heißt es dann Helm auf, Taschenlampe an und Jacke nicht vergessen. Denn in den Gängen, die die Bergmänner unter der Erde gegraben haben ist es dunkel und auch ein wenig kalt. Das ganze Jahr über wird es in den Stollen – so heißen die Gänge in der Bergmann-Sprache – nicht wärmer als acht Grad.

Zu entdecken gibt es aber jede Menge: Finde heraus, was es mit den geheimnisvollen Zeichen auf sich hat, die die Bergleute im Stein hinterlassen haben und warum die Bergmänner früher aufpassen mussten in den dunklen Gängen nicht auf Pferdeäpfel zu treten.

Frösche unter Tage

„Autsch!“ Nina verzieht das Gesicht. Sie rückt ihren roten Helm wieder zurecht. Nicki kichert: „Gut, dass ich so klein bin. Ich muss mich hier im Stollen nicht ducken.“ „Da vorne können wir alle wieder gerade stehen“, sagt der Grubenführer. Er begleitet Nina und Nicki durch die Grube Wohlfahrt in Hellenthal-Rescheid. „Dieser Stollen ist schon sehr bequem“, erzählt er den beiden. „Die ersten Stollen waren so eng, dass die Bergleute nur kriechen konnten. Dabei hockten sie auch noch die ganze Zeit im Wasser. Erst später wurden große Stollen mit einer Grubenbahn gebaut.“

Nicki schaut sich um und fragt: „Was gab es denn hier Wertvolles? Kohle?“ „Nein, hier in der Eifel wurde hauptsächlich Bleierz gefördert“, antwortet der Grubenführer. „Hui, Bleierz ist aber ganz schön schwer“, Er wiegt den silbern glitzernden Klumpen in seiner Pfote. Der Experte nickt: „Genau, selbst als es den Grubenhunt schon gab, war es noch schwere Arbeit, das Erz nach oben zu befördern.“ „Grubenhund?“, fragt Nina verwundert. „Mussten auch Tiere hier unter Tage arbeiten?“ Der Grubenführer schüttelt den Kopf: „Bei uns nicht. In anderen Gruben haben aber oft Pferde die schweren Wagen gezogen. Viele haben fast ihr ganzes Leben unter der Erde verbracht.“

Der Grubenführer läuft voran. „Kommt mit, wir müssen noch ein bisschen weiter durch den Stollen fahren. Dann kann ich euch etwas zeigen“, ruft er den beiden zu. „Fahren?“ Nina schaut ungläubig zu Nicki und fragt: „Also ich dachte eigentlich, dass wir gerade laufen. Oder hast du Rollen unter deinen Pfoten, Nicki?“ „Ach so, das muss ich euch noch erklären“, sagt der Grubenführer. „‚Fahren‘ ist Bergmannssprache und bezeichnet alle Bewegungen im Stollen. Die Bergmannssprache ist übrigens die älteste Fachsprache Deutschlands.“ „Wir sind da, hier herein bitte.“ Der Grubenführer zeigt in die dunkle Öffnung eines schmalen Gangs. Nina folgt ihm geduckt. Nicki bleibt dicht hinter ihr.

In einem kleinen runden Raum endet der Gang. Klick – plötzlich wird es zappenduster. „Ein Stromausfall!“, schluchzt Nicki. Er klammert sich ängstlich an Ninas Bein. Im nächsten Moment macht es „ratsch“ und ein Streichholz brennt in der Hand des Grubenführers. „Ganz schön dunkel hier unten, was?“, sagt er lachend. „Jetzt zünde ich aber den Grubenfrosch an. Ihr könnt dann erleben, wie viel ein Bergmann früher im Schein der Flamme sehen konnte.“ „Einen Frosch anzünden?“, quiekt Nina, „wie grausam! Das können Sie doch nicht machen.“ Klaus ist erst durch Ninas Geschrei wach geworden. Er duckt sich noch tiefer in ihre Tasche. „Nein, ich zünde doch kein Tier an“, beruhigt sie der Grubenführer, „der Grubenfrosch ist eine alte Bergmannslampe.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“ fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Bergwerk.

Wo?

Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“

Aufbereitung II Nr. 1

53940 Hellenthal-Rescheid

Tel.: 02448 / 911140 (vormittags)

Mail: Heimatverein.Rescheid@t-online.de

Web: www.grubewohlfahrt.de

Wann?

Führungen für Einzelbesucher täglich

jeweils um 11.00, 14.00 und 15.30 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Heimatverein Rescheid dabei unterstützt, die Spuren der Bergbaugeschichte in Hellenthal-Rescheid wieder sichtbar zu machen und die Grube für Besucher zu öffnen.