Fünf Lastwagen auf einem Löffel

Besteckfabrik Hesse, Schmallenberg

Du benutzt es jeden Tag, drehst damit Spaghetti auf, piekst in deine Kartoffeln und rührst in deinem Joghurt: Besteck! In der Besteckfabrik Hesse in Schmallenberg siehst du, wie aus Blech Löffel, Gabeln und Messer werden. Dazu braucht man unheimlich viel Kraft. Pressen bringen das Metall in Form, dabei erzeugen sie einen Druck von 200 Tonnen. So viel wie fünf aufeinandergestapelte Lastwagen mit Anhänger. Doch trotz der schweren Maschinen entstehen in der Fabrik kleine Kunstwerke mit feinen Blumenmustern oder Bildern auf dem Griff.

Am besten schaust du dir selbst einmal an wie viele Schritte es braucht um aus einem Stück Metall einen hübschen Löffel, eine Gabel oder ein Messer zu formen. Vorführungen gibt es immer samstags um 15.15 Uhr und um 16.15 Uhr.

Fünf Lastwagen auf einem Löffel

„Was ist denn an einer Besteckfabrik so interessant?“, fragt Nicki ungeduldig. Er steht mit Nina vor einem alten Backsteinhaus in Fleckenberg. „Ich brauche kein Besteck. Ich esse meine Nüsse immer mit den Pfoten.“ „Ich brauche aber Besteck“, pflaumt Nina zurück. „Komm lieber mit rein, wir schauen uns die Fabrik an. Die ist jetzt ein Museum.“

In der Fabrikhalle bleibt Nina vor einer Maschine stehen, auf die kleine Glasbehälter montiert sind. „Die sehen ja aus wie das Trinkfläschchen für mein Kaninchen“, sagt sie. „Quatsch“, sagt Nicki, „da ist flüssiger Strom drin.“ Jetzt schaltet sich ein Museumsführer ein: „Flüssigen Strom gibt es leider nicht. Aber das sind tatsächlich so eine Art Trinkfläschchen. Ohne die Flüssigkeit würden die Maschinen nicht laufen. Deshalb riecht es hier auch überall danach.“ „Um ein Stück Stahl in Löffelform zu pressen, braucht man bestimmt ganz viel Kraft“, sagt Nina. Nicki betrachtet den Museumsführer von oben bis unten: „Hast du die Löffel gepresst? So stark siehst du gar nicht aus.“ Der Museumsführer lacht: „Das haben wir nicht mit der Hand gemacht, sondern mit Maschinen wie der großen Spindelpresse.“ Er zeigt auf eine besonders große Maschine. „Die drückt mit einer Kraft von 200 Tonnen. Das ist so viel wie fünf große Lastwagen mit Anhänger aufeinandergestapelt. Ich kann es euch ja mal zeigen.“

Als die Presse anläuft, ruft Nina plötzlich erschrocken: „Klaus! Komm weg da, das ist gefährlich!“ Kurz bevor die Presse nach unten rauscht, springt der Frosch mit einem panischen „Quak“ in Ninas Arme. „Glück gehabt“, kichert Nicki, „sonst hätten wir jetzt einen Froschlöffel.“ In der Maschinenhalle wurde viel Kraft gebraucht, in der Werkstatt war Feinarbeit gefragt. Auf einem Tisch schauen Nina und Nicki viele kleine Werkzeuge an. „Mit denen wurden bestimmt die Verzierungen in den Besteckformen gemacht“, vermutet Nina. „Also mein Besteck“, sagt Nicki, „wäre mit einem Eichhörnchen verziert; und mit einer Haselnuss und einem Baum und…“Der Museumsführer unterbricht Nicki lachend: „So viel Platz ist leider auf keinem Löffel der Welt.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Besteckfabrik Hesse in Schmallenberg-Fleckenberg fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in der Fabrik.

Wo?
Besteckfabrik Hesse – Technisches Museum Fleckenberg
Wiesenstr. 11 (Parkplatz: Wiesenstr. 1)
57392 Schmallenberg-Fleckenberg
Tel.: 02972 / 6396
Web: www.besteckfabrik-fleckenberg.de

Wann?

Samstags 15 – 17 Uhr und vom 1. April bis 31. Oktober montags 15 – 17 Uhr und mittwochs 10 – 12 Uhr

Gruppenführungen zu anderen Zeiten sind nach telefonischer Voranmeldung möglich.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben dabei geholfen die Besteckfabrik zu restaurieren und zu einem Museum umzubauen.