Glück auf im Grünen

Biostation Östliches Ruhrgebiet, Bochum

In Nordrhein-Westfalen gibt es ein ganz besonderes Netzwerk von Naturschützern. In über 40 Biologischen Stationen arbeiten sie im ganzen Land dafür, dass bedrohte Tierarten, wie der Laubfrosch oder der Feldhase, weiter in ihrer natürlichen Umgebung leben können. Sie kümmern sich um Pflanzen, Bäche und Seen und stellen fest, welche Tier- oder Pflanzenarten besondere Unterstützung brauchen, damit sie nicht aussterben.

Mitten in der Großstadt Herne haben die Mitarbeiter der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet einen Naturerlebnispfad angelegt. Früher wurde hier Kohle gefördert. Den alten Turm der Zeche Hannover kannst du dir auf deinem Weg zwischen Bäumen, Sträuchern und Gräsern genauso anschauen wie eine alte Eisenbahnbrücke. Auf deinem Weg erfährst du aber auch, wie die Natur sich Stück für Stück von dem ehemaligen Zechengelände zurückerobert.

Glück auf im Grünen

„Das ist ein Schloss“, sagt Nicki und stampft mit seiner Pfote auf den Boden. „Nein“, sagt Nina und zeigt auf den roten Backsteinturm am Bochumer Stadtrand. „Das ist ein alter Bergwerksturm.“ „Nein“, beharrt Nicki, „ein Schloss.“ „Bergwerk!“ „Schloss!“ „Bergwerk!“ So geht es hin und her. „Streitet euch doch nicht“, greift eine Mitarbeiterin der Biostation Östliches Ruhrgebiet ein. „Nina hat Recht“, sagt sie zu Nicki. „Das ist der alte Turm der Zeche Hannover. Früher wurde hier Kohle abgebaut. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann könnt ihr unseren Erlebnispfad gehen. Da seht ihr, wie grün jetzt wieder alles ist.“

Nina und Nicki laufen auf einen kleinen Hügel. Darauf stehen mehrere Metallrohre „Sind das Turngeräte?“, fragt Nicki. Er hängt sich an eines der Rohre und setzt zu einem Überschlag an. „Das sind Guckrohre“, sagt Nina. Sie kann Nicki gerade noch aufhalten. „Wenn du durchschaust, siehst du immer etwas, das hier typisch ist.“ „Ich seh’ hier gar nichts“, protestiert Nicki. „Kein Wunder“, sagt Nina und kichert, „du bist ja auch zu klein für die Rohre.“

Hinter dem Hügel gehen Nicki und Nina über eine alte Eisenbahnbrücke. Nicki schaut von der Brücke und sieht einen Bach. „Ach guck mal“, sagt er, „da kann Klaus doch ein wenig plantschen, wenn ihm langweilig wird.“ „Lieber nicht“, antwortet Nina. „Das ist die Köttelbecke, in die ist früher alles Abwasser aus der Gegend geflossen.“ „Pfui Spinne“, sagt Nicki und geht weiter. Als die Brücke vorbei ist, stehen die beiden in einem Wald aus Bäumen mit heller Rinde. „Weißt du, was das für Bäume sind?“, fragt Nina. „Na klar“, sagt Nicki sofort, „mit Bäumen kenne ich mich doch aus. Das sind Birken. Die findest du oft auf alten Zechen, weil sie auch dort wachsen, wo der Boden nicht so gut ist.“

„Was ist das denn!“, ruft Nicki empört. Er bleibt an vier Geröllhaufen stehen. „Hier liegt ja Schrott, mitten im Wald“, schimpft er und hüpft wild auf den Haufen rum. „Das gehört doch zum Lehrpfad“, beruhigt ihn Nina. „Die Haufen zeigen, woraus die Hügel sind, auf denen wir gerade laufen. Das sind Kohle, Bauschutt, Schlacke und Tonschiefer. Und du hast den Kohlehaufen gefunden“, fügt sie mit einem Lachen an. „Wie kommst du darauf?“, fragt Nicki. Er schaut an sich herunter: Sein haselnussbraunes Fell ist von der Kohle ganz schwarz geworden.

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Biologische Station im östlichem Ruhrgebiet fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann dort.

Wo?
Biologische Station östliches Ruhrgebiet
Lehrpfad Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum
Tel.: 02323 / 55541
Mail: biostation@biostation-ruhr-ost.de
Web: www.biostation-ruhr-ost.de

Wann?

Parkplatz und Lehrpfad sind jederzeit zugänglich.

Eintritt frei.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben die Biologische Station dabei unterstützt einen Seminarraum einzurichten und Vortragsreihen zu veranstalten. Außerdem helfen Sie der Biologischen Station eine Wildnis für Kinder in der Stadt zu gestalten.