Nicki lässt die Ketten rasseln

Kettenschmiedemuseum , Fröndenberg

Weißt du, wie eine echte Eisenkette hergestellt wird?

Wie viele Stunden und Menschen man braucht, bis am Ende zum Beispiel eine fertige Ankerkette entstanden ist?

Oder wie aus einem Stück Eisen ein Ring wird?

All diesen Fragen kannst du beim Besuch des Kettenschmiedemuseum Fröndenberg nachgehen und sogar selber zum Schmied werden. An jedem ersten Sonntag im Monat kannst du echten Schmieden bei ihrer Arbeit zuschauen und Fragen stellen.

Im Museum kannst du dir viele verschiedene Ketten anschauen. Manche sind so dick, dass sie künstliche Ölbohrinseln am Meeresgrund festhalten können. Aber auch viele Schiffe, legen mit Ankerketten aus Nordrhein-Westfalen in Häfen überall auf der Welt an.

Nicki lässt die Ketten rasseln

„Heute wird es heiß!“ sagt Nina. „Wir besichtigen das Kettenschmiedemuseum in Fröndenberg.“ Kaum hat sie das gesagt, hört Nicki auch schon von Weitem ein lautes Geräusch. „Was ist das?“ fragt er Nina, und geht mutig ein paar Schritte auf das Backsteingebäude zu. Klaus dagegen verkriecht sich ganz tief in den Taschen von Ninas Hose. Er bekommt es jetzt schon mit der Angst zu tun. Im Museum angekommen, sehen sie schon viele Leute um das Schmiedefeuer stehen. Der Schmied schlägt konzentriert und sicher mit seinem Hammer auf einen weißglühenden Metalldraht ein. Funken stieben in alle Richtungen.

Jetzt hat Nicki doch ein wenig von seiner Abenteuerlust verloren und zuckt bei jedem Schlag zusammen: So laut hatte er sich das Abenteuer nicht vorgestellt. „Mir ist zu heiß“, stöhnt Nicki. Er geht einige Schritte zurück und versteckt sich zwischen Ninas Beinen. „Pass auf deinen Schwanz auf!“ ermahnt ihn Nina und erklärt ihm anschließend: „Der Schmied formt das Drahtstück zu einem U und klopft beide Enden platt. Dann biegt er die flachen Enden übereinander und schmiedet sie mit kräftigen Hammerschlägen zusammen. Aus dem U ist jetzt ein ringförmiges O geworden. Der Schmied biegt nun ein neues U aus einem Drahtstück und hängt es in den eben gefertigten Ring. Mit einigen weiteren, kräftigen Schlägen verbindet er die offenen Enden.

„Aha“, hört man nun Nicki wieder sagen, „so entsteht also Ring für Ring eine Kette“. Nina fügt hinzu: „Ja, und stell dir vor: Viele Schiffe fahren mit Ankerketten aus Nordrhein-Westfalen über die Weltmeere. Außerdem gibt es Ketten, die sind so dick, dass sie künstliche Ölbohrinseln am Meeresgrund festhalten können. Bis zu zehn Zentimeter dick können die Eisenringe dieser Ketten sein und sogar dem stärksten Sturm Stand halten! Komm, lass uns weitergehen und mal die alten Maschinen anschauen, die wieder funktionstüchtig gemacht wurden!“ Nicki ist schwer beeindruckt von den mehr als 20 Maschinen, die er zu sehen bekommt. Vor allem der Name der „Handkettenverdrehmaschine“ hat es ihm angetan. Einer der Kettenschmiede erklärt ihm: „Mit der Maschine haben wir früher keine verdrehten Handketten hergestellt, sondern einzelne Kettenglieder per Hand ineinander verdreht. Deswegen ist die Maschine zu ihren Namen gekommen.“

Müde von den vielen Informationen und der Hitze im Schmiederaum, möchte Nicki aber doch noch fix einen Beitrag für die längste Kette der Welt leisten. Die hängt schon in mehreren Schleifen von der Decke eines Ausstellungsraumes herab, und jeder Besucher darf sie um einen weiteren Ring verlängern. „Ist das wirklich die längste Kette der Welt?“ will Nicki wissen. „Vielleicht noch nicht, aber wir arbeiten dran,“ schmunzelt der Schmied. Für das Kettenglied, das Nicki zusammen mit dem freundlichen Helfer aus dem Museum zusammengeschweißt hat, bekommt er sogar eine Urkunde.

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Kettenschmiedemuseum Fröndenberg fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Kettenschmiedemuseum Fröndenberg

Im Landschaftspark Ruhrufer

Ruhrstraße 12

58793 Fröndenberg/Ruhr

Tel.: 02373/1708498 (Do. 10.00-12:00 Uhr)

Mail: info@kulturzentrum-froendenberg.de

Web: http://www.kulturzentrum-ruhraue.de/museum/index.html

Wann?

April bis Oktober – jeden Samstag und Sonntag 10 bis 16 Uhr Vorführung am Schmiedefeuer

April bis Oktober jeden 1. Sonntag im Monat

Führungen für Gruppen ab 10 Personen und Schulklassen ganzjährig auch an anderen Tagen nach vorheriger Vereinbarung. (Kosten: 2 Euro pro Person)

Ansprechpartner für Führungen im Museum:

02303/82004    Norbert Muczka (Mobil: 0171/7092963)

02378/2573      Werner Siebert (Mobil: 0170/5853869)

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Förderverein „Kulturzentrum Fröndenberg e.V.“, bei der Restaurierung des Maschinenbestandes für die Kettenherstellung und bei der Einrichtung eines Medienraumes unterstützt.