Der Rheinsprung

Kaiserpfalz, Düsseldorf-Kaiserswerth

Kennst du die Geschichte vom „Rheinsprung“ Heinrichs des Vierten?

Heinrich lebte im 11. Jahrhundert. Er wurde bereits im Alter von vier Jahren im Aachener Dom zum König gekrönt. Als Heinrich sechs Jahre alt war starb sein Vater Kaiser Heinrich der Dritte. Bis der kleine Heinrich alt genug sein würde, führte seine Mutter Agnes deshalb die Regierungsgeschäfte. Nach dem Osterfest im Jahr 1062 – Heinrich war 12 Jahre alt – besuchte der kleine König mit seiner Mutter die Pfalz von St. Switsbertswerth, dem heutigen Kaiserswerth. Zur gleichen Zeit war auch der Erzbischof Anno von Köln da. Unter einem Vorwand lockte er den Jungen auf ein Boot, um ihn zu entführen. Doch Heinrich sprang mutig ins Wasser um dem Erzbischof zu entkommen. Annos Männer fischten ihn jedoch wieder heraus und so musste Heinrich mit dem Erzbischof gehen.

Warum der Erzbischof Heinrich damals entführt hat, weiß man nicht genau. Vielleicht wollte er die Macht des Königs an sich reißen. Denn als Vormund durfte er nun statt Mutter Agnes die Regierungsgeschäfte leiten. Berühmt ist die Kaiserpfalz jedenfalls bis heute. Die Mauern direkt am Rhein kannst du dir noch heute anschauen. Vielleicht entdeckst du ja die Stelle an der Heinrich ins Wasser sprang?

Eine Insel auf dem Festland

Dicke Mauern, ein trutziger Bergfried, knarzende Zugbrücken, mächtige Treppenaufgänge aus Stein, und in den Gassen wimmelt es von geschäftigen Händlern, Burgfräulein, Edelmännern. Farbenprächtig und lärmend ist das Leben in der Kaiserpfalz. Plötzlich ertönen Fanfaren! Neugierig scharen sich die Leute am Straßenrand, unter ihnen auch Nicki, Nina und Klaus. Auch sie wollen einen Blick auf den mächtigen Kaiser Barbarossa werfen, der mit seinem großen Gefolge einige Tage in der Pfalz Hof halten wird. Nachdem der Kaiser auf dem stattlichen Schlachtross vorbeigeritten ist, flitzt Nicki los. Er will sich unbedingt die Wehrmauer anschauen. „Wo willst du denn jetzt wieder hin?“, stöhnt Nina und hechtet hinter dem flinken Eichhörnchen her.  Als Nina und Klaus auf der Wehrmauer ankommen sind sie völlig aus der Puste. „Strahhhtehhhgisch, puh, gut geehhhhlehhhgen,“ keucht Nina. „Ja“, quakt Klaus zufrieden, „so nah am Wasser.“ „Stimmt“, sagt Nina, die inzwischen nicht mehr nach Luft schnappt. „Außerdem treffen hier zwei bedeutende Handelswege aufeinander – der Hellweg und die römische Handelsstraße zwischen Neuss und Xanten.“

„Deswegen auch so ein Trubel auf dem Marktplatz!“ Nicki will weiter und hüpft schon wieder ungeduldig die Stufen zum Platz herunter. „Schade, hast du nicht gesagt wir gehen heute auf eine Kaiserinsel?“, Nicki lässt vor Enttäuschung den Schwanz hängen. „Tun wir doch auch. Kaiserswerth ist der älteste Stadtteil Düsseldorfs. Sein Name setzt sich aus zwei Worten zusammen: „Kaiser“, weil früher die Kaiser hier gelebt haben und „Werth“ ist ein alter Name für „Insel“. Denn vor mehr als 800 Jahren lag die Pfalz auf einer Insel mitten im Rhein. Gut geschützt vor Feinden. Doch ein schlauer Krieger ließ Dämme bauen, die das Rheinwasser auf der einen Seite stauten. Auf der anderen Seite des Damms sammelte sich viel Erde an. Jetzt konnte die Pfalz trockenen Fußes erreicht werden. Und so ist es diesem kriegerischen Schachzug zu verdanken, dass die ehemalige Insel heute mit dem Festland verbunden ist.“ belehrt Nina ihn. „Na schön“, gibt Nicki sich geschlagen, „aber bei unserer nächsten Tour wollen Klaus und ich baden!“

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Kaiserpfalz fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann dort.

Wo?

Kaiserpfalz

Burgallee

40489 Düsseldorf-Kaiserswerth

Wann?

Von Karfreitag bis zum 31. Oktober

Täglich von 9 bis 18 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen Info-Tafeln aufzustellen, die dir die Geschichte der Pfalz erklären.