Wer hat Angst vorm Schlossgespenst?

Schloss Hohenlimburg, Hagen

Rund um Schloss Hohenlimburg ranken sich allerlei schaurige Gruselgeschichten. So soll ein ungezogener Edelknabe im Zorn seine Mutter geschlagen haben. Als Strafe wurde ihm vom Henker vor der versammelten Stadt die Hand abgeschlagen. Um alle aufsässigen Kinder für alle Zeit zu warnen, wurde die unglückselige Hand einbalsamiert und auf dem Schloss aufgestellt. Zum Glück ist diese schaurige Geschichte nur eine Sage. In Wirklichkeit wurde die Hand nach einem Blitzschlag in den Schlosstrümmern gefunden und stammt wohl aus einem ungeklärten Mordfall. Neben so gruseligen Ausstellungsstücken, wie der „Schwarzen Hand“, gibt es aber auch prächtige Wohnräume, wie den Fürstensaal und den Roten Salon zu entdecken. Dort erfährst du, wie die Fürstenfamilie von Schloss Hohenlimburg im 19. Jahrhundert gelebt hat.

Für Entdecker wie dich, bietet Schloss Hohenlimburg extra Führungen an. Dort darfst du als Ritter oder Burgfräulein kostümiert oder mit Laternen und Taschenlampen ausgerüstet das Schloss erkunden und erfährst alles über die Geschichte der Burg vom Mittelalter bis zur Biedermeierzeit.

Kleiner Tipp für große Entdecker: Du solltest unbedingt noch das Kaltwalzmuseum besuchen. Es befindet sich in den Räumen von Schloss Hohenlimburg.

Wer hat Angst vorm Schlossgespenst?

„Schon ein wenig unheimlich hier“, sagt Nina vor dem Tor von Schloss Hohenlimburg. „Wieso das denn?“, fragt Nicki. „Na ja“, antwortet Nina, „hier gibt es doch so eine schwarze Hand. Die ist von einem, der ermordet wurde. Nicht, dass sein Geist hier rumspukt.“ „Bist du eine Angsthäsin“, spottet Nicki. „Pass auf, Gespenst, hier kommt Ritter Nicki und macht dich fertig!“, ruft das Eichhörnchen und spurtet in den Burghof. Dort schaut er in den Schlossbrunnen. „Das ist aber finster da drin. Wie tief ist der Brunnen?“, fragt er. Doch plötzlich kommt etwas Grünes aus dem Brunnen geschossen, knapp an Nicki vorbei. Er schreckt vor Angst zurück. „Hilfe, das Gespenst!“, ruft er. „Quatsch, das war doch nur Klaus“, sagt Nina und setzt den Frosch in ihren Rucksack. „Äh, natürlich“, sagt Nicki schnell, „das habe ich gleich gesehen. Als ob ich Angst vor einem Gespenst gehabt hätte.“

Bei der Schlossführung gelangen Nina und Nicki rasch in den prachtvollen Fürstensaal. „Wer ist denn diese tolle Frau?“, fragt Nina und deutet auf das Bild einer fürstlich gekleideten Dame. „Das war die bekannteste Burgherrin hier auf Schloss Hohenlimburg“, erklärt eine Schlossführerin. „Ihr Name war Johanetta Elisabeth von… Mit einem leichten Gruseln unterm Pelz betritt Nicki schließlich den Raum der schwarzen Hand. Auf einem Podest in der Mitte liegt die Hand: Das Beweisstück aus einem mittelalterlichen Mordprozess, dunkel wie ein Stück Kohle. Plötzlich tippt Nicki etwas auf die Schulter. Zu Tode erschrocken dreht er sich um und sieht zwei Gespenster, ein großes und ein kleines. „W-w-w-wer s-s-seid i-i-i-ihr“, stammelt das Eichhörnchen. „Buuhuhu, ich bin der Geist des Ermordeten, dem die Hand gehörte“, sagt das große Gespenst. „U-u-und der andere?“, wagt Nicki zu fragen. „Das ist der Geist der Hand“, sagt das große Gespenst und das kleine bestätigt es mit einem „Buhu-quak“. Eh die Gespenster sich versehen, ist Nicki wie ein geölter Blitz geflüchtet.

„Na, dem großen Ritter haben wir es aber gezeigt“, sagt Nina und zieht sich das Bettlaken vom Kopf. „Quak quak“, ergänzt Klaus und Nina nickt. Panisch rennt Nicki über den Schlosshof und durch die erste Tür, die er sieht. „Puh, das Gespenst hab’ ich wohl abgehängt. Aber wo bin ich hier gelandet?“ Deutsches Kaltwalzmuseum, liest er auf einem Schild. „Was? Im Kaltwassermuseum?“, fragt Nicki verwirrt. „Nein, im Kaltwalzmuseum“, erklärt ein Museumsführer. „Kaltwalzen ist eine Technik, mit der man aus dickem Metall dünne Bleche herstellt. Genau so, als wenn du beim Backen einen Kuchenteig dünn ausrollst.“ „Und wozu?“, fragt Nicki. Er ist immer noch etwas durcheinander. „Für alles Mögliche. Schau dich doch einfach mal um. Dann siehst du, was alles aus Blech besteht.“ Staunend geht Nicki durch ein Büro, eine Küche und ein Kinderzimmer. „Von den Geräten und Spielzeugen kenne ich ja ganz viele. Und das ist alles aus Blech?“

Nicki lernt, dass Blech viel weniger empfindlich ist und länger hält als Plastik. Deswegen wird es auch heute noch oft verwendet. Zum Beispiel in Autos. Ein ganz besonderes entdeckt er in der Autowerkstatt des Museums: einen VW Käfer von 1969. Begeistert rast Nicki zu dem Wagen und klemmt sich hinter das Steuer. „Brmm, brmm. Achtung, hier kommt Nicki Schumacher, das rasende Eichhörnchen!“ Als Nicki aus dem Auto steigt, trifft er Nina wieder. „Nicki, wo warst du die ganze Zeit?“ „Ich hab’ mir das Museum angesehen“, sagt das Eichhörnchen. „Ach so“, sagt Nina, „ich dachte schon, du bist dem Gespenst begegnet.“ „D-d-das Ge-gespenst… äh, ja“, stottert Nicki, „das, das habe ich gesehen. Aber ich war mutig und habe es in die Flucht geschlagen.“ „Ach Nicki“, sagt Nina und zwinkert Klaus zu, „du bist wirklich der tapferste Ritter.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Museum Schloss Hohenlimburg und Deutsches Kaltwalzmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Museum Schloss Hohenlimburg und
Deutsches Kaltwalzmuseum
Alter Schlossweg 30
58119 Hagen-Hohenlimburg
Tel.: 02334 / 2771
Mail: museum@schloss-hohenlimburg.de
Web: www.schloss-hohenlimburg.de

Wann?

April bis September: mittwochs bis sonntags 11 – 17 Uhr,

Oktober bis März: samstags, sonn- und feiertags 11 – 17 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen den Schlosspark und den Wehrgang zu restaurieren und das Kaltwalzmuseum zu erweitern.