Das geschnitzte Haus von Lemgo

Junkerhaus, Lemgo

Das Junkerhaus in Lemgo ist etwas ganz besonderes. Es wurde nach dem Künstler Karl Junker benannt, der darin gewohnt hat. Über 20 Jahre hat er damit zugebracht sein Haus zu verschönern. Aber er hat nicht etwa nur die Wände gestrichen und neue Möbel gebaut. Nein – Karl Junker hat zuerst sein ganzes Haus von außen mit Kunstwerken versehen. Dazu hat er viele kleine Kunstwerke aus Holz geschnitzt und bunt angemalt. Später hat er auch überall im Haus Schnitzereien angebracht. Auch viele Möbel hat er aus Holz selbst hergestellt und bunt geschmückt.

In Lemgo kannst du das ungewöhnliche Haus und die Kunstwerke von Karl Junker bestaunen. Außerdem gibt es ein Museum indem du mehr über das Leben von Karl und über seine Kunst erfährst.

 

Das geschnitzte Haus von Lemgo

Mit offenem Mund bleiben Nicki und Nina vor einem Haus an der Hamelner Straße in Lemgo stehen. „Das sieht ja aus wie im Märchen“, ruft Nina erstaunt. Auf einem kleinen Hügel zwischen zwei Wohnhäusern steht das knorrige Junkerhaus mit der bunt bemalten Holzverkleidung. „Kommt mit, ich zeige euch, was an diesem Haus so besonders ist“, lädt der Museumsleiter sie ein. „Das sehe ich ja schon“, platzt es aus Nicki heraus, „das ist alles aus Holz!“ „Wer wohnt denn in so einem komischen Haus? Ein Zauberer oder die sieben Zwerge?“, denkt Nina laut nach. Der Museumsleiter lacht: „Nein, nein, hier hat ein ganz normaler Mensch gewohnt. Der Künstler Karl Junker. Weil er allein und zurückgezogen gelebt hat, hielten ihn viele allerdings für einen Sonderling.“

Karl Junker hat die letzten 20 Jahre seines Lebens von 1891 bis 1912 damit zugebracht, sein Fachwerkhaus mit Schnitzwerk und Farbe zu verzieren – zuerst von außen und dann von innen. Er ließ auch Besucher herein, die seine Kunstwerke besichtigen durften. Die Decken und Wände vertäfelte Junker mit Holz. Er verschönerte jede Fläche, jeden Winkel und jedes Möbelstück mit farbigen Schnitzereien. „Achtet mal auf die vielen Flächen und ihre Muster mit Leisten, Knubbeln und Klötzchen“, sagt der Museumsleiter. Er deutet auf eine Stelle an der Wand. „Wenn ihr genau hinschaut, fällt euch sicher auf, dass bei Junker immer alles symmetrisch, das heißt spiegelbildlich ist.“ Nicki staunt und stellt fest: „Kein Wunder, dass er keine Zeit hatte, andere Leute zu treffen. Mit der Arbeit hier hatte er ja auch genug zu tun.“

„Huch!“, erschreckt sich Nina. Sie steht im Eingangsbereich im Erdgeschoss. „Fällt hier gleich die Decke runter?“ „Quatsch“ ruft Nicki. Er schaut vergnügt auf die Verzierung aus vielen Holzleisten. „Das sieht doch aus wie ein Baum ohne Blätter – hier gefällt es mir.“ „Oh, ich habe noch etwas entdeckt“, jubelt Nicki. Er zeigt auf ein geheimnisvolles Bild an der Wand. Nicki ist die Treppe hinaufgeflitzt. Nina beeilt sich, ihm über die knarrenden Stufen zu folgen. „Komisch“, wundert sich Nicki, „Karl Junker hat hier allein gelebt. Trotzdem hat er ein Kinderzimmer gebaut?“ „Bestimmt hat er sich eine Familie gewünscht“, vermutet Nina. Nicki fällt ein kleiner Stuhl in der Ecke auf. „Der sieht aber nicht bequem aus“, sagt er und rümpft die Nase. „Der hat ja ein Loch in der Mitte.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Museum Junkerhaus fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Museum Junkerhaus

Hamelner Straße 36

32657 Lemgo

Tel.: 05261 / 667695

Mail: mail@junkerhaus.de

Web: www.junkerhaus.de

Wann?

1. November bis 31. März: freitags bis sonntags 11 – 15 Uhr

1. April bis 31. Oktober: dienstags bis sonntags 10 – 17 Uhr; montags

geschlossen

Führungen für Gruppen mit Voranmeldungen

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Verein Alt Lemgo bei der Instandsetzung und Restaurierung des Junkerhauses unterstützt.