Wurst im Wohnzimmer

Mühlenhof Freilichtmuseum, Münster

Früher war alles besser? Von wegen! Vor über 200 Jahren war das Dorfleben eine ganz schöne Schufterei. Überzeuge dich selbst und begib dich auf eine Zeitreise in das Mühlenhof-Freilichtmuseum in Münster. Dort ist ein altes Bauerndorf wiederaufgebaut und du kannst sehen, wie die Menschen damals gelebt und gearbeitet haben. Alles mussten sie mühsam per Hand machen – elektrische Maschinen gab es ja noch nicht. Das war ein einziges Hämmern, Hobeln, Sägen und Schmieden.

Mehr als 30 Häuser hat das kleine Dorf, unter anderem gibt es eine Schusterwerkstatt, eine Schreinerei, eine Schmiede, eine große Mühle, eine Schule und ein Backhaus. Begib´ dich auf eine spannende Zeitreise und entdecke, wie die Menschen im Münsterland vor über 200 Jahren lebten.

Wurst im Wohnzimmer

„Hoffentlich trocknet mein Pelz gleich wieder. So was Ärgerliches“, murrt Nicki. Mit Nina tritt er durch den Eingang des Mühlenhof-Museums in Münster. „Du bist selber schuld“, sagt Nina. „Hättest du nicht so rumgezappelt, wärst du auch nicht in den Aasee gefallen.“ Nach ein paar Minuten vor dem offenen Herdfeuer im großen Gräftenhof ist Nicki schon wieder trocken. Endlich kann er mit Nina das Freilichtmuseum erkunden.

Als Erstes laufen die beiden zu der großen Bockwindmühle. „Die ist aber toll“, ruft Nicki begeistert. „Kann man da raufklettern?“, fragt er. Bevor Nina „Nein“ rufen kann, klettert Nicki schon auf die Windmühlenflügel. Ehe er sich versieht, bläst ein Windstoß in die großen Flügel. Die drehen sich einmal halb rum und reißen Nicki dabei mit. Erschrocken hängt er in 24 Meter Höhe über dem Museumsgelände und strampelt wild. „Hilfe! Feuerwehr! Holt mich hier runter!“, ruft Nicki panisch. Zu seinem Glück kommt erneut ein Windstoß. Der dreht die Flügel so weit, dass er sicher auf den Boden hüpfen kann

„Schau mal Nicki, das hier ist das älteste Gebäude im Museum“, sagt Nina. Sie zeigt auf das Mühlenhaus im hinteren Teil des Geländes. In dem Gebäude schnuppert Nicki und guckt skeptisch: „Dürfen die Besucher hier drin rauchen? Das finde ich aber nicht gut.“ „Du hast aber keine gute Nase“, sagt Nina. „Hier stinkt es doch nicht nach Zigarettenqualm. Es riecht eher wie in einer Räucherkammer.“ Ein Museumsführer nickt: „Genau das war auch gleichzeitig der Wohnraum. Da oben seht ihr Würste und Schinken hängen, die hier wie früher geräuchert werden. So etwas nennen wir Westfälischer Himmel.“ „Ob das so himmlisch zum Wohnen war?“, fragt sich Nicki.

„Ach, die hatten damals ganz andere Probleme“, sagt Nina. „Es gab ja nur ein Herdfeuer und kein warmes Wasser – da war es im Winter bitterkalt.“ Und dann mussten die Menschen das Haus auch noch mit ihren Kühen und Pferden teilen.“ „Puh, das hat bestimmt ordentlich gestunken“, sagt Nicki. „Sag mal, wie alt ist das Haus eigentlich?“, fragt er. „Draußen am Giebel habe ich zwei Jahreszahlen gesehen.“ „Schau mal Nicki, was ich für ein tolles Schild an dem Haus da drüben fotografiert habe“, sagt Nina und zeigt Nicki ihre Digitalkamera. „Aber Nina, da erkennt man ja gar nichts, das ist ja nicht mal die Hälfte“, sagt Nicki und lacht.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Mühlenhof-Freilichtmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Mühlenhof-Freilichtmuseum

Theo-Breider-Weg 1

48149 Münster

Tel.: 0251 / 981200

Web: www.muehlenhof-muenster.org

Wann?

April bis September: täglich von 10 – 18 Uhr (Kassenschluss 17 Uhr);

Oktober und März: täglich von 11 – 16.00 (Kassenschluss 15.30 Uhr);

November bis Februar: Montags bis freitags und sonntags 11 – 16 Uhr (Kassenschluss 15.30 Uhr)

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben dem Museums-Trägerverein De Bockwindmüel e.V. geholfen den Webers Kotten im Freilichtmuseum wiederaufzubauen.