Waschbär: frecher Räuber
Vor knapp 100 Jahren ist der Waschbär mit Pelzhändlern aus Nordamerika nach Europa gekommen und hier verwildert. Mittlerweile lebt er in ganz Deutschland. Obwohl sie so putzig aussehen, sind Waschbären freche Räuber und können heimischen Tieren gefährlich werden: Sie fressen seltene Frösche und Kröten oder belegen Höhlen von Eulen und Fledermäusen, sodass diese sich dort nicht mehr verstecken können.
Flamingo: farbenfroher Exot
Flamingos habt ihr sicher alle schon einmal im Zoo gesehen. Ursprünglich leben sie an Salzwasserseen in Südamerika und Afrika. Aber auch in NRW gibt es inzwischen wild lebende Flamingos: Seit 1982 bewohnt eine kleine Gruppe das Zwillbrocker Venn im Münsterland. Dort brüten sie auch jedes Jahr und ziehen ihre Jungen auf. Ihre Vorfahren sind wahrscheinlich aus Zoos entflogen. Im Winter ziehen sie meist ans niederländische Wattenmeer.
Streifenhörnchen: Nager mit „Rallyestreifen“
Nickis gestreifte Verwandte haben ihre Heimat eigentlich in Nordamerika und Ostasien. In Deutschland sind sie an einigen Orten aus ihren Gehegen entkommen und leben jetzt ganz in Freiheit, zum Beispiel beim Wuppertaler Zoo. Anders als unsere heimischen Eichhörnchen bauen sie keine Nester in Baumwipfeln, sondern graben Erdhöhlen, in denen sie schlafen. Da sich der Lebensraum und das Verhalten der Streifen-Backenhörnchen deutlich von Nickis Familie unterscheidet, sind sie keine Bedrohung für heimische Arten.
Kamberkrebs: gefährlicher Eindringling
Der aus Nordamerika stammende Kamberkrebs hat sich seit 120 Jahren in Deutschland ausgebreitet. Fischhändler hatten ihn nach Europa gebracht, weil man Krebse kochen und essen kann wie Fisch. Aber der Kamberkrebs überträgt die sogenannte Krebspest, eine Pilz-Krankheit, die für heimische Flusskrebse tödlich ist. Weil sich der Kamberkrebs so stark verbreitet, sind europäische Flusskrebse vielerorts ausgestorben.