Kottenforst

Graben, graben, immer weiter graben … Das werden sich römische Legionäre gedacht haben, die im Kottenforst stationiert waren.

Legionäre im Feld

Römische Soldaten hatten in Zeiten des Friedens nichts zu tun? Ganz im Gegenteil! In Iversheim konnte man schon sehen und lesen, welche Aufgaben römische Legionäre hatten. Wenn sie nicht zur Produktion von Baustoffen oder zu anderen Baumaßnahmen abgestellt waren, wurde das Kriegshandwerk geübt. Ständig hielten die Offiziere ihre Soldaten auf Trab. Sie mussten blitzschnell Befestigungen bauen können. Das wurde laufend geübt. Denn solche Marschlager waren bei Feldzügen sichere Rückzugsorte, zum Schlafen und wenn es in der Schlacht nicht gerade gut lief. Im Kottenforst zum Beispiel haben Archäologen und Archäologinnen die Spuren von zahlreichen solcher Lagern gefunden, die die Legionäre anlegen mussten. 23 dieser nur kurz genutzten Lager sind so gut erhalten, dass sie heute zum UNESCO-Welterbe gehören. Die Soldaten haben für die Lager Spitzgräben gezogen und die Erde dann zu einem Wall aufgeworfen. Für diesen Erdwall haben sie danach Rasenstücke ausgestochen und diese mauerartig davor gestapelt, um die lose Erde zu befestigen.

„Eingangstüren“ zum römischen Marschlager

Den Zugang zu den römischen Lagern im Kottenforst ermöglichten jeweils vier sogenannte claviculae, das bedeutet Schlüsselchen. Es sind kleine Unterbrechungen im Wall. Damit Angreifer nicht einfach ins Lager eindringen konnten, war der Erdwall hier immer so gebaut, dass eines seiner Enden jeweils in Form eines Viertelkreises in das Innere des Lagers reichte. So war der direkte Zugang versperrt.

Die Lager im Kottenforst sind unterschiedlich groß. Die kleineren Lager entstanden vermutlich während der Übungen, während die größeren Lager wohl größeren Manövern dienten.