Arbeiten, baden, spielen: Der Alltag der Soldaten im Lager Vetera I
„Du, Nina, wo sind wir denn hier?“, will Nicki Nuss wissen. „Wir sind am Fürstenberg bei Xanten, einem der wichtigsten Orte am Niedergermanischen Limes“, erklärt Nina. „Denn an dieser Stelle befand sich das größte Legionslager der Römer am Rhein. In diesem Lager waren gleich zwei Legionen und ihre Hilfstruppen untergebracht, mehr als 11 000 Mann. Einige Jahre später haben die Römer nur zwei Kilometer von hier eine große Stadt gebaut, die Colonia Ulpia Traiana.“
„Moment mal, aber wir stehen doch hier vor den Resten eines Amphitheaters. So steht es zumindest hier auf dem Schild“, kichert Klaus. „Stimmt“, bestätigt Nina, „aber das gehört zum Legionslager. Es ist eines der am besten erhaltenen Amphitheater nördlich der Alpen und diente zur Unterhaltung der Soldaten. Hier fanden Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe statt. Beim Volk, und damit auch bei den Soldaten, waren diese Spiele so beliebt, dass zu jedem Legionslager auch ein Amphitheater gehörte.“
„Du, Nina, wo sind wir denn hier?“, will Nicki Nuss wissen. „Wir sind am Fürstenberg bei Xanten, einem der wichtigsten Orte am Niedergermanischen Limes“, erklärt Nina. „Denn an dieser Stelle befand sich das größte Legionslager der Römer am Rhein. In diesem Lager waren gleich zwei Legionen und ihre Hilfstruppen untergebracht, mehr als 11 000 Mann. Einige Jahre später haben die Römer nur zwei Kilometer von hier eine große Stadt gebaut, die Colonia Ulpia Traiana.“
„Moment mal, aber wir stehen doch hier vor den Resten eines Amphitheaters. So steht es zumindest hier auf dem Schild“, kichert Klaus. „Stimmt“, bestätigt Nina, „aber das gehört zum Legionslager. Es ist eines der am besten erhaltenen Amphitheater nördlich der Alpen und diente zur Unterhaltung der Soldaten. Hier fanden Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe statt. Beim Volk, und damit auch bei den Soldaten, waren diese Spiele so beliebt, dass zu jedem Legionslager auch ein Amphitheater gehörte.“
„Und wo war denn jetzt das Legionslager?“, fragt Nicki weiter. „Direkt nebenan, da, wo jetzt die großen Felder sind. Das Amphitheater lag nämlich genau vor der südlichen Mauer des Lagers“, erklärt Nina. „Eigentlich sind es sogar mehrere Lager nacheinander. Ein älteres Lager stammt aus der Zeit um das Jahr 10 nach Christus.“ „Haben das die Soldaten gebaut?“, fragt Nicki nachdenklich. „Genau. Ganz konkret waren es die Legionen, die nach der sogenannten Varusschlacht kamen“, bestätigt Nina. „Das Lager hatte zuerst noch eine Holz-Erde-Mauer und war noch nicht vollkommen rechteckig. Um das Jahr 60 nach Christus herum ließ Kaiser Nero das Lager einplanieren und ein neues rechteckiges Lager bauen. So prachtvoll war kein anderes Lager in Niedergermanien ausgestattet. Besonders beeindruckend müssen die principia, das Stabsgebäude, gewesen sein. Lange hat das Lager aber nicht bestanden.“
„Oje, was ist denn passiert?“, will Klaus wissen. „Der Aufstand der Bataver ist passiert“, antwortet Nina. „Während dieses Aufstandes ist das Lager im Jahr 70 nach Christus völlig zerstört worden. Die Römer haben dann noch einmal
ein neues Lager gebaut, knapp zwei Kilometer weiter weg.“
„Was haben die Soldaten eigentlich den ganzen Tag gemacht?“, meldet sich Nicki zu Wort. „Gearbeitet, was sonst?“, witzelt Nina. „Die einfachen Soldaten haben sicherlich viel mit ihren Waffen trainiert. Dafür gab es östlich des Lagers zwei Übungsplätze. Hier haben die Soldaten geübt, sich in enger Gefechtsformation zu bewegen und in der Gruppe oder einzeln zu kämpfen. Hier war auch genug Platz, um den Wurf des pilums, das ist ein römischer Wurfspeer, zu trainieren.“
Klaus macht ein mitleidvolles Gesicht. „Das war bestimmt sehr anstrengend“, sagt der Frosch. „Oh ja, ganz sicher“, bestätigt Nina, „vor allem, weil die Übungswaffen aus Holz fast doppelt so schwer waren wie die echten Waffen. Wer damit ausreichend geübt hatte, machte in der Schlacht ganz sicher nicht schlapp.“
„Und in diesen tollen principia, da waren doch auch ganz viele Büros eingerichtet“, fällt Nicki gerade ein. „Wer hat denn da gearbeitet? Auch Soldaten?“ „Ja“, antwortet Nina, „die nannte man immunes. Das waren Spezialisten, die vom normalen Dienst in der Kaserne befreit waren. Neben den Soldaten in der Verwaltung waren das auch Handwerker, die die Ausrüstung und die Gebäude in Schuss hielten.“
„Und das alles von frühmorgens bis spätabends?“, will Nicki wissen. „Das hält doch kein Mensch aus.“ „Hätten die römischen Soldaten auch nicht“, beschwichtigt Nina. „Nach ihrem Abendessen hatten die Soldaten Freizeit. Manche Männer gingen dann in die Thermen, also in die Badeanstalt, um sich den Schweiß abzuwaschen und sich die verspannten Muskeln massieren zu lassen. Solch ein Badehaus gab es an jedem römischen Militärstandort – entweder im Lager oder davor. Auf dem Bild vom Xantener Lager könnt ihr ein Badehaus östlich des Lagers und südlich der Exerzierplätze erkennen.“ „Oh, Entspannung im Wasser, das finde ich gut“, freut sich Klaus. „Das glauben wir sofort,
du Wasserfrosch!“, rufen Nicki und Nina gleichzeitig.
„Und was konnten die Soldaten in ihrer Freizeit alles tun?“, fragt Nicki. „Manche Soldaten haben ihre Familien besucht“, antwortet Nina. „Während ihrer Dienstzeit durften römische Soldaten zwar nicht heiraten. Einige haben aber trotzdem eine Familie gegründet. Die Familien wohnten in der Lagervorstadt.“ „Oh, dann haben die Soldaten bestimmt auch mit ihren Kindern gespielt“, freut sich Nicki. „Mit Sicherheit. Aber nicht nur mit ihren Kindern“, macht es Nina spannend.
Hier findet ihr die Infotafeln zum Legionslager
Wenn man auf der Bundesstraße 57 von Süden in Richtung Xanten fährt, liegt das Amphitheater links der Straße, an der Ecke Heesweg/Römerstraße. Folgt man dem Heesweg nach Westen, erreicht man den Veener Weg, der westlich des Lagers nach Norden führt. Es gibt mehrere Standorte für Tafeln mit unterschiedlichen Informationsebenen: am Dorfplatz Birten, am Amphitheater und oben auf dem Kamm des Fürstenberges.