Winterschlaf, Winterruhe, Winterstarre

Das sind die verschiedenen Strategien, um den Winter zu überstehen.

Winterschlaf: Das große Schlummern

Es wird kälter und die Suche nach Futter schwieriger. Anstatt zu hungern, legen sich viele Tiere aufs Ohr. Vorher hat sich der eine oder andere Vierbeiner ein dickeres Fell angelegt oder sich eine Fettreserve angefressen. Der Winterschlaf ist eine faszinierende Taktik, um sicher und ziemlich kuschelig durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Echte Winterschläfer sind kleine Säugetiere wie Hamster, Murmeltiere und die schläfrigen Siebenschläfer. Sie schlafen sogar mehrere Monate lang – daher auch der Name. Auch Fledermäuse hängen in den kalten Monaten wie tot kopfüber – und schlummern. Dabei können Winterschläfer ihre Körpertemperatur sehr stark senken, auch ihr Herzschlag verlangsamt sich. Bei Murmeltieren fällt die Körpertemperatur von 39 auf etwa sieben Grad, der Herzschlag verringert sich von hundert auf nur zwei bis drei Schläge pro Minute!

Winterruhe: „Chillen“ und naschen

Eichhörnchen sind sehr aktive Tiere – ständig hüpfen sie durch die Natur. Doch in der kalten Jahreszeit verringern sie ihre Aktivität auf ein Minimum, um Kräfte zu sparen. Im Winter schlafen sie viel mehr als sonst. Sie wachen aber regelmäßig auf, um zu fressen. Entweder knabbern sie die Samen, Früchte und Nüsse, die sie zuvor fleißig bevorratet haben. Oder sie gehen doch noch auf Nahrungssuche. Übrigens: Auch der Dachs gehört zu den Tieren, die sich im Winter anstatt eines Winterschlafes viel Ruhe gönnen.

Winterstarre: Eiskalte Überlebenskunst

Eine außergewöhnliche Strategie gegen die Winterkälte haben Frösche, Eidechsen, Fische und verschiedene Insekten: Sie passen ihre Körpertemperatur der Außentemperatur an. Sobald es ihnen zu kalt wird, verfallen sie in eine sogenannte Kälte- oder Winterstarre. So graben sich Frösche im Schlamm ein und allerlei Insekten suchen Unterschlupf in Baumritzen – und erstarren. Zwecklos ist der Versuch, die erstarrten Tiere aufzuwecken. Sie werden erst dann wieder quicklebendig, wenn sie von den ersten warmen Sonnenstrahlen gekitzelt werden.

Schlaft, Tiere, schlaft!

Wie sich manche Tiere durch den Winter schlafen.

Nicki Nuss hält Winterruhe

Gähn, vom vielen Nüsse-Sammeln bin ich ganz müde! Meinen Vorrat vernasche ich demnächst und lege mir ein echtes Fettpolster zu, damit ich die kalte Jahreszeit in Ruhe verbringen kann. Ihr sagt dazu „chillen“, korrekt heißt es Winterruhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren mache ich keinen Winterschlaf. Wir Eichhörnchen fallen auch nicht in eine Winterstarre. Stattdessen ruhe ich mich viel aus! Eine kuschelige Decke habe ich auch – es ist mein buschiger Schwanz. Ich muss mich nur ganz geschickt zusammenrollen, dann deckt er mich zu. Andere Tiere haben auch schlaue Strategien, um durch den Winter zu kommen.

Wusstest Du schon, dass…

… Bienen im Winter eine ganz spezielle Überlebensstrategie haben? Sie schlecken Honig und rücken zum Kuscheln und gegenseitigen Wärmen zusammen. Fällt die Temperatur im Bienenstock unter zehn Grad Celsius, kann das Volk durchs Zittern mit den Flügeln so viel Wärme wie an einem sonnigen Sommertag erzeugen!

Keine Winterpause?

Das sind die verschiedenen Strategien, um den Winter zu überstehen.

Abhauen? Es klingt einfacher, als es ist

Warum Futter sammeln und verstecken? Weshalb ein dickes Fell anlegen? Kann man der Winterkälte und der müßigen Nahrungssuche nicht entfliehen? Vögel sind Meister darin. Ihre alternative Strategie ist das „Abhauen“: Auf ihrem Weg zu den Winterquartieren im Süden legen viele heimische Zugvögel Tausende von Kilometern zurück. Dabei überqueren sie oft ganze Kontinente! Ein typischer Zugvogel ist der Kuckuck. Würde er hierbleiben, würde der Insektenfresser in der kalten Jahreszeit nicht genug von seinem Lieblingsschmaus finden. Weitere bekannte Zugvögel sind der Storch, der Mauersegler, der Kranich und die Sängerin aller Sängerinnen, die Nachtigall.

Schlafloser Siebenschläfer und irritierter Igel

Mal eben einen Schneemann bauen? Diese Möglichkeit gibt es bei uns in NRW nicht mehr ganz so oft. Denn die Winter werden milder, es gibt immer weniger Schnee. Das sind die negativen Auswirkungen des Klimawandels, von dem alle sprechen. Forscher sagen, dass der Klimawandel den Winterschlaf der Tiere durcheinanderbringt. Wenn der Winter ziemlich warm ist, kann beispielsweise der Igel nicht einschlafen. Oder er beendet seinen Winterschlaf viel zu früh und findet dann nicht genug Nahrung. Das kann für den Igel sowie für andere Tiere gefährlich werden.

Bastle eine Igelfamilie und einen gemütlichen Unterschlupf!

Wenn es draußen kälter wird, wird es für Igel Zeit für den Winterschlaf. Am liebsten machen sie es sich richtig gemütlich. Mit unserem Bastel-Tipp bastelst du dir eine süße Igelfamilie und baust ihnen ein kuscheliges Häuschen zum Hinstellen und Spielen.

Du brauchst dafür:

  • mindestens zwei Kastanien
  • weiße und schwarze Permanent-Marker
  • etwas Pappe (zum Beispiel eine Toilettenpapierrolle)
  • einen Milch- oder Saftkarton
  • Stoffreste und bunte Bänder
  • Paketschnur
  • zwei Stöckchen
  • Acrylfarbe
  • Kleber (zum Beispiel eine Heißklebepistole)
  • eine Schere oder ein Cutter-Messer
  • wenn du magst etwas herbstliche Deko (zum Beispiel bunte Blätter, Nüsse oder Eicheln)

1. Schritt
Zuerst basteln wir niedliche Winterschlaf-Igel aus Kastanien. Dafür malst du mit einem weißen Permanent-Marker kleine Stacheln auf den dunkelbraunen Teil der Kastanien. In den hellbraunen Teil malst du mit schwarzem Marker ein süßes, schläfriges Igelgesicht. Wenn du magst, kannst du auch kleine Füße und Hände dazu malen.

2. Schritt
Schneide nun aus Pappe eine Stachelkrone, die genau zum hellen Teil der Kastanie passt. Die Stachelkrone kannst du auch mit weißen Stacheln verzieren. Klebe sie auf die Kastanie. Du kannst deinen Igelchen auch mit Füllwatte oder Wolle ein kleines Bettchen basteln.

3. Schritt
Schneide vom Tetrapack-Karton von einer Seite so viel ab, dass ein Häuschen in der gewünschten Größe übrig bleibt. Du kannst den Karton nun ganz anmalen – in Weiß, Knallbunt oder in herbstlichen Tönen. Schneide Fenster in den Karton. Am besten gelingt das mit einem scharfen Cutter-Messer. Vielleicht kann dir jemand dabei helfen.

4. Schritt
Nun kannst du die Fenster mit Stoffresten und hübschen Bändern verzieren. Du kannst das Winterquartier deiner Igelchen auch von außen herbstlich dekorieren und es ihnen im Häuschen gemütlich machen.

5. Schritt
Damit du deine kleinen Igel in den Winterschlaf schicken kannst, brauchst du nun eine Kordel. Achte darauf, dass sie etwas länger ist als dein Häuschen. Klebe das eine Ende der Kordel an jeweils einen Igel. Bohre nun zwei Löcher in das obere Ende des Tetrapacks. Durch die kannst du die Schnüre jetzt fädeln. Binde die Enden jeweils an ein Stöckchen und rolle sie etwas auf.

6. Schritt
Nun kannst du deine Igel in den Winterschlaf schicken! Lege sie dafür vor dein Häuschen und rolle die Schnur vorsichtig weiter mit den Stöckchen auf. Was passiert dann mit deinen Igelchen? Sie laufen ins Häuschen und machen es sich dort gemütlich. Spielidee: Du kannst mit deinen Freunden auch ein Igelwettrennen gestalten. Dafür müssen die Schnüre gleich lang sein. Die Igel legt ihr auf eine gemeinsame Linie vor dem Häuschen. Wer kann seinen Igel nun am schnellsten ins Häuschen ziehen?