Hast du schon mal einen Zwergtaucher in Aktion gesehen?
Weißt du was eine Furzgrundel ist?
Oder eine Wasserralle?
Das alles erfährst du im Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen. Die Fleuthkuhlen sind ein Moorgebiet am Niederrhein. Früher wurde hier Torf abgestochen mit dem die Menschen im Winter geheizt haben. Dort wo die Menschen die Torfschicht abgetragen haben, sind lauter große und kleine wassergefüllte Kuhlen entstanden. Über 53 davon gibt es in den Fleuthkuhlen. Heute tummeln sich dort viele Tiere und Pflanzen, die es sonst nur noch ganz selten gibt. Zum Beispiel der Moorfrosch, der Eisvogel, die Schleiereule oder Pflanzen wie die Sumpfcalla oder der Wasserschierling.
Eine Furzgrundel ist übrigens ein seltener Fisch, der in den Fleuthkuhlen lebt. Vielleicht entdeckst du ihn ja bei deinem nächsten Ausflug in einem der vielen Gewässer der Fleuthkuhlen.
Coole Kuhlen
„Lass mich raten“, sagt Nicki, „den Tipp, hier spazieren zu gehen, hast du wieder von Klaus?“ Gemeinsam mit Nina geht Nicki durch das Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen. „Wie kommst du darauf?“, fragt Nina zurück. „Na ja, hier gibt es einen Fluss und einen Tümpel nach dem anderen. Das ist doch ein Paradies für Frösche.“ An einer Metallbrücke über die Issumer Fleuth bleiben Nina und Nicki stehen. In Ruhe schauen die beiden, ob sie Klaus irgendwo entdecken.
Plötzlich hören sie einen schrillen Schrei. Nicki zuckt zusammen. „Was war das, ist da jemand in Gefahr?“ „Ich glaube“, sagt Nina und überlegt noch ein wenig. „ich glaube, das war ein Eisvogel.“ Nicki schaut verwirrt. „Ein Eisvogel? Welche Sorten gibt es denn von dem? Vanille und Schokolade?“ Nina lacht: „Das ist natürlich ein ganz normaler Vogel, der heißt nur so. Der Eisvogel ist sehr selten. In den Fleuthkuhlen ist er aber oft zu sehen.“ Wenn du ganz still bist, kannst du vielleicht einen echten Eisvogel entdecken oder zumindest hören.
„Die kleinen Teiche sind übrigens keine Tümpel“, berichtigt Nina ihren Freund. „Das sind Torfkuhlen.“ „Ach so“, sagt Nicki, „Torf kenne ich. Das ist so eine dunkle Erde, mit der die Leute früher geheizt haben.“ „Genau, und den haben die Hofbesitzer früher hier rausgebuddelt. In die Löcher ist dann Wasser gelaufen. Fertig waren die Kuhlen“, erzählt Nina. „Woher weißt du das alles?“ fragt Nicki beeindruckt. „Ich lese eben die Infotafeln“, antwortet Nina. „Und ich weiß auch, dass hier ein ganz seltener Fisch lebt: der Schlammpeitzger.“ „Der was?“, fragt Nicki und runzelt die Stirn. „Und der hat auch einen ganz komischen Spitznamen“, sagt Nina weiter. „Der heißt nämlich auch Furzgrundel.“
Nach einem kleinen Spaziergang kommen die beiden an der Beerenbrouckkuhle an. „Die ist ja schon fast zugewachsen“, bemerkt Nicki. „Kümmert sich denn keiner um die Kuhlen?“ „Natürlich“, antwortet Nina. „Das ist ganz normal für alte Kuhlen. Aber gerade weil es hier so viele Pflanzen gibt, fühlen sich auch ganz viele Tiere hier wohl.“ „Stimmt, zum Beispiel die vielen Libellen hier“, sagt Nicki. Er bestaunt die glitzernden Insekten. Wie kleine Hubschrauber fliegen die Libellen über das Wasser.
Entdecker-Info
Bevor ihr zum Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann dort.
Wo?
Parkplatz an der Kirche in Aengenesch
Informationen zum Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen gibt es bei:
Naturschutzbund Deutschland
Kreisverband Kleve
Kapellener Markt 2
47608 Geldern
Tel.: 02838 / 96544
Web: www.nabu-kleve.de/nz-gelderland/
Wann?
Das Naturschutzgebiet ist jederzeit auf den Wegen zugänglich.
Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung kauften rund 150 Hektar des Naturschutzgebietes Fleuthkuhlen, damit dort seltene Tiere und Pflanzen ungestört leben können.