Ein „hammerhartes“ Museum

Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer, Leverkusen

Ratternde Hämmer, fauchende Öfen und glühender Stahl – was sich zuerst ganz schön beängstigend anhört ist in Wirklichkeit gar nicht gefährlich: die Schmiedehalle der ehemaligen Sensenfabrik in Leverkusen. Obwohl hier seit bald 30 Jahren nicht mehr produziert wird, kannst du im Industriemuseum der alten Fabrik Freudenthaler Sensenhammer beobachten, wie aus unscheinbaren Stahlstangen Messer und Schneidgeräte, wie Sensen und Sicheln werden. Über 30 Arbeitsschritte brauchten die Mitarbeiter in der Fabrik dafür.

Heute darfst du ihnen über die Schulter schauen. Erfahre wie Stahl zum Glühen gebracht wird, wie der Schmied eine Sichel formt und wie in den Händen der Schleifer Metall messerscharf wird.

Ein „hammerhartes“ Museum

„Schau mal, Nina“, sagt Nicki. Er zeigt auf einen Schaukasten im Freudenthaler Sensenhammer. „Die älteste Sichel der Welt ist 5700 Jahre alt. Das ist lange her. Da gab es wahrscheinlich noch nicht mal Eichhörnchen“, staunt er. Aber Nina hört Nicki gar nicht. Sie ist im nächsten Raum und steht vor dem lebensgroßen Foto von Maria Fiorentino. Nina erzählt Nicki begeistert von der Italienerin. Außer Maria hat nie eine andere Frau in der Sensenfabrik gearbeitet. „Das wäre toll, wenn Maria jetzt hier wäre. Die könnte uns das alles hier erklären“, träumt sie vor sich hin. „Das kann ich gerne machen“, hören die beiden eine Frauenstimme sagen.

Als sie sich umdrehen, steht plötzlich Maria vor ihnen. „Ich wohne noch in einem der Nachbarhäuser“, erzählt sie. „Natürlich arbeite ich nicht mehr hier, aber für euch mache ich eine Ausnahme.“ „Was ist der Unterschied zwischen einer Sense und einer Sichel?“, fragt Nina. „Eine Sense hat eine große Klinge und einen langen Griff“, erklärt Maria. „Die haben früher Rasenmäher und Mähdrescher ersetzt, oder?“, fragt Nicki. Richtig, Nicki. Die Klinge einer Sichel ist stark gebogen, fast wie ein Halbkreis. Und der Griff ist kurz. Mit ihr wurden kleinere Mengen Heu oder Gras geschnitten.

In der Fabrikhalle will Nina wissen, woraus Sensen und Sicheln gemacht werden. „Aus einem solchen Stück Eisen, das wird Bröckel genannt“, erklärt Maria. Sie zeigt den beiden einen Metallbarren. „Um die Bröckel zu bearbeiten, wurden sie in einem kleinen Ofen erhitzt – so lange, bis sie rot glühten“, erzählt sie. „Hast du darin für deine Kollegen auch Pizza gebacken?“, fragt Nicki mit einem Blick auf den Ofen. „Eine schöne Idee“, sagt Maria und lacht, „aber dazu war der Ofen viel zu heiß, Pizza wäre sofort verbrannt.“

„Hier habe ich gearbeitet“, sagt Maria in der Schleiferei. „Hier wurden die Sicheln geschliffen. Und nebenan“, sagt sie und führt Nicki und Nina in die Poliererei, „da wurden die Klingen mit den Polierscheiben bearbeitet. Dann sahen sie schöner aus und haben geglänzt.“ „Womit habt ihr die Klingen denn poliert?“, fragt Nina. „Ratet doch mal“, sagt Maria. Sie gibt beiden eine Polierscheibe in die Hand. „Die sind ja ganz weich“, sagt Nicki erstaunt. „Nicht so weich wie mein Fell“, fügt er hinzu, „aber schon sehr weich.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Industriemuseum

Freudenthaler Sensenhammer

Freudenthal 68

51375 Leverkusen

Tel.: 0214 / 5007268

Mail: info@sensenhammer.de

Web: www.sensenhammer.de

Wann?

Dienstags bis freitags von 10 – 13 Uhr,

samstags und sonntags von 12– 17 Uhr

Weitere Öffnungszeiten für Gruppen nach Vereinbarung.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Förderverein Freundenthaler Sensenhammer bei der Einrichtung des Industriemuseums unterstützt.