In der Höhle ist der Bär los

Heinrichshöhle, Hemer

Tief unter der Erde ganz in der Nähe des Balver Waldes verbirgt sich eine fantastische Märchenlandschaft. Geheimnisvolle Gänge schlängeln sich durch zerklüftete Felsen, vorbei an tiefen Spalten. Aus dem Boden und von der Decke wachsen riesige Tropfsteine in merkwürdigen Formen. Vor vielen tausend Jahren während der Eiszeit lebte hier ein großer Höhlenbär – Heinrich geheißen. Nach ihm ist die Heinrichshöhle in Hemer benannt.

Bei einer Wanderung durch die Tropfsteinhöhle kannst du dir sein Gerippe mit den mächtigen Tatzen und großen Backenzähnen ansehen! Angst brauchst du allerdings nicht zu haben: Höhlenbären sind längst ausgestorben. Und sie haben sowieso am liebsten Pflanzen gefressen.

In der Höhle ist der Bär los

Mit einem Helm mit Lampe und einer Spitzhacke kommt Nicki vor dem Eingang der Heinrichshöhle in Hemer an. „Was hast du denn vor?“, fragt Nina erstaunt. „Ich dachte, wir entdecken heute eine Höhle. Wir wagen uns in finstere Tiefen vor, die noch kein Eichhörnchen betreten hat.“ „Da muss ich dich enttäuschen. Das geht hier nicht“, sagt einer der Höhlenführer. „Wir dürfen nur auf den sicheren Wegen für Besucher gehen. Aber das ist schon spannend genug.“

In der Tropfsteinhöhle reibt sich Nina die Arme. „Puh, das ist aber kalt hier.“ „Oder warm“, sagt der Höhlenführer, „je nachdem zu welcher Jahreszeit ihr hier seid. Denn egal ob es draußen heiß ist oder friert – in der Höhle haben wir immer etwa zehn Grad.“ Nicki friert dank seines Fells sowieso nicht. Er schaut sich schon die Tropfsteine an. „Die sehen ja alle ganz unterschiedlich aus“, bemerkt er. „Und manche erinnern mich an Bäume oder Figuren. Hm“, denkt Nicki laut, „ob es auch einen Tropfstein in Nicki-Form gibt?“

Wie schnell wächst so ein Tropfstein denn? So schnell wie wir?“, fragt Nicki. „Nein“, antwortet Nina, „das dauert ganz, ganz lange. Für einen Meter braucht ein Tropfstein etwa 10.000 Jahre.“ „Dann sind die beiden hier ja schon uralt“, staunt Nicki und deutet auf einen besonders hohen und einen dicken Tropfstein. Nicki ist immer noch auf der Suche nach einem Eichhörnchen-Tropfstein. Da kommt Nina plötzlich mit einem panischen Schrei um die Ecke gelaufen. „Da hinten ist ein Höhlenmonster!“, ruft sie. „Ein was?“, fragt Nicki. „Ein Höhlenmonster!“, wiederholt Nina. „Ein grauenhaftes Skelett mit großen Zähnen.“

„Ach das“, sagt der Höhlenführer und führt die beiden zu der Glasvitrine mit dem Skelett. „Das ist Heinrich, unser Höhlenbär. Vor dem brauchst du keine Angst zu haben, der ist seit 40.000 Jahren tot.“ „Habt ihr den hier gefunden?“, fragt Nicki. „Ja, aber nicht in einem Stück“, erzählt der Höhlenführer. „Wir haben das Skelett mühsam aus den Knochen vieler verschiedener Tiere zusammengesetzt, die hier gefunden wurden.“ „Hat der sich nicht gerade bewegt?“, fragt Nina, die immer noch ein wenig zittert.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Höhlen- und Karstkundliches Infozentrum (HIZ) an der Heinrichshöhle fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Infozentrum.

Wo?

Höhlen- und Karstkundliches Infozentrum

(HIZ) an der Heinrichshöhle

Felsenmeerstr. 7

58675 Hemer-Sundwig

Tel.: 02372 / 61549

Mail: info@hiz-hemer.de

Web: www.hiz-hemer.de

Wann?

März bis einschließlich 6.November, täglich von 10 bis 18 Uhr; letzte Führung um 17.15 Uhr.

WICHTIG: Montags außerhalb der NRW-Schulferien jedoch nur nach vorheriger Terminvereinbarung

November bis 14. März: nur sonntags von 12 bis 16.45 Uhr; letzte Führung um 16.00 Uhr; wochentags nach Terminvereinbarung für Gruppen

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben das Höhlen- und Karstkundliche Informationszentrum (HIZ) in Hemer dabei unterstützt die Heinrichshöhle auszustatten und das Bärenskeletts zu restaurieren.