Bastle „uralte“ Dinosaurierknochen

Mit dieser Anleitung kannst Du Dir Deine ganz eigenen "uralten" Dino-Knochen basteln.

Du brauchst dafür:

  • 1 Päckchen Modelliermasse oder Bastelton (lufttrocknend)
  • Teigrolle (du kannst dafür auch eine leere Flasche verwenden)
  • Schere
  • Modellierwerkzeug (sei erfinderisch, ein Spielzeugmesser ist auch gut geeignet)
  • Vorlage

1. Schritt

Schneide alle Teile aus der Bastelvorlage aus. Du brauchst dabei nicht besonders sorgfältig sein, denn „uralte“ Dinosaurierknochen sind nach so vielen Jahren sicherlich auch nicht mehr komplett.

2. Schritt

Schneide von der Modelliermasse ein faustgroßes Stück ab und knete es so lange, bis die Masse weich und geschmeidig wird. Rolle die Masse wie Plätzchenteig aus.

3. Schritt

Lege nun die ausgeschnittenen Teile auf die ausgerollte Modelliermasse, zeichne die Ränder nach und schneide die einzelnen Knochen aus. Auch hierbei musst du nicht besonders ordentlich sein, schließlich sollen die Knochen brüchig und uralt aussehen.

4. Schritt

Lege die einzelnen Knochen auf eine Unterlage oder Backpapier zum Trocknen. Lies die Anleitung auf der Packung deiner Modelliermasse. Dort erfährst du, wie lange dein Material trocknen soll, bevor du mit dem Skelett dann endlich spielen kannst.

5. Schritt

Zum Glück hat es nicht Millionen von Jahren gedauert und deine uralten Dinosaurierknochen sind nach dem Trocknen schon fertig! Ein Tipp: Verbuddele sie in einem Sandkasten und bitte Freundinnen und Freunde, dir dabei zu helfen, die Knochen wieder auszugraben. Findet ihr alle Teile wieder? Könnt ihr das Skelett wieder wie ein Puzzle zusammenbauen? Viel Spaß beim Basteln und Spielen!

Geheime Tunnel und ein Römer-Bad

Möchtest du wissen, wie Burgbewohner in Blankenheim ganz heimlich in die Burg kamen? Oder wie Römer in Zülpich gebadet haben?

Tiergartentunnel Blankenheim

Groß war die Überraschung, als vor 25 Jahren neben der Burg Blankenheim ein kellerartiges Gebäude entdeckt wurde. Den Expertinnen und Experten war schnell klar, dass der gut 150 Meter lange Tunnel unter der Erde ursprünglich ein Wasserbehälter gewesen sein muss. Heute ist der Tiergartentunnel ein bedeutendes Bodendenkmal. Zum einen, weil er ziemlich gut erhalten ist; zum anderen, weil die Bauweise beeindruckend ist. Gebaut wurde der Tunnel damals, um frisches Wasser zur Burg leiten zu können. Und zwar durch einen Berg! Die Quelle, aus der das Wasser kam, befand sich rund zwei Kilometer weit entfernt. Wenn ihr mit euren Eltern oder der Schulklasse nach Blankenheim fahrt, könnt ihr mehr über diesen geheimnisvollen Ort erfahren.

Therme in Zülpich – Baden wie die alten Römer?

Bei gewöhnlichen Kanalarbeiten wurde vor 95 Jahren etwas ganz Ungewöhnliches entdeckt: eine knapp 400 Quadratmeter große Badeanlage der alten Römer. Erst nach 60 Jahren war dieses riesige Bodendenkmal komplett ausgegraben. An dieser Stelle wurde auch mit Unterstützung der NRW-Stiftung ein Museum gebaut. Das Herzstück des Museums sind die originalen römischen Thermen, die fast 2.000 Jahre alt sind. Wie haben sich die Römer gewaschen? Gab es überhaupt so etwas wie ein Badezimmer, eine Badewanne oder Toiletten? In Zülpich kannst du dir das ganz genau anschauen.

Verborgene Schätze

Wenn wir in der Erde graben, finden wir nicht nur Nüsschen von fleißigen Eichhörnchen, sondern auch verborgene Schätze. Im Boden gibt es auch Denkmäler. Die können sehr spannend sein.

Hallo Kinder!

Wir Eichhörnchen sind echte Supertalente, wenn es darum geht, Nüsse und Samen für die kalte Jahreszeit zu verstecken. In den meisten Fällen können wir uns an die Verstecke später erinnern. Wenn nicht, dann verbleiben unsere Snacks leider in Baumhöhlen oder im Boden. Doch heute geht es um ganz andere verborgene Schätze im Boden – es geht um Bodendenkmäler.

Was sind Bodendenkmäler?

Bodendenkmäler sind bewegliche oder unbewegliche Sachen, die sich im Boden befinden oder befanden. Die Überreste lassen uns heute erahnen, wie die Menschen vor vielen, vielen Jahren gelebt und gearbeitet haben. Bodendenkmäler können Reste von Gebäuden, Werkzeugen, Schmuck, Gefäßen, Gräbern, Knochen und von unendlich vielen anderen Sachen sein. Sie sind wie kleine Schätze, die uns dabei helfen, die Vergangenheit zu verstehen. Unser Nordrhein-Westfalen ist reich an Bodendenkmälern aus alten Zeiten. Spannend, oder?

Dino-Knochen in NRW? Na klar!

Bodendenkmäler können so spannend sein und sind unheimlich wertvoll. Daher werden sie besonders geschützt. Das gilt nicht nur für Dino-Knochen, die im Boden gefunden werden.

Bodendenkmalpflege – was ist das?

Die meisten Bodendenkmäler bleiben einfach im Boden, da sind sie gut geschützt. Erst wenn in einem Bodendenkmal oder in seiner Nähe etwas gebaut werden soll, kann das Bodendenkmal dabei beschädigt oder zerstört werden. Ist das Interesse der Menschen an dem neuen Bauwerk größer als am Erhalt des alten Bodendenkmals, rücken Archäologinnen und Archäologen an. Sie dokumentieren das Bodendenkmal vor seiner Zerstörung oder bergen sogar mögliche Funde und bringen diese in ein Museum.

Dinos in NRW? Knochenfund in Brilon-Nehden

Sein Körper war so lang wie eine Klassenzimmer-Wand und er wog etwa so viel wie drei Autos zusammen – die Rede ist von einem gigantischen Dinosaurier. Der Iguanodon lebte vor etwa 125 Millionen Jahren, also in der Kreidezeit. Nicht irgendwo, sondern bei uns in NRW! Die Knochen des pflanzenfressenden Dinos wurden vor 46 Jahren in Nehden gefunden, nordöstlich von Brilon. Diese Iguanodon-Fundstelle ist ein Bodendenkmal, das du gerne besichtigen kannst. Viel zu sehen ist dort allerdings nicht, darum ein Tipp: Mehr über Dinos erfährst du im Museum Haus Hövener in Brilon.

Hier erfahrt Ihr mehr: www.geopark-grenzwelten.de

Digitaler Naturschutz

Digitale Helfer wie Sensoren, Messgeräte oder Kameras machen sichtbar, was sonst im Verborgenen bleiben würde.

Wie geht es der Natur, den Tieren, den Pflanzen? Das ist auf den ersten Blick nicht so einfach zu sagen. Naturschützende setzen daher moderne Technik ein. In Siegen-Wittgenstein messen Sensoren zum Beispiel den Wasserfluss in Bäumen. So lässt sich verstehen, was trockene Sommer oder harte Winter für die Bäume bedeuten. Fledermausdetektoren machen die für Menschen eigentlich viel zu hohen Rufe von Fledermäusen hörbar. Es lassen sich sogar einzelne Fledermäuse anhand ihrer Rufe unterscheiden. Fachleute wissen dank der Detektoren, welche Lebensräume und Winterquartiere sie für die Flugakrobaten besonders schützen müssen.

Moderne Technik – auch in der Natur

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Geheimnisse der Natur lüften. Denn wir können so viel über Pflanzen und Tiere lernen. Forschende gehen nicht nur in die Natur, um sie zu beobachten, sondern nutzen digitale Helfer wie Sensoren, Messgeräte oder Kameras, um das Verborgene sichtbar zu machen. Mikrofone nehmen zum Beispiel Vogelstimmen auf. Dadurch erfahren Fachleute, wie viele Arten in einer Region leben und ob sich die Anzahl der Tiere verändert. Und mit speziellen Sendern kann man herausfinden, wohin Zugvögel wie der große Brachvogel fliegen.

Digitale Natur? Ja, das geht – und zwar richtig gut!

Moderne Technik wie Sensoren, Messgeräte, Mikrofone und Kameras sind richtig gute Beobachter – auch in der Natur.

Hallo Kinder!

Bestimmt habt ihr euch mal gefragt, was im Wald alles passiert? Wo leben welche Tiere? Und wie verändern sich Bäume während der Jahreszeiten? Das könnt ihr beobachten, wenn ihr viel draußen seid. Doch viele Informationen bleiben euch wahrscheinlich verborgen, weil manche Tiere etwas scheu sind. Oder weil sich die Natur im Laufe des Jahres nur langsam verändert. Moderne Technik wie Sensoren, Messgeräte, Mikrofone und Kameras sind richtig gute Beobachter – auch in der Natur. Sie helfen nicht nur der Forschung und dem Naturschutz, sondern geben auch dir einen spannenden (digitalen) Einblick in die Natur.

Natur vom Sofa aus erleben

Du kannst gerade nicht raus in die Natur? Dann nutze gerne digitale Helfer, um die Natur zu erkunden! Dank moderner Technik geht das richtig gut. Du kannst im Frühjahr etwa mit Webcams Vögel dabei beobachten, wie sie Eier ausbrütenund ihren Nachwuchs versorgen – in Minden-Lübbecke sind es Weißstörche, im Siegerland ein Rotmilan-Pärchen. Auf www.natur-digital-begreifen.de erfährst du, warum Bäume twittern und welches Tier die Nachtkamera entdeckt hat. Es gibt viel zu entdecken – auch digital!

Ab in die Natur – real und digital

Es gibt viele Apps für das Smartphone, das dir die Natur näher bringt. Gehe etwa auf Lauschtour und erfahre von Lauschpunkt zu Lauschpunkt mehr über die Natur.

Wäre es nicht toll, bei einem Ausflug in die Natur immer einen Experten oder eine Expertin dabei zu haben, der oder die dir ganz viel über Tiere und Pflanzen erzählt? Dafür gibt es mittlerweile jede Menge Apps für Smartphones. Im Moorhus in Lübbecke kannst du gleich mehrere Touren machen, die Apps versorgen dich mit vielen Infos, die du dir während der Rundgänge anhören kannst. Geh zum Beispiel auf Lauschtour im Großen Torfmoor – oder auf dem Petersberg in Königswinter. Ihr könnt von Lauschpunkt zu Lauschpunkt wandern und mehr über die Orte und die Natur erfahren.

Und noch mehr Einblicke

Der NABU bietet auf seiner Webseite www.nabu.de eine ganze Reihe weiterer Links an.

Remagen

In Remagen stehen die drei Freunde vor einer alten Mauer und erfahren, wie hier Soldaten für sich und ihre Pferde zuerst kleine und später größere Lager gebaut haben.

Fußsoldaten und Reiter im Kastell Rigomagus

Nicki Nuss, Nina und Klaus haben sich auf den Weg gemacht, um sich die Spuren der Römer am Niedergermanischen Limes genauer anzusehen. In Remagen, nicht weit von der Grenze zwischen den römischen Provinzen Obergermanien und Niedergermanien, beginnen sie ihre Entdeckertour. Von hier geht es rheinaufwärts bis an die heutige Grenze zu den Niederlanden.

„Schaut mal“, ruft Nicki ganz aufgeregt, „da ragen alte Mauern aus dem Boden!“ Nina, Klaus und Nicki Nuss stehen neben der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul. „Hier stand ein römisches Kastell“, erzählt Nina. „Kein großes für eine ganze Legion, sondern ein kleineres, für eine Einheit der Hilfstruppen, die sogenannten Auxiliare.“

„Und was für eine Einheit war das?“, will Klaus wissen. „Das war eine sogenannte cohors equitata, also eine teilweise berittene Einheit mit Pferden“, erklärt Nina. „Solch eine teilberittene Gruppe, man nannte sie auch Kohorte, bestand aus 480 Mann Fußsoldaten und 120 Reitern.“

„Wann haben die Römer denn dieses Lager gebaut?“, will Nicki Nuss es genau wissen. „Das ist eine längere Geschichte.“ Nina holt mit den Armen aus. „Im Jahr 1900 stießen Bauarbeiter auf die Reste einer hölzernen Pfahlreihe. Bei der Untersuchung eines Holzpfahls wurde festgestellt, dass der Baum, von dem der Balken stammte, zwischen den Jahren 6 vor Christus und 6 nach Christus gefällt worden war. Neben dem Balken fanden die Leute auch ein pilum murale. Das ist einer der Schanzpfähle, von denen jeder römische Soldat zwei Stück mitführte. Damit haben die Soldaten die Wälle ihrer Marschlager befestigt.“

„Haben die Soldaten die Schanzpfähle tragen müssen?“, fragt Klaus. „Puh, das wäre aber ziemlich schwer gewesen“, wirft Nicki ein. „Das wäre es tatsächlich“, erklärt Nina. „Zum Glück hatte jedes contubernium, also jede Stuben- beziehungsweise Zeltgemeinschaft, einen Esel oder ein Maultier. Neben dem Zelt und der kleinen Getreidemühle musste das arme Tier auch noch die Schanzpfähle tragen.“

Nicki ist ein bisschen enttäuscht. „Waren die Römer damals etwa nur auf der Durchreise und sind gar nicht länger geblieben?“, fragt das Eichhörnchen geknickt. „Nein, nein, sie sind geblieben“, berichtigt Nina. „Funde von Münzen, Tongefäßen und vor allem von Gräbern zeigen, dass die Römer hier schon zur Zeit des Kaisers Augustus dauerhaft anwesend waren.“

„Dann haben die Römer doch sicherlich ziemlich schnell ein besser befestigtes Lager gebaut“, ist sich Nicki sicher. „Stimmt“, bestätigt Nina. „Ein paar Jahre später, in der Regierungszeit von Kaiser Tiberius, wurde ein größeres Holz-Erde-Kastell gebaut.“

Klaus kratzt sich an der Glatze. „Aber wir stehen hier doch vor den Resten einer Lagermauer aus Stein“, protestiert der Frosch. „Das stimmt“, sagt Nina und nickt heftig. „Das Lager hier in Remagen wurde einmal zerstört. Das war während des Aufstands der Bataver 69 bis 70 nach Christus. Als wieder Frieden herrschte, haben neue Soldaten das Lager aufgebaut – und zwar größer und diesmal aus Stein.“

Nicki runzelt die Stirn und läuft die Reste des Lagers ab: „Aber wenn ich mir das hier so anschaue, dann sind die Mauern ganz schief. Ich dachte, die Römer hätten ihre Militärlager immer quadratisch gebaut.“ „Oh, das hätten sie hier wahrscheinlich auch gerne gemacht“, fällt Nina ein. „Aber das ging nicht. Die Römer haben dieses Lager hier nämlich an eine ganz enge Stelle gequetscht, an der antiken Rheinstraße zwischen Köln und Mainz. Das Kastell diente zur Überwachung der Straße und des Rheins.“

„Das Lager stand dann übrigens etwa 250 Jahre“, fährt Nina fort. „Und dann sind die Römer abgezogen?“ Nicki macht ein fragendes Gesicht. „Nee, die haben nur ein noch besser befestigtes Lager gebaut, eine richtige Festung“, korrigiert Nina. „Das war aber erst 300 Jahre nach dem Bau des ersten Lagers. Darin muss es ziemlich komfortabel gewesen sein. Es gab ein großes Verwaltungsgebäude, das Wohnhaus des Kommandanten, das sogar eine Fußbodenheizung hatte, aber auch Gebäude, die von Handwerkern und Händlern genutzt wurden.“

„Aber für die Handwerker und Kaufleute gab es doch das Lagerdorf, den vicus!“, wirft Nicki sichtlich stolz auf sein Wissen ein. „Ja, stimmt schon“, bestätigt Nina. „Aber damals kam es immer wieder zu Kämpfen mit den benachbarten Franken. Deshalb sind die Leute aus dem vicus wohl auch in die Festung gezogen. Das Rigomagum Oppidum hat den sogenannten Germaneneinfall von 355 auch unzerstört überstanden. Das Kastell bestand bis etwa 450 nach Christus“, erklärt Nina weiter. „Nach den Römern haben es die Franken noch eine lange Zeit besetzt – so lange, bis sie es nicht mehr reparieren konnten. Ein Gräberfeld in der direkten Nachbarschaft des Kastells ist auch in fränkischer Zeit weiter genutzt worden.“

Ein besonderer Grabstein

Ein besonderer Grabstein

Ein besonderer Fund in Remagen ist der Grabstein des Soldaten Dasmenus. Der Stein stammt aus der Zeit zwischen 40 und 69 nach Christus. Das steht auf dem Stein:

Inschrift auf Latein
DASMENVS
DASI F(ilius) BREVCVS
MIL(es) EX COH(orte) VIII
BREVC(orum) ANNO(rum) XXXV
STIP(endiorum) XII H(ic) S(itus) E(st)

Inschrift auf Deutsch
Dasmenus, Sohn des Dasius, Soldat der 8. Breukerkohorte (starb) mit 35 Jahren, nach zwölf Dienstjahren; er liegt hier begraben.

Die Breuker stammten aus dem heutigen Kroatien und Bosnien. Sie stellten der römischen Armee Hilfstruppen. Ihre 8. Kohorte stand bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts in Remagen, danach am Niederrhein.

Auf dem Stein sieht man eine sogenannte tanzende Mänade. Sie gehört zum Gefolge des Gottes Bacchus. Bacchus ist der Gott der Jahreszeiten, er steht für den Kreislauf von Werden und Vergehen und verheißt seinen Anhängern eine Wiedergeburt nach dem Tod. Der Grabstein ist Teil der Sammlung im LVR-LandesMuseum Bonn.

Das Lagerdorf in Remagen

Das Lagerdorf in Remagen erstreckte sich großflächig entlang der Straße Bonn – Remagen – Koblenz. Die Siedlung bestand seit der Zeit des Kaisers Augustus und dehnte sich danach nach Osten und Südosten aus. An den Ausfallstraßen Richtung Osten, Südosten und Westen befanden sich mehrere Gräberfelder.

Die Reste römischer Gebäude sind in Remagen heute fast vollständig von der modernen Stadt überbaut. Die Lage des Kastells und der Verlauf der römischen Straßen sind aber teilweise immer noch erkennbar. Wer mehr zu den Römern in Remagen wissen will, sollte das Römische Museum in der Kirchstraße 9 unbedingt besuchen.

Iversheim

In der Kalkbrennerei Iversheim bekommt Nicki Nuss Hunger auf gebrannte Mandeln, Klaus lernt den witzigen Begriff „Ofenschnauze“ kennen und Nina muss ihren Freunden wieder einmal einiges erklären.

Heiß, heißer, am heißesten: In der Kalkbrennerei

Nicki Nuss platzt fast vor Neugierde. „Warum mussten die Römer eigentlich Kalk brennen? Ich dachte, Kalk sei ein weißes Pulver und brenne nicht“, fragt das Eichhörnchen. Nina macht ein schlaues Gesicht. „Weißt Du, die Römer haben den Kalk ja gebrannt und nicht verbrannt. Das bedeutet, dass sie Kalkstein in einem Ofen so lange heiß gemacht haben, bis aus normalem Kalk gebrannter Kalk wurde“, erklärt Nina. „Ähnlich wie gebrannte Mandeln? Die liebe ich zu jeder Jahreszeit!“, gesteht Nicki Nuss mit knurrendem Magen. Nina kann sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Nein, zum Knabbern war der gebrannte Kalk nicht geeignet! Vielmehr haben die Römer ihn mit Wasser vermischt – man nennt das ‚den Kalk löschen‘ – und daraus Mörtel und Putz für Mauern gemacht“, erklärt Nina ihren Freunden. „Den Kalkstein haben die Römer übrigens hier in Bad Münstereifel direkt etwas weiter oben in einem Steinbruch abgebaut. Und da hier eine römische Straße entlanglief, konnten die Römer den gebrannten Kalk auch schnell in ihre Städte und Legionslager am Rhein transportieren. Praktisch, oder? Gelöscht und mit Sand vermischt wurde der Branntkalk nämlich erst auf der Baustelle.“

Nicki, Nina und Klaus stehen vor den Resten der römischen Kalkbrennerei in Bad Münstereifel-Iversheim. „Die Reste von sechs Brennöfen haben Archäologen und Archäologinnen hier ausgegraben“, weiß Nina zu berichten. „Zwei davon haben sie aber wieder zugeschüttet.“ Klaus nickt mit dem Kopf. „Im Boden sind archäologische Funde ja am besten vor Wind, Wetter und uns Besuchenden geschützt.“„Wir würden doch aber nie etwas kaputt machen!“, ruft Nicki empört. „Na ja“, sagt Nina und versucht, die Wogen zu glätten. „Natürlich nicht absichtlich. Aber so etwas kann ja auch unabsichtlich passieren, oder nicht?“ „Ja, stimmt schon.“ Nicki ist wieder besänftigt.

Römische Kalkbrennerei in Bad Münstereifel-Iversheim. Im Vordergrund sieht man die Überreste eines der großen Brennöfen.

„Mit dem Brennen des Kalks waren die Römer bestimmt viel beschäftigt!“, sagt Nicki Nuss und stellt sich gerade vor, wie ihm der Staub aus gebranntem Kalk auf der Haut, in den Augen und im Mund brennt und ihn zum Husten bringt. „Ja“, bestätigt Nina. „Wahrscheinlich haben die Römer hier jeweils drei Öfen als Gruppe betrieben. Ein Ofen brannte, ein Ofen kühlte aus und ein Ofen wurde neu befüllt.“

„Wisst ihr eigentlich, dass hier keine Mitarbeiter von einer Firma gearbeitet haben, sondern Soldaten?“, fragt Nina. „Ja, weiß ich“, antwortet Nicki. Wenn er vom Kalkbrennen auch bisher keine Ahnung hatte, mit der römischen Armee kennt Nicki sich inzwischen gut aus.

„Das waren Legionäre aus Xanten.“ „Stimmt!“ Klaus hüpft vor Freude darüber, dass er auch mitreden kann. „Das steht auf Inschriftensteinen, die hier gefunden wurden. In einer benachbarten Kalkbrennerei waren es Soldaten aus Bonn.“

„Aber wenn das hier Soldaten waren, dann muss es doch auch ein Militärlager gegeben haben“, wirft Klaus ein. „Ja, klar!“, bestätigt Nina. „Das Lager, das zeitlich zu den Resten der ausgegrabenen Kalkbrennerei gehört, lag wahrscheinlich zwischen der Bundesstraße und der Erft. Es gibt auch noch ein älteres Lager. Dessen Reste liegen unter der Eisenbahnlinie.“

„Ein älteres Lager?“ Nicki ist verwirrt. „Ja, so ungefähr 150 Jahre lang haben die Römer hier Branntkalk hergestellt“, erklärt Nina. „Von der Mitte des 2. Jahrhunderts bis etwa zum Jahr 300. So lange hält kein Ofen. Die Anlage wurde also zwischendurch erneuert – und eben auch ein neues Lager gebaut. Dann haben die Römer die Anlage ziemlich fluchtartig aufgegeben. Einen der Öfen haben sie nach dem Brennen noch nicht einmal ausgeräumt. In diesem Ofen haben die Archäologen und Archäologinnen bei der Ausgrabung noch den Inhalt aus gebranntem Kalk gefunden.“ „Heiß war dieser Kalk aber sicher nicht mehr?“, scherzt Nicki Nuss und macht einen Vorschlag. „Sollen wir jetzt was trinken? Ich möchte nämlich keinen Kalk, sondern meinen Durst löschen!“

So funktionierten römische Kalkbrennöfen

Drei der römischen Öfen in Iversheim liegen heute in einem modernen Schutzbau, in dem es auch eine kleine Ausstellung gibt. Nebenan gibt es einen weiteren Ofen, der sich auch besichtigen lässt, wenn die Ausstellung nicht geöffnet ist. Den haben Archäologen und Archäologinnen vor einigen Jahren vollständig nachgebaut. Sie wollten ausprobieren, wie so ein römischer Kalkofen funktioniert hat.

Ein Kalkbrennofen ist eigentlich ein mehrere Meter hoher, gemauerter Schacht. Mit seinem unteren Ende ist der Ofen in den Hang gebaut. Wenn man so einen Ofen flach durchschneidet, dann hat er etwa die Form einer drei Meter langen Birne. Da, wo bei der Birne der Stiel sitzt, ist die sogenannte Ofenschnauze. Durch ein Loch in der Ofenschnauze wird das Feuer angezündet. Auf halber Höhe hat jeder Brennofen einen Absatz, die Ofenbank. Darauf haben die Römer ein Holzgerüst gebaut, das wie eine Kuppel geformt war. Und auf dieser Kuppel haben sie dann den Kalkstein in den Ofen gefüllt. Wenn sie das richtig gemacht haben, dann hielten die Steine hinterher von alleine – wie bei einem römischen Bogen. Dieses Gewölbe wird „Himmel“ genannt.

Wenn der Ofen bis zum Rand voll war, haben die Römer unten alles voller Holz gestapelt und das dann angezündet, mit einem Feuer, das etwa 1050 Grad Celsius heiß war. So haben sie mit jeder Füllung 25 Tonnen Kalk gebrannt. Das passt heute gerade so auf einen Lastwagen.

Sechs bis sieben Tage lang hat es gedauert, bis der Ofen nach dem Brennen wieder abgekühlt war und die Römer den Branntkalk ausräumen konnten. Drei weitere Tage haben sie dann gebraucht, um den gebrannten Kalk aus dem Ofen zu räumen und den Ofen neu zu befüllen.

Weitere Informationen zur Kalkbrennerei in Bad Münstereifel-Iversheim findet ihr auf www.bad-muenstereifel.de.

Bonn

In Bonn stellen Nicki Nuss und seine Freunde fest, wie riesig die römischen Legionslager waren. Von den Mauern ist hier nicht mehr viel zu sehen. Auf ihrem Spaziergang entdecken die drei Abenteurer dennoch einige Reste aus der Römerzeit.

Das Legionslager Bonna

„Ist es noch weit?“, jammert Nicki ein kleines bisschen. Ihm tun nämlich die Füße weh. Nina schaut auf ihr Handy. „Nö, wir sind gleich da“, sagt sie ermutigend. Nicki Nuss, Nina und Klaus sind in Bonn angekommen. Jetzt spazieren sie den Rhein flussabwärts zum römischen Legionslager Bonna. Das liegt auch heute noch direkt am Rhein. Neben den Städten Neuss, Xanten und Nimwegen, das in den Niederlanden liegt, war es das zweitgrößte der insgesamt vier Legionslager am Niedergermanischen Limes.

„Ja, wo ist denn nun das Legionslager?“, fragt Klaus. „Ich sehe ja gar keine Lagermauer. Nur moderne Häuser!“ „Na ja, Mauern vom Bonner Legionslager stehen heute nicht mehr. Die wären ja mehr als 1 000 Jahre alt“, antwortet Nina. „Aber man kann auch heute noch genau sehen, wie groß das Lager war und wo seine beiden großen Hauptstraßen entlangliefen. Kommt, wir gehen zusammen einmal um das Lager herum.“ „Muss das sein?“, fragt Nicki und deutet auf seine schmerzenden Füße. Dann läuft er aber doch mit.

„Hier am Rhein war der Hafen des Lagers“, weiß Nina zu berichten. „Allerdings nicht da, wo wir jetzt stehen. Sondern da unten, im Wasser. Nur wenn der Rhein sehr wenig Wasser führt, dann erscheint heute die Anlegestelle. Das Lager selbst lag so hoch, dass es vor Hochwasser geschützt war. Schaut mal, wie hoch die Mauer zwischen dem Uferweg und den Häusern und Gärten da oben ist.“

Am Ende der Mauer, dort, wo zwei Infotafeln zum Lager stehen, biegen Nicki Nuss, Nina und Klaus nach links ab. „Puh, hier geht es ja ganz schön bergauf“, schnauft Nicki. „So hoch über dem Rhein lag das Legionslager“, sagt Nina. „Das war schön sicher vor jedem Hochwasser.“

Die heutigen Straßen in Bonn verlaufen etwa entlang der Mauern des römischen Lagers. Kannst du diese Denkmäler entlang der Lager-Mauer finden?

Denkmal am Eigang zum Schulhof der Marie-Kahle-Gesamtschule
Nachgebauter römischer Last-Kran
Bronzetafel an der Kreuzung Graurheindorfer Straße/Nordstraße, dort, wo früher die porta decumana war
Bronzetafel an der Kreuzung Graurheindorfer Straße/Nordstraße, dort, wo früher die porta decumana war
Bronzemodell des römischen Lagers

„Wow, was ist das denn?“, ruft Klaus. Er zeigt auf ein großes Holzgerüst mit einem Rad an der Seite. „Das ist ein nachgebauter römischer Kran“, antwortet Nina. „Solch ein Kran hat wahrscheinlich auch unten an der Anlegestelle gestanden, um schwere Lasten verladen zu können. In dem großen Rad sind Arbeiter wie in einem Hamsterrad gelaufen. Mit ihren Beinen haben sie also den Kran angetrieben. Trotzdem war ein Flaschenzug nötig, um auch ganz schwere Lasten anheben zu können, zum Beispiel große Steinblöcke, die man für den Bau von Gebäuden benötigte“, erklärt Nina und zeigt auf das Ende des Kranauslegers. Dort verläuft das Seil des Kranes über viele Rollen mehrfach auf und ab.

„Mit diesem Flaschenzug vervielfacht sich die Kraft der Arbeiter“, erklärt sie. Die drei Freunde überqueren an der Ampel die Straße und gehen unter den Bäumen weiter. „Das ist der Augustusring“, sagt Klaus und zeigt auf ein Straßenschild. „Ob die Straße wohl nach dem römischen Kaiser benannt ist?“ „Ganz bestimmt“, meint Nina. „Schaut mal da vorne an der großen Kreuzung. Da, wo rechts die Kirche steht, war die Ecke des Lagers.“

Nicki, Nina und Klaus biegen wieder nach links ab. „Schaut mal, hier ist eine Schule“, ruft Nina. „Und was ist daran so toll?“, fragt Nicki. „Dass Kinder heute da lernen, wo vor 2 000 Jahren römische Legionäre zu Hause waren, das ist so toll“, antwortet Nina. Die drei stehen vor der Einfahrt zum Schulhof. „Was steht denn da?“, fragt Klaus. Direkt in der Zufahrt steht links ein großes Denkmal mit einer Inschrift. „Da steht, dass diese Steine hier auf dem Schulhof ausgegraben wurden.“ „Ob da noch mehr Steine im Boden sind?“, fragt Klaus. „Bestimmt“, erwidert Nina.
„Das Lager in Bonn hat eine lange Geschichte“, weiß Nicki Nuss zu berichten. „Und von der erzählen die Steine. Wahrscheinlich um das Jahr 30 haben es die Legionäre der legio I Germanica errichtet. Dieses erste Lager hatte noch keine Steinmauer, sondern eine Befestigung aus Holz und Erde. Auch die Gebäude im Lager waren noch aus Holz. Archäologen und Archäologinnen haben ausgerechnet, dass dafür etwa 10 000 Eichen gefällt werden mussten.“ „Boah, das ist ja ein ganzer Wald!“, staunt Klaus. „Die armen Bäume.“

Nicki erzählt weiter: „Von diesem Lager ist kaum etwas erhalten geblieben. Während des Aufstandes des germanischen Stammes der Bataver ist es nämlich abgebrannt und die legio I Germanica wurde aufgelöst. Die legio XXI Rapax hat dann das Lager wieder aufgebaut.“ „Stimmt, eine Inschrift eines gefundenen Steines aus dem Jahr 79 beweist das“, wirft Nina ein. „Sag mal, Nicki, du hörst ja gar nicht mehr auf zu erzählen. Sonst stellst du immer nur Fragen.“

Auch das Legionslager Bonn hatte zeurst eine Mauer aus Holz und Erde. Erst später wurde sie ersetzt durch eine Steinmauer. Auf diesem Bild seht ihr den Nachbau der Holz-Erde-Mauer des Legionslagers aus dem LWL-Römermuseum in Haltern am See.

„Tja“, antwortet Nicki Nuss. „Ich habe halt inzwischen viel gelesen und viel gelernt! Die legio XXI Rapax war übrigens vorher in Helvetien stationiert, also in der heutigen Schweiz. Die Legionäre haben das neue Lager mit einer Mauer und Gebäuden aus Stein neu gebaut. Als das Lager nach 13 Jahren fertig war, ist die Legion nach Mainz gezogen.“

„Und wer kam dann?“, will Klaus wissen. Auch da weiß Nicki mehr: „Dann kam die legio I Minervia. Und die blieb für mehr als 200 Jahre. Deren Soldaten haben ihr Lager richtig schick gemacht. Fast hätte man meinen können, man wäre in einer römischen Großstadt und nicht in einem Militärlager gewesen, so schön verziert waren viele der Gebäude. Und von diesen Gebäuden stammen die Steine.“

Die drei gehen weiter. „Schaut mal, da an der Wand ist wieder etwas!“, ruft Nicki. „Auf der Metalltafel ist der Umriss des Lagers zu sehen.“ „Wir stehen hier genau da, wo früher das hintere Tor des Lagers war, die porta decumana“, erzählt Nina.

„So langsam bekomme ich Hunger“, sagt Klaus. „Oh ja, und Durst“, ergänzt Nicki. „Gut, aber lasst uns noch ein bisschen weitergehen“, meint Nina. Nach ein paar Minuten kommen die Freunde an der Ecke Rosental/Graurheindorfer Straße an. „Was wollen wir denn hier?“, fragt Klaus. „Lass Dich überraschen!“, antwortet Nina. Und siehe da, die drei Freunde stehen vor einem großen Sockel, auf dem ein Modell des Legionslagers aus Metall steht. „Hier könnt ihr sehen, wie es im Lager ausgesehen hat“, erklärt Nina und hebt Klaus hoch, damit er alles sehen kann. Nicki springt auf Ninas Schulter. Gespannt sehen die drei auf die Fläche. „Schaut mal, am Rand sind einige der Gebäude abgebildet“, ruft Nicki. „Da steht, was das für Gebäude waren.“ Nina setzt Klaus vorsichtig oben auf das Modell. „Hurra, ich bin ein römischer Legionär!“, ruft er. „Und in welches der Gebäude willst du einziehen?“, fragt Nina. „Weiß ich nicht“, quakt Klaus. „Welches von den Häusern war denn wohl am schönsten?“ Bevor Nicki oder Nina antworten können, knurrt sein kleiner Froschmagen so laut, dass alle drei lachen müssen. „Lasst uns ganz schnell eine Bank suchen und picknicken!“, schlägt Nina vor.

Der Aufbau eines Legionslagers

Das Legionslager Bonn erstreckte sich zwischen den heutigen Straßen Augustusring im Norden und Rosental im Süden sowie der Graurheindorfer Straße im Westen und dem Rheinufer im Osten.

Das Lager hatte einen ziemlich genau quadratischen Grundriss. Es war 525 Meter breit und fast genauso lang. Die Steinmauern waren eineinhalb Meter dick. An deren Rückseite war ein Erdwall angeschüttet. Vor der Mauer verlief mindestens ein Graben. Dieser Graben liegt heute unter den Straßen, die um das Lager herumführen.

Auf jeder Lagerseite war ein Tor mit zwei Türmen und zwei Durchfahrten. Durch die Tore verliefen die Hauptstraßen, die sich in der Mitte des Lagers fast im rechten Winkel gekreuzt haben. Alle Straßen waren mit Kies bestreut. Auf Latein heißt Straße übrigens via. Die heutige Römerstraße folgt im Bereich des Lagers fast genau der via principalis, der Lagerhauptstraße. Der Mittelpunkt des Lagers lag an der Kreuzung der Römerstraße mit der Nordstraße, die ungefähr der via decumana folgt, und der Badener Straße/Am Wichelshof, die in etwa der via praetoria zum Rheintor folgt. Das Rheintor war das Haupttor. Es lag auf der Seite des Lagers, von der aus man zum Feind, also zu den Germanen, sehen konnte.

Was in ein Legionslager gehörte

Zur Innenbebauung eines römischen Militärlagers gehörten auch zahlreiche Funktionsbauten. Dazu zählen mehrere Wirtschaftsgebäude. In ihnen waren wahrscheinlich verschiedene Werkstätten untergebracht. Die medizinische Versorgung der Truppe wurde in einem eigenen Lazarett (valetudinarium) sichergestellt. Eine Besonderheit des Bonner Lagers waren die großen Speicherbauten (horrea) direkt neben dem Rheintor. Über eine Wasserleitung von schätzungsweise elf Kilometern Länge wurde das Lager von Westen her mit Wasser versorgt.

Die Unterkünfte der Soldaten

Die Stuben der einfachen Soldaten waren in lang gestreckten Kasernengebäuden untergebracht. Links und rechts der Nebenstraßen lagen immer zehn Stuben für jeweils acht Soldaten. Das war insgesamt eine Zenturie. Die Wohnungen der Offiziere, der Zenturionen, lagen an den etwas verbreiterten Enden der Kasernengebäude. Auch diese Unterkünfte besaßen Annehmlichkeiten. Es gab teilweise Wasserbecken und hübsch bemalte Wände – und natürlich auch eine Heizung.

Immer ein Häuserblock mit jeweils drei Nebenstraßen gehörte zu einer Kohorte. Neun dieser Häuserblöcke kann man im Plan des Lagers erkennen. Nur bei der ersten Kohorte war das anders. Die hatte nur fünf Zenturien, aber in jeder Zenturie nicht 80, sondern 160 Legionäre. Daher umfasst der Häuserblock der ersten Kohorte fünf Nebenstraßen.

In den Lücken zwischen den Häusern der höheren Offiziere und den Kasernen der Legionskohorten lagen die Unterkünfte der beiden Kohorten der Hilfstruppen – der sogenannten Auxiliare – und der Legionsreiterei. Neben den Stuben für die Soldaten waren hier auch Pferdeställe – und natürlich gab es hier auch Platz für die vielen Maultiere, die zum Transport der Ausrüstung auf einem Feldzug nötig waren.

Du möchtest mehr zu den Römern in Bonn erfahren? Dann besuche das LVR-LandesMuseum Bonn.