Rosarote Besucher im Moor

Ausflug ins Zwillbrocker Venn, Vreden

Blaue Frösche und rosa Vögel – im Zwillbrocker Venn gibt es das ganze Jahr spannende Tiere und Pflanzen zu entdecken. Auf verschlungenen Pfaden gelangst du zu Moorschnucken, Wasserläufern, Libellen, Lachmöwen, Flamingos und Igeln. Weißt du eigentlich, warum Flamingos rosa sind? Sie fressen Plankton. Das besteht aus winzig kleinen Lebewesen, die einen roten Farbstoff enthalten und so die Federn der Flamingos rosa färben.

Die Biostation Zwillbrocker Venn bietet für Forscher und Entdecker Venn-Geheimnis-Touren an, bei denen Ranger dir die Brutplätze der Vögel zeigen. Auf der Webseite der Biostation findest du noch mehr Angebote für Kinder und Schulklassen. Wenn du auf eigene Faust losziehen willst, solltest du dir vorher unbedingt die Entdecker-Info ausdrucken.

Rosarote Besucher im Moor

„Da, ein Flamingo, zwei Flamingos, ganz viele Flamingos!“, ruft Nina aufgeregt. Sie steht auf einer Aussichtskanzel und schaut auf den See im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn. „Quatsch, Flamingos gibt es bei uns nur im Zoo. Das sind bestimmt verkleidete Schwäne oder so“, feixt Nicki. „Dann schau halt selbst“, sagt Nina und reicht Nicki das Fernglas. „Siehst du“, sagt der sofort, „ich hab’s doch gewusst, da sind kei… Warte mal, da sind ja wirklich Flamingos … echte … ganz rosa und ganz viele. Was machen die hier, wo kommen die her?“, ruft Nicki und hüpft begeistert auf und ab. „Die sind ursprünglich aus Zoos geflohen“, weiß Nina. „Komm, wir gehen in die Biologische Station Zwillbrock, da erfahren wir noch mehr.“

In der Station sind Nicki und Nina ganz begeistert. „Hier steht, dass die Flamingos hier brüten, weil es in den Gewässern im Venn winzig kleine Lebewesen gibt. Die heißen Plankton und das ist das Leibgericht von Flamingos“, liest Nina vor. „Und weil dieses Plankton rote Farbstoffe hat, werden die Federn rosa.“ Nicki schaut leicht verwirrt: „Wenn ich Plankton essen würde, wäre mein Fell dann auch rosa?“ „Eher nicht, Nicki, aber lustig sähe es schon aus.“ Als Nicki eine weitere Frage stellen will, fällt ihm plötzlich ein meckerndes Lachen auf. „Hey, wer lacht mich da aus? Ich hab doch noch gar nichts gesagt.“ Empört schaut sich das Eichhörnchen um, bis eine Mitarbeiterin der Station ihn beruhigt: „Das kommt vom Tonband, es ist das Geschrei der Lachmöwen“, sagt sie. „Jedes Jahr im Sommer brüten bis zu 4000 Paare hier im Venn. Stellt euch mal vor, was das dann für ein Lärm ist.“

Auf der Infotafel steht, dass die Möwen nicht das ganze Jahr im Venn sind. Nach der Brutzeit ziehen sie in wärmere Gebiete. „Jedes Jahr zwei Mal umziehen?“, sagt Nicki und zieht die Augenbrauen hoch, „das wäre mir zu anstrengend.“ „Das machen aber ganz viele Vögel“, erklärt ihm Nina. „Nicht, weil es ihnen hier zu kalt ist, sondern weil sie nicht genügend Futter finden. Für andere Tiere wie die Pfeifente allerdings ist es hier im Winter genau richtig.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Zwillbrocker Venn fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in der Biologischen Station.

Wo?
Biologische Station Zwillbrock e.V.
Zwillbrock 10
48691 Vreden
Tel.: 02564 / 98600
www.bszwillbrock.de

Wann?
montags bis freitags 8–16.30 Uhr

März bis Oktober:
zusätzlich samstags, sonn- und feiertags 12–17 Uhr

Gruppen sollten sich vorher anmelden.
Das Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn ist jederzeit frei zugänglich. Der Eintritt zur Biostation ist frei.

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben Gebiete für den Schutz der Natur erworben, die von der Biologischen Station betreut werden. Außerdem haben sie die Station dabei unterstützt, ihre Räume auszubauen und eine Dauerausstellung einzurichten.

Moore in NRW

„O, schaurig ist's, übers Moor zu gehn", – so beginnt das Gedicht „Der Knabe im Moor" von Annette von Droste-Hülshoff, die vor rund 160 Jahren gelebt hat. Es gibt viele Gruselgeschichten über das Moor. Dabei gibt es dort gar keine Ungeheuer – aber viele Pflanzen und Tiere. Für die ist das Moor ein wertvoller Lebensraum.

Bedrohte Naturlandschaften

Bei uns in Nordrhein-Westfalen gibt es gleich drei große Moore: Das Große Torfmoor in Minden-Lübbecke , das Hohe Venn bei Aachen und das Emsdettener Venn.

Heute sind die Naturlandschaften stark bedroht: durch das Entwässern von Mooren, um sie als Ackerflächen zu nutzen, und den Abbau von Torf.

Wusstest du schon, …

… dass die Menschen früher Torf im Moor abbauten, um es als Brennmaterial zum Heizen ihrer Häuser zu nutzen? In manchen Ländern befeuern die Menschen ihren Kamin immer noch mit Torf statt Holz, zum Beispiel in Irland und Schottland.
Auch heute wird bei uns noch Torf abgebaut, um Blumenerde daraus zu machen. Die Pflanzenerde aus Torf soll sich besonders für Blumen eignen, die einen sauren Boden benötigen. Der Abbau von Torf zerstört jedoch die Moorlandschaften und damit auch den wertvollen Lebensraum von seltenen Tier- und Pflanzenarten. Daher bittet eure Eltern, beim Kauf von Blumenerde auf torffreie Produkte zu achten!

Fleißige Baumeister

Biber sind perfekt an das Leben im und am Wasser angepasst.

Hier in NRW leben auch Biber. Die Nagetiere zeichnen sich aus durch ihr braunes Fell, die großen Zähne und den breiten, platten Schwanz, die sogenannte Kelle. Am liebsten fressen Biber Sumpfpflanzen und zarte Baumrinde. Dafür fällen sie sogar junge Bäume. Sie sind reine Pflanzenfresser und perfekt an das Leben am und im Wasser angepasst. Biber bekommst du jedoch nur selten zu sehen, da sie sehr scheu sind. Bei Gefahr tauchen sie oder verstecken sich in ihrer Biberburg, einem vom Wasser umgebenen Bau aus Zweigen, Ästen und Schlamm.

Geheimnisvolle Lebensräume

Wie lebt es sich ohne Licht?

Wer lebt in den Höhlen?

Kannst du dir vorstellen, ständig in Dunkelheit zu leben? Für manche Tiere und Pflanzen ist das ganz normal. Echte Höhlentiere wie etwa der Schwarze Schnurfüßer – ein Tausendfüßer, der auch „Höhlentier des Jahres 2018” ist – sind perfekt an das Leben in der Dunkelheit angepasst. Oft sind die Tiere farblos und blind, haben jedoch einen sehr guten Tast- und Geruchssinn.
Aber nicht alle Tiere leben dauerhaft in Höhlen, einige wohnen dort nur zu bestimmten Zeiten. Fledermäuse überwintern oft in Höhlen, da die kühlen Temperaturen sehr angenehm für sie sind und sie in Ruhe Winterschlaf halten können.

Weitere Höhlenbewohner

Auch verschiedene Algen, Farne und Moose wachsen in und an Höhlen. Um den Lebensraum dieser seltenen Tier- und Pflanzenarten zu sichern, ist der Schutz der Höhlen sehr wichtig.
Früher lebten auch Menschen in den Höhlen, vom „Höhlenmenschen”, hast du bestimmt schon mal gehört.

Warum gibt es in Höhlen keinen Sommer oder Winter?

Da die Höhlen unter einer dicken Schicht aus Erde und Gestein liegen, kommt im Sommer kaum Sonnenlicht und im Winter keine Kälte hinein. Die Temperaturen bleiben das ganze Jahr über fast gleich. Meist liegen sie zwischen sechs und neun Grad.
Im Sommer ist der Höhlenbesuch also eine Abkühlung, bei Schnee und Eis ist es in der Höhle wärmer als draußen. Zieh dir also am besten einen Pullover an, wenn du eine Höhle besuchst.

Eine Rätselnuss für euch!

Welche Tiere überwintern gerne in Höhlen?
a) Murmeltiere
b) Igel
c) Fledermäuse

Zu gewinnen gibt es diesmal einen Abenteuer-Rucksack und zusätzlich zweimal ein Set Frühstücksbrettchen (jeweils 4 Stück). Schicke die richtige Antwort bis zum 15. Februar 2019 mit der Angabe deines Namens, deiner Adresse und deines Alters per E-Mail an foerderverein@nrw-stiftung.de oder per Postkarte an den Förderverein der NRW-Stiftung, Stichwort „Nicki Nuss”, Roßstraße 133, 40476 Düsseldorf.

Höhlen-Wissen

Was Höhlen sind und wie sie entstehen, erfährst du hier.

Hallo Kinder!

Seid ihr echte Entdecker? Dann wart ihr bestimmt schon einmal in einer Höhle, oder? Ganz schön dunkel und feucht da unten… aber auch total spannend! Ich erkläre euch, warum es in Höhlen keine Jahreszeiten gibt, wie sie eigentlich entstehen und warum es bei uns in NRW so viele Höhlen gibt, die wir schützen müssen.

Wie entstehen Höhlen?

Im Erdboden gibt es verschiedenes Gestein, manches ist hart und manches ist weich. Es dauert eine lange Zeit, bis eine Höhle entsteht: Im Regenwasser befindet sich Kohlensäure – die kennt ihr bestimmt als Blubber-Bläschen in euren Sprudelflaschen. Wenn es viel regnet, fließt das Regenwasser mit der Kohlensäure in den Boden und löst das weiche Gestein nach und nach auf. Übrig bleibt dann nur noch das harte Gestein, es entstehen Hohlräume – die Höhlen.

Was sind eigentlich Höhlen?

Eine Höhle ist ein natürlich entstandener hohler Raum in der Erde oder im Gestein. Hohlräume, die der Mensch geschaffen hat, also Bergwerke oder Tunnel, sind keine Höhlen. Ein Hohlraum gilt auch erst dann als Höhle, wenn er so groß ist, dass ein Mensch ihn betreten kann.

Tropfen für Tropfen

Zacken, Zapfen und Knubbel: In einer Tropfsteinhöhle gibt es viele verschiedene Steinformen, die oft wie Eiszapfen aussehen. Diese Steine sind jedoch nicht aus Eis, sondern aus Kalk. Tropfsteine entstehen, wie der Name schon sagt, durch das Tropfen von Wasser: Wenn Regenwasser durch den Fels läuft, wird Kalk aus dem Gestein gelöst. Das Kalkwasser tropft in die Höhle und mit jedem Tropfen bleibt ein Rest Kalk an der Decke und am Boden zurück. Bis ein stattlicher Tropfstein entsteht, dauert es sehr lange: Ein Tropfstein wächst in zehn Jahren nur einen einzigen Millimeter.

Stalaktit oder Stalagmit?

Ein Tropfstein, der von oben nach unten wächst, heißt Stalaktit. Wächst er von unten nach oben, nennt man ihn Stalagmit. Merk dir einfach: „Stalaktiten hängen runter, Stalagmiten stehen munter!” Wachsen diese beiden Tropfsteinformen zusammen, nennt man sie Stalagnaten.

Bastle eine Samenbombe

Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten lieben es, wenn sie viele unterschiedliche Pflanzenarten finden können. Mit selbst gemachten Samenbomben kannst du für Pflanzenvielfalt sorgen und karge Flecken mitten in der Stadt oder auf dem Land im wahrsten Sinne des Wortes zum Erblühen bringen.

Das wird nicht nur die Insekten erfreuen. Sondern auch deine Mitmenschen – denn hübsch verpackt sind die Saatbomben ein außergewöhnliches Geschenk. Mit dieser Anleitung kannst du ganz einfach ein paar Samenkugeln machen. Matschen ist dabei ausdrücklich erwünscht!

Mit dieser Anleitung kannst du dir ganz einfach Samenbomben machen.

Du brauchst dafür:

  • vier bis fünf Handvoll Gartenerde
  • etwa genauso viel Komposterde
  • etwas Wasser
  • etwa zwei Handvoll einheimischer Samen (Du kannst sie entweder selber mischen oder eine fertige, bienenfreundliche Mischung kaufen)
  • nach Belieben Bastelmaterial zum Verpacken

1.Schritt
Mische die Erde mit dem Kompost sowie mit der Hälfte der Samen und füge nach und nach etwas Wasser hinzu.

2. Schritt
Jetzt ist erstmal Matschen angesagt!

3. Schritt
Die Masse muss so fest sein, sodass du daraus ganz einfach Bällchen formen kannst, die etwa so groß sind wie Walnüsse.

4. Schritt
Tue die andere Hälfte der Samen auf einen großen Teller oder auf deine Arbeitsfläche und wälze darin die walnussgroßen Bomben. Nun sind sie fast fertig!

5. Schritt
Lege die feuchten Samenbomben anschließend für einen Tag zum Trocknen hin.

6. Schritt
Nun sind die Samenbomben fertig!

7. Schritt
Wenn du magst, kannst Du die Saatbomben jetzt hübsch verpacken. Dafür eignen sich allerlei Servietten, Kraftkarton, bunte Muffinförmchen oder klassisches Geschenkpapier. Lass Dir etwas Passendes einfallen!

8. Schritt
Die Samenbomben, die du nicht verschenkst, kannst du gerne auf kahle Grünflächen verteilen! Schaue in ein paar Wochen nach, ob du die ersten zarten Pflänzchen schon entdecken kannst! Später werden die Blüten zahlreiche Insekten und gewiss auch vorbeilaufende Passanten erfreuen.

Nicki Nuss lauscht in den Weltraum

Astropeiler, Bad Münstereifel

Hast du schon einmal fremde Planeten belauscht?
Oder Sternenstaub abgehört?
Wäre es nicht toll, wenn man mit einem riesigen Ohr in den Weltraum horchen könnte?

Das haben sich auch die Astrophysiker des Astropeilers bei Bad Münstereifel gedacht. Hier kannst du alles über Radioastronomie erfahren. So wie wir ferne Sonnen oder Galaxien als kleine, mehr oder weniger helle Lichtpunkte am Himmel sehen, erreichen uns von dort auch elektromagnetische Wellen auf anderen Frequenzbereichen. Diese fängt eine 25 Meter breite „Schüssel“ – die Parabolantenne – ein.

Radiostrahlen helfen dabei, auch das Material „zwischen den Sternen“ zu erforschen. Das können beispielsweise Wolken aus kaltem Gas und Staub sein, aus denen neue Sterne entstehen. Spannend zu beobachten sind auch die Überreste explodierender Sterne. Die gehören nämlich zu den stärksten Radioquellen am Himmel.

Nicki Nuss lauscht in den Weltraum

„Heute Nacht waren sie doch noch da oben“, wundert sich Nicki Nuss. „Aber jetzt kann ich keinen einzigen Stern mehr sehen!“ Er legt den Kopf weit in den Nacken und guckt angestrengt in den blauen Himmel. „Nichts zu sehen“, ärgert er sich. Dann hat Nicki eine andere Idee: Er spitzt seine Ohren und lauscht. Aber auch da hat er kein Glück — er kann ganz einfach nicht hören, was am Himmel vor sich geht. „Ich glaube, ich brauche ein ganz großes Ohr, um so weit zu hören“, überlegt Nicki. „Und sicher wäre es auch gut, noch ein bisschen näher an die Sterne heran zu kommen. Da klettere ich am besten mal auf den Stockert.“ Wie gut, dass Nicki der Berg in der Eifel wieder eingefallen ist. Dort steht nämlich der Astropeiler: eine Antenne, die weit in den Weltraum horchen kann, um die Sterne zu hören.

„Also, das ist ja mal ein großes Ohr“, sagt Nicki, als er vor dem Astropeiler steht. Er merkt gar nicht, dass sein Mund offen steht — so beeindruckend ist der Anblick. Über ihm ragt eine riesige, 25 Meter breite Schüssel in den Himmel. „Das sieht zwar aus wie eine Schüssel, ist aber eine große, runde Antenne“, erklärt ein netter Mann, der Nicki vor dem pyramidenförmigen Gebäude begrüßt, auf dem die Antenne sitzt. Der Mann ist gelernter Radioastronom. „Was machen Radioastronomen denn so?“, will Nicki wissen. „Radioastronomen beobachten und untersuchen Himmelskörper, indem sie die Radiowellen messen, die von ihnen ausgesendet werden“, erklärt der Mann. „Sie können so zum Beispiel das Zentrum der Milchstraße erkunden. Und dafür brauchen die Radioastronomen anders als ‚normale‘ Astronomen eben keine Lichtsignale, sondern Radiowellen. Die kann man mit Tönen verschiedener Frequenz vergleichen. „Toll! Damit horchen die Wissenschaftler also in den Weltraum und hören, was die Sterne sagen“, staunt Nicki.

„Das sieht aber alles ganz schön kompliziert aus“, sagt Nicki während er sich die vielen Instrumente anschaut. Diesmal nickt der Mann. „Das, was wir hier machen, ist ja auch eine Wissenschaft. Wir lauschen bereits seit 1956 in den Weltraum. So lange steht der Astropeiler schon hier auf dem Berg. Damals waren die Wissenschaftler in Deutschland alle sehr stolz auf den Astropeiler, weil sie dem Rest der Welt mit der komplizierten Technik gezeigt haben, was sie so alles können.“ Plötzlich bemerkt Nicki eine große Stahlröhre, die in der Decke verschwindet. Eine Klappe in der Röhre steht offen. Nicki wird neugierig. Schnell huscht er durch die Öffnung und klettert an einer Leiter in der Röhre hoch. Der Mitarbeiter klettert Nicki schnaufend hinterher. „Diese Röhre muss eine Menge aushalten“, erzählt er. „Auf ihr ist nämlich die große Antenne befestigt. Die wiegt 20 Tonnen, soviel wie 20 Autos.“ Als beide oben ankommen, klammert Nicki sich an seinem Begleiter fest. Sie stehen auf einem Gitter genau hinter der großen Schüssel. Erst tief unter ihnen ist wieder fester Boden.

Drinnen sitzt ein Mann an einem großen Kasten mit vielen Knöpfen. Er lauscht aber nicht, sondern schaut auf einen Monitor. Nicki ist ein wenig enttäuscht. „Ich höre immer noch nichts. Im Weltraum scheint ja gar nichts los zu sein.“ Doch der Mann schüttelt den Kopf. „Und ob da oben was los ist“, sagt er. „Die Sterne senden andauernd Signale, die wir dann hier unten empfangen. Signal heißt bei Sternen natürlich nicht, dass sie laut tuten wie etwa ein Zug. Die Signale sind durch die große Entfernung der Himmelskörper sehr schwach. Um die Radiowellen zu messen, braucht man deshalb so große Antennen wie den Astropeiler, denn damit kann man die Wellen bündeln und messen. Wir können so zum Beispiel Wolken aus kaltem Gas und Staub erkennen, aus denen neue Sterne entstehen, oder auch die Überreste explodierender Sterne. Die gehören zu den stärksten Radioquellen am Himmel. Wie du siehst, erzählen uns diese Signale viel über die Sterne — und das eben nicht nur nachts, sondern auch am Tag, wenn kein Stern am Himmel leuchtet.“

Doch ein tapferes Eichhörnchen wie Nicki kennt keine Angst. Er lässt langsam wieder los und schaut sich um. Von dort oben hat Nicki einen tolle Aussicht, denn der Stockert ist 450 Meter hoch. Nicki schaut auf die Wälder und Wiesen von Bad Münstereifel hinunter. Er genießt den Ausblick, atmet tief ein — und muss fast husten. „Hier riecht es ja nach Schmieröl“, beschwert er sich. Sein Begleiter lacht. „Natürlich. Schließlich müssen wir die große Antenne hier oben regelmäßig ölen, damit wir sie drehen und auf die vielen verschiedenen Sterne ausrichten können, die wir belauschen wollen.“ Bei dem tollen Ausblick vom Astropeiler hätte Nicki fast seine wichtigste Frage über den Weltraum vergessen. „Haben die Wissenschaftler denn auch Außerirdische sprechen gehört?“, fragt er eilig. Der Mann lacht. „Nein, aber sie haben Planeten gefunden, die man mit einem Fernglas nie hätte entdecken können.“ Nicki macht sich wieder an den Abstieg, schaut aber noch einmal zum Himmel hoch: „Kaum zu glauben, was da oben alles vor sich geht.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Astropeiler in Stockert fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Astropeiler
Stockert 1
53902 Bad Münstereifel-Eschweiler
Tel.: 02 25 7/13 70 (Klaus Schlich, Förderverein)
Web: www.astropeiler.de

Wann?

Von Mai bis Oktober werden jeden Sonntag um 14:00 Uhr Führungen angeboten.

Gruppenführungen zu anderen Zeiten sind nach telefonischer Voranmeldung möglich.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung kauften das Radioteleskop auf dem Stockert in Bad Münstereifel, damit es als Technikdenkmal erhalten und öffentlich zugänglich wird.

Künstlerhäuser in NRW

In NRW gibt es viele Künstlerhäuser zu entdecken.

In diesem Haus wohnte ein berühmter Künstler

Bei uns in NRW gibt es noch einige Original-Häuser, in denen vor vielen Jahren bekannte Künstler gelebt haben. Ein solches Haus gibt es in Bonn – dort hat damals der berühmte Maler August Macke gewohnt. Er starb ziemlich jung, mit nur 27 Jahren. Er liebte kräftige und leuchtende Farben, am liebsten malte er Menschen und Natur. Seine bekanntesten Bilder malte August Macke zwischen 1911 und 1914, zu dieser Zeit lebt er mit seiner Frau Elisabeth und seinen kleinen Söhnen Walter und Wolfgang in dem Haus an der Bornheimer Straße in Bonn.

Bild © Lars Langemeier

Im Dachgeschoss hatte Macke sein Atelier. Der Blick aus dem Fenster auf einen großen Garten und auf die Bonner Umgebung brachte ihn auf immer wieder neue Ideen für seine Bilder. Das August-Macke-Haus ist noch bis heute erhalten und als Museum und Ausstellungsort für alle Interessierten offen. Wenn du gern sehen möchtest, wo und wie August Macke oder andere berühmte Maler in NRW gelebt haben, kannst du das August-Macke-Haus sowie die anderen Künstlerhäuser zusammen mit deiner Familie oder deiner Schulklasse besuchen. Übrigens: Im aktuellen Stiftungsmagazin findest du interessante Fakten auch über andere Künstlerhäuser bei uns in NRW.

Bastle ein Schattentheater

Mit dieser Anleitung kannst du dir ganz einfach dein eigenes Schattentheater basteln.

Du brauchst dafür:

  • einen Schuhkarton ohne Deckel
  • Bleistift, Lineal und Schere
  • Bastelkleber und Tesafilm
  • Pinsel und Farben (schwarz und eine weitere Farbe)
  • ein paar Zahnstocher oder andere dünne Holzstäbe
  • ein Bogen schwarze Pappe
  • ein paar Zahnstocher oder andere dünne Holzstäbe
  • eine kleine Tischlampe oder Taschenlampe

1. Schritt
Als erstes den Schuhkarton mit dem Boden nach oben vor dir hinlegen. Dann mit einem Bleistift und Lineal einen Rahmen (2-3 cm breit) auf den Boden malen.

Das Innere des Rahmens ausschneiden.

2. Schritt
Wenn du möchtest, kannst du das Äußere des Kartons mit einer Farbe anmalen.

Die Innenseite des Schuhkartons solltest du schwarz anpinseln, damit man die Schatten deiner Figuren später besonders gut erkennen kann.

3. Schritt
Wenn die Farben getrocknet sind, den Karton mit dem Boden nach unten gerichtet auf ein Blatt Pauspapier legen. Anschließend mit einem Stift den Kartonrand entlang malen.

Nun das Quadrat auf dem Pauspapier ausschneiden.

Als nächstes musst du den inneren Rand im Schuhkarton mit Kleber bestreichen und das Pauspapier von innen aufkleben. Dabei aufpassen, dass kein Kleber auf das Pauspapier gerät und es so fest gespannt wie möglich einkleben.

4. Schritt
Um das Bühnenbild zu verschönern, kannst du dir jetzt eine Kulisse ausdenken. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Burg oder einem Strand mit Palmen? Dazu nimmst du dir dunkele Pappe und malst zum Beispiel deine Burg auf. Nachdem du sie ausgeschnitten hast, klebst du deine Kulisse auf die innere Seite des Schuhkartons. Auch hier wieder darauf achten, dass der Kleber nicht über den Rahmen auf das Pauspapier kommt.

5. Schritt
Jetzt benötigst du noch die Figuren deines Theaterstücks. Dazu kannst wieder die Umrisse auf deine schwarze Pappe malen.

Klebe auf die Rückseite deiner Figur einen Zahnstocher oder anderen dünnen Holzstäben mit Tesafilm fest. Wenn du möchtest, kannst du dein Schattentheater zum Schluss noch dekorieren.

6. Schritt
Wenn du möchtest, kannst du dein Schattentheater zum Schluss noch dekorieren. Jetzt kannst du deinen Schuhkarton vor einer kleinen Tischlampe oder Taschenlampe platzieren und mit deinen Figuren eine Geschichte erzählen.

Fertig ist dein eigenes Schattentheater!

Spurensuche am Teich

Ausflug zur Biologischen Station Kreis Recklinghausen, Dorsten-Lembeck

An der Biologischen Station für den Kreis Recklinghausen kannst du ein Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert besuchen und einen echten Bauerngarten entdecken, der nach jahrhundertealtem Vorbild angelegt wurde. Hier wachsen kleine Buchsbaumhecken, Rosen, Obst, Gemüse und Heilkräuter. Aber auf einem Bauernhof gab es früher nicht nur einen Garten.

Die Biologische Station ist von großen Obstwiesen umgeben und auf ihren Bauernhöfen hielten die Menschen früher natürlich auch Tiere. Sogar Bienenstöcke gibt es dort noch. In den alten Ställen stehen allerdings längst keine Kühe mehr. Dort kannst du nun riesige Aquarien bewundern. 5000 Liter Wasser passen dort hinein. In den Aquarien kannst du dir Fische und Pflanzen aus heimischen Bächen und Flüssen aus der Nähe anschauen.

Spurensuche am Teich

„Ein Kuss kommt nicht in Frage, auch wenn du noch so mit den Augen rollst“, sagt Nina zu dem feixenden Klaus, der auf ihrer Hand hockt. Nicki hat inzwischen seine selbstgebastelte Teich-Forscher-Lupe ausgepackt und drückt sie ins Wasser. Die drei sind bei der Biologischen Station im Naturpark „Hohe Mark“ der Natur auf der Spur — und das ist eine ziemlich heiße Spur! Denn an den Teichen vor dem schönen alten Bauernhaus ist so viel zu beobachten und zu entdecken! Nicki ist begeistert von den quirligen Teichläufern, die so leicht sind, dass sie über das Wasser laufen können. „Eigentlich müssten die Teichflitzer heißen, so wie die über den Teich rasen!“, findet er. Dann sieht er einen Trupp Taumelkäfer, die sich wie glänzende schwarze Knöpfe im Wasser tummeln.

Nina liegt bäuchlings auf einem kleinen Steg und hält ihre Lupe ins Wasser. „Das musst du dir unbedingt ansehen, Nicki!“, ruft sie, „das ist besser als Fernsehen!“ „Oh!“, staunt Nicki, „Da sind kleine Fische!“ „Das sind Stichlinge“, erklärt Nina, „und da, eine Schnecke! Und da, was glitzert denn da so?“ „Das ist der Schatz, den die Bauern hier vor hundert Jahren versteckt haben!“ Nina grinst. „Ach was“, sagt Klaus, der unter einem Stein hervor hüpft, „hier die Libellen und Frösche und Molche, das sind richtige Schätze!“ „Na, dann komm mal her, du Schatz“, lacht Nina, „wir gehen jetzt in den Bauerngarten.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Biostation Kreis Recklinghausen fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in der Biologischen Station.

Wo?
Biologische Station Kreis Recklinghausen e. V.
Im Höltken 11
46286 Dorsten-Lembeck
Tel.: 02369 / 77505
www.biostation-re.de

Wann?
montag bis donnerstags 8.30–16.30 Uhr
freitags 8.30–15.30 Uhr

1. Mai bis 15. Oktober zusätzlich:
sonn- und feiertags 14–18 Uhr

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen, die Ausstellung und die Seminarräume einzurichten.