Feuer und Flamme

Hallo Kinder! Es wärmt, spendet Licht und ist gleichzeitig sehr gefährlich: das Feuer. Wie wir Menschen es schaffen, uns davor zu schützen und was genau wir damit alles machen können, das erfahrt ihr hier.

Seit wann nutzt der Mensch das Feuer?

Schon in der Steinzeit nutzten unsere Vorfahren Feuer, um zu überleben. Nach Blitzeinschlägen transportierten sie Flammen des Feuers nach Hause und bemühten sich, es so lange wie möglich brennen zu lassen. Feuerzeuge und Streichhölzer gab es nämlich noch nicht. Das Feuer veränderte das Leben der Menschen: Es spendete Wärme und Licht, die Flammen schützten vor Angriffen wilder Tiere. Die Menschen konnten im Feuer ihr Essen garen und später sogar Brot backen.

Feuer als Hilfsmittel im Naturschutz

Heute wird das Feuer in einigen Gebieten sogar gezielt im Naturschutz eingesetzt. Beim sogenannten „kontrollierten Brennen“ zünden Naturschützer einige ungenutzte Landschaften unter Aufsicht der Feuerwehr an. Hierdurch gewinnt der Boden neue Nährstoffe, die für viele Pflanzen und Tiere lebensnotwendig sind. Doch wie kann man die Gefahr des Feuers in Schach halten? Hier hat die Feuerwehr ihre Finger im Spiel: Sie legt bewässerte Schutzstreifen an, die das Feuer nicht überwinden kann.

Brachter Wald

Im Frühjahr fand solch ein Einsatz auch in unserer Nähe statt. Im Naturschutzgebiet Brachter Wald sorgte die Feuerwehr für ein kontrolliertes Abbrennen der Heide. Bald können sich hier wieder viele seltene Tiere und Pflanzen tummeln.

Spitzensportler Fischotter

Auf den Spuren des Vielfressers.

Auf die Plätze, fertig, los: Ein Fischotter auf Reviersuche legt in einer Nacht eine Strecke von bis zu 40 Kilometern zurück. Das sind 100 Bahnen um einen Sportplatz. Dank besserer Umweltbedingungen und sauberer Gewässer kehren die Fischfresser zu verwaisten Flüssen zurück und tauchen in den letzten Jahren wieder vermehrt in NRW auf.

Die Otter-Rückkehr

Seit mehreren Jahrzehnten galt der Fischotter in NRW als ausgestorben. Berufsfischer sahen die Marderart als Feinde und vertrieben sie. Zugleich wurden Flüsse verbaut und verschmutzt. Auch Verkehr bedroht den Fischotter. Keine guten Voraussetzungen für ein glückliches Otter-Leben. Mittlerweile stehen Fischotter zum Glück unter Naturschutz.

Bitte lächeln …

Um herauszufinden, ob und wo in NRW Fischotter leben, versuchen Naturschützer die scheuen Tiere mit Foto-Fallen aufzuspüren. Das Aufspüren der scheuen Landraubtiere ist echte Detektivarbeit. Naturforscher benutzen dafür Foto-Fallen: In einem kleinen, gut getarnten Kasten befinden sich eine Kamera, ein Bewegungssensor und ein winziges Blitzgerät. Nachts, wenn der Fischotter auf Beutezug ist und sich in dem Umkreis der Kamera befindet, löst er den Bewegungsmelder aus und ein Foto wird gemacht. Neben dem Fischotter tappen manchmal auch Wildschweine, Rehe und Füchse unbemerkt in die Foto-Falle.

Nachtkobolde der Lüfte

Wenn es dunkel wird und die Menschen schlafen gehen, beginnt für sie der Tag. Dann breiten sie die Flügel aus und machen sich auf ihren Weg durch die Nacht: Fledermäuse. Hier könnt ihr lesen, ob Fledermäuse wirklich Vampire sind und was es mit ihnen genau auf sich hat.

Wusstest du schon …

…, dass Fledermäuse gar keine Vampire sind? Tatsächlich gibt es nur in Südamerika einzelne Arten, die sich von Tierblut ernähren. Aber die meisten Fledermäuse gehen auf Jagd nach Insekten. In Ländern wie Ecuador oder Brasilien gibt es sogar Fledermäuse, die den Nektar von Blüten schlecken.

Maus oder Vogel?

Obwohl Fledermäuse fliegen können, sind sie keine Vögel. Und sie sind erst recht keine fliegenden Mäuse. Fledermäuse legen keine Eier, sondern bringen lebende Junge zu Welt. Deshalb gehören sie zu den Säugetieren. Trotzdem haben Fledermäuse eine Besonderheit: Sie sind von allen Säugern die einzigen, die Flügel haben und fliegen können.

Mit den Ohren sehen

Selbst in nachtschwarzer Dunkelheit können sich Fledermäuse orientieren. Dazu stoßen sie viele kurze Schreie aus. Die Schallwellen treffen auf Gegenstände und kommen als Echo zurück. Mit ihren großen Ohren hört die Fledermaus die Echos. So kann sie während des Fliegens blitzschnell erkennen, ob ein Baum oder ein Insekt vor ihr ist. Menschen hören all’ diese Töne nicht, weil sie zu hoch sind. Nur ein Fledermausdetektor kann sie für uns wahrnehmbar machen.

Nachtkobolde der Lüfte

Fledermäuse sind nachtaktiv. Du kannst ihnen meist im Dunkeln begegnen, in der freien Natur oder in Höhlen. An Bäumen hängen manchmal auch spezielle Kästen, in denen sich Fledermäuse einnisten können. Wenn es dunkel wird, verlassen die Tiere ihre Schlafplätze und jagen Insekten. Fledermäuse schlafen überall dort, wo es dunkel ist. Je nach Art, hängen sie dabei kopfüber von der Decke oder verkriechen sich in enge Spalten und Ritzen.

Beobachte Fledermäuse in der Natur!

Einen guten Unterschlupf für Fledermäuse bietet zum Beispiel die Biologische Station im Kreis Wesel e.V. In der Dämmerung kannst du dort bei einer Wanderung durch die Weseler Aue Fledermäuse beobachten.
Kontakt:
Biologische Station im Kreis Wesel e.V.
Freybergweg 9
46483 Wesel
www.bskw.de

Es flattert im Dunkeln

„Ich will da nicht rein!“, jammert Nicki. Ängstlich schwenkt er seine Taschenlampe hin und her. Es ist stockfinster und der Wind pfeift. Ein seltsames Heulen lässt ihm und Nina die Nackenhaare zu Berge stehen. Mit schlotternden Knien stehen die Freunde vor dem Eiskeller Altenberge. Doch Nina ist neugierig: „Dort soll es echte Vampire geben und die will ich sehen!“ Sie geht mutig voran, Nicki und Klaus folgen ihr zögernd.

Blut oder Nuss?

Plötzlich taucht kurz vor dem Eingang ein Schatten im Schein der Taschenlampe auf. Über ihren Köpfen flattert es hektisch. Vor Nickis Füßen landet ein … kleines flauschiges Tier, das ihn neugierig anschaut. „Wie süß, das ist doch kein blutrünstiger Vampir!“, freut sich Nicki. „Ich habe Hunger!“, fiepst das kleine Tier. Nicki bietet ihm eine Nuss an, doch die will es nicht.

Ein neuer Freund

„Ich heiße Flatter“, sagt das merkwürdige Tier. „Und du bist kein Vampir, stimmt‘s?“, fragt Nicki „Ich hab‘s! Große Ohren und buschiges Fell: Du bist eine Maus mit Flügeln.“ „Quatsch!“, widerspricht Nina. „Wenn es fliegen kann, dann ist das ein Vogel!“ Doch Flatter sagt: „Weder noch, ich bin eine Fledermaus!“

Im Dunkeln unterwegs

„Ich muss in mein Winterquartier im Eiskeller. Kommt mit, dann zeige ich euch, wo ich wohne.“ Und schon fliegt er in die Dunkelheit voran. „Eine Sache ist komisch“, wundert sich Nicki, „wie kann Flatter nur im Dunkeln sicher geradeaus fliegen?“ „Wirklich ein erstaunliches kleines Tier, diese Fledermaus!“, findet Nina. „So viele Leute haben Angst vor ihnen, dabei sind sie wirklich lieb und harmlos.“

Schlafen, wenn die Sonne scheint

Flatter führt Nicki, Nina und Klaus durch die kalten Kellergewölbe mit acht Meter hohen Wänden. „Es wird gleich hell, ich muss jetzt schlafen“, sagt Flatter, nachdem sie in einem riesigen Raum angekommen sind. Er fliegt bis zur Wand und verkriecht sich in einer kleinen Spalte. „Schläfst du nicht kopfüber an der Decke?“, will Nina wissen. „Es schlafen längst nicht alle Fledermausarten auf diese Art“, sagt Flatter. Nicki, Nina und Klaus probieren es trotzdem mal aus, aber bis an die hohe Decke schaffen sie es einfach nicht.

Von Waldgeistern und anderen Wesen

Ausflug zum Tiergarten Schloss Raesfeld, Raesfeld

Bereits im Mittelalter erhob sich in Raesfeld eine Burg mit dicken Mauern. Sie war rundherum von Wasser umgeben, um die Schlossherren besser vor Feinden zu schützen. Genauso steht Schloss Raesfeld heute noch da. Schon von weitem kannst du den dicken Schlossturm erkennen. Rund um das Schloss ist ein großer Park. Hier leben Rehe, Hirsche, Dachse, Rotfüchse und Schafe. Im Informations- und Besucherzentrum kannst du dir ein lebendes Modell des Tiergartens anschauen, das aus vielen kleinen Pflanzen besteht. Hier findest du auch eine Karte des Tiergartens. Sie ist fast 300 Jahre alt. 1729 hat der Landvermesser Johan Reiner Oßingh sie gezeichnet. Sie zeigt den Tiergarten, wie der Burgherr Alexander II. von Velen ihn im Jahr 1653 in Auftrag gegeben hatte.

Am besten planst du im Besucherzentrum deine Entdeckerroute durch den Tiergarten vorbei an Teichen, einem Forsthaus, der Wellbrockquelle und den Ruinen der vier Mühlen, die Schlossherr Alexander II. hier bauen ließ.

Von Waldgeistern und anderen Wesen

„Spürt ihr die Zauberkräfte im Wald?“, fragt Nina. Sie läuft gerade mit Nicki und Klaus durch einen Zauberwald. Nicki atmet einmal ganz tief ein und schließt die Augen. Er öffnet sie wieder und springt erschrocken einen Satz nach hinten. Fratzen aus Holz gucken ihn von oben herab an. Hinter sich hört er ein lautes Glucksen: Nina liegt auf dem Boden und hält sich den Bauch vor Lachen. „Das sind doch nur die Waldgeister. Die haben Schüler hier gebaut“, ruft sie. „Die Waldgeister bieten den Menschen Schutz auf dem Weg zum Tiergarten Schloss Raesfeld.“ Die beiden schlendern durch den Tiergarten – ganz so wie früher die Schlossherren von Raesfeld. Die Bewohner des Schlosses gingen in ihrem großen Park sogar auf die Jagd. „So einen tollen Garten hätte ich auch gerne mal hinter meinem Haus“, schwärmt Nina. „Hier gibt es Damwild und Rotwild, zwei unterschiedliche Hirscharten. Am Forsthaus grasen auch Esel“, liest sie auf einem Schild.

Nina und Nicki schauen sich im Wald genau um. „Hier wachsen aber viele verschiedene Pflanzen“, stellt Nicki fest. Nach kurzer Zeit kommen die Zwei zu einem kleinen Pfad, der in den Wald führt. „Guck mal, da kommt Wasser aus dem Stein“, bemerkt Nina. „Das ist die Wellbrockquelle“, liest Nicki. „Das Wasser sieht ganz sauber und klar aus. Probier es mal.“ Nina klettert zur Quelle und probiert einen Schluck Wasser. „Stimmt“, sagt Nina. „Das schmeckt nach Eisen.“ Wenig später erreichen Nina und Nicki einen großen Teich. „Das ist der Ottoteich“, erzählt ihnen ein Spaziergänger. „Benannt nach dem Ritter Otto. Er soll mit Pferd und Wagen in dem Teich verschwunden sein.“ „Hat ihm denn keiner geholfen?“, fragt Nicki entsetzt. Der Mann schüttelt den Kopf. „Viele haben in dem Teich gesucht, um ihn zu retten — aber vergeblich. Man sagt, wenn das Wasser ganz still ist, kann man Schatten von ihm und seinem Wagen sehen.“ Gespannt starren Nina und Nicki in den Teich. „Ich sehe nur mich“, sagt Nina nach einer Weile und zieht weiter.

Auf einmal ruft sie lachend: „Die Bäume hier haben Hosen an!“ „Stimmt“, sagt Nicki und verzieht sein Gesicht, „aber mir wären die Hosen ein wenig zu unbequem.“ Im Besucherzentrum schlendern Nina und Nicki durch die Ausstellung rund um das Schloss und den Tiergarten. „Guck mal, da ist der ganze Tiergarten noch einmal aufgebaut“, sagt Nicki. Mitten im Raum steht das Modell, das hell angeleuchtet wird. „Da ist ja der Teich, an dem wir gerade noch standen.“ Er zeigt auf das Modell. „Ja, und hier ist das Schloss“, sagt Nina. „Die Pflanzen auf dem Modell sind gar nicht aus Plastik. Die sind ja alle echt“, stellt Nicki fest. „Deswegen muss es hier auch so hell sein, damit die Pflanzen grün bleiben“, sagt Nina. Rings herum ist es dunkler. Dort starren die beiden aus einer Ecke plötzlich viele Augen an. „Hey, einige von euch haben wir heute doch schon einmal gesehen.“
Welches Tier kann das gewesen sein? Im Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld findest du es heraus.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Tiergarten Schloss Raesfeld fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Informationszentrum.

Wo?
Tiergarten Schloss Raesfeld
Informations- und Besucherzentrum
Hagenwiese 40
46348 Raesfeld
Tel.: 02865 / 60910
www.tiergarten-schloss-raesfeld.de

Wann?
Ganzjährig:
dienstags bis freitags 9.30–12.30 Uhr
und 13.30–16.30 Uhr

April bis Oktober:
samstags 13.30–17 Uhr
sonn- und feiertags 11–17 Uhr

November bis März:
samstags 13.30–16.30 Uhr
sonn- und feiertags 13.30–16 Uhr

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben dem Trägerverein Tiergarten Schloss Raesfeld geholfen, die neue Ausstellung im Obergeschoss des Informationszentrums einzurichten und mehrfach zum Erhalt der Schlossanlage beigetragen.

Nicki und die Näherinnen aus Bielefeld

Ausflug ins Museum Wäschefabrik, Bielefeld

Wusstest du, dass Bielefeld viele Jahrzehnte lang für seine Wäsche berühmt war?

In der Wäschefabrik Winkel sieht alles noch genauso aus wie 1980, als die Fabrik geschlossen wurde. Überall liegen Garnrollen, Musterbücher und Stoffe herum, die alten Nähmaschinen stehen in Reih und Glied und auch die Bügeleisen scheinen nur auf neue Hemden zu warten.

Es könnte einem fast ein bisschen unheimlich werden, denn es sieht so aus, als würden die Arbeiterinnen nur eine Pause machen und gleich zurückkommen. Aber keine Sorge – in der Wäschefabrik darfst du dich ganz in Ruhe umschauen. Das Museum bietet auch regelmäßig Vorführungen und Workshops für Kinder an.

Nicki und die Näherinnen aus Bielefeld

„Haben Sie einen Frosch und ein Mädchen hier reinkommen sehen?“ Ganz außer Atem kommt Nicki am Eingang der Wäschefabrik Winkel an. Auf dem Weg ins Museum hat er Nina und Klaus verloren. Die Wäschefabrik liegt etwas versteckt in einem Hinterhof. „Keine Angst“, beruhigt ihn die nette Dame am Empfang „die beiden sind schon im Nähsaal.“ Es rattert, surrt und klappert. Die Geräusche der Nähmaschinen erfüllen den Saal. „Was machst du da?“, fragt Nicki. „Pssssscht!“ Nina weist auf ein Bild an der Wand: „Nur geschäftlich bist Du hier, Zeit ist Geld, das merke Dir. Willst Du unterhalten sein, stell Dich des abends ein.“

„Huch, sind die streng hier“, sagt Nicki empört. „Nein, nein“, beschwichtigt die Dame vom Empfang. „Das Schild gehört zur Ausstellung. Von 1913 bis 1980 wurden hier Blusen, Hemden, Tisch-, Bett- und Unterwäsche hergestellt. Die Chefs der Näherinnen waren sehr streng und haben genau darauf geachtet, dass alle fleißig arbeiten und nicht zu viel miteinander sprechen.“ Auf einmal tönt ein lauter Knall durch den Nähsaal. Klaus hat eines der schweren Bügeleisen umgeworfen. „Das war bestimmt ganz schön anstrengend, den ganzen Tag mit so einem schweren Eisen die Falten aus dem Stoff zu bügeln“, denkt Nicki. „Oh, schaut mal, die schönen Muster“, ruft Nina, „die wurden nach dem Nähen auf Blusen und Wäsche gestickt. Davon muss ich später unbedingt eins mitnehmen.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Wäschefabrik fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?
Museum Wäschefabrik
Viktoriastraße 48a
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 / 60464
www.museum-waeschefabrik.de

Wann?
sonntags 11–18 Uhr
Führungen und museumspädagogische Veranstaltungen sind nach Absprache jederzeit möglich.

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen, die ehemalige Wäschefabrik zu kaufen und zu restaurieren.

Ein Forsthaus mitten im Wald

Waldinformationszentrum Forsthaus Hohenroth, Netphen

Fährten lesen, Fraßspuren deuten, Tiere und Pflanzen erkennen – das alles gehört zu einem richtigen Ausflug in die Natur. Im Forsthaus Hohenroth in Netphen können Entdecker wie du sich mit allen notwendigen Informationen für einen Ausflug in den Wald wappnen. Entdecke die Spuren von Fuchs, Hase oder Dachs und erfahre mehr über die Lieblingsspeisen der Waldbewohner.
Mehr Fotos von diesem Projekt:

Wusstest du übrigens schon, dass Nicki Nuss und seine Artgenossen am liebsten die Samen von Fichtenzapfen frühstücken? Noch mehr spannende Informationen gibt es direkt im Forsthaus.

Ein Forsthaus mitten im Wald

„Ui, ist das schön hier“, jubelt Nicki. „So viel Wald — da fühle ich mich richtig zu Hause!“ Nicki hat recht: Das Forsthaus Hohenroth steht in einem riesigen Waldgebiet. Kein Wunder, dass Nicki am liebsten losspringen, rumschnuppern und Nüsse suchen will. „Ich versteh dich ja“, sagt Nina. „aber heute wollen wir erst in das Waldinformationszentrum.“ Nicki legt den Kopf schief. Er weiß nicht, was er davon halten soll … „Guten Tag, ihr zwei“, sagt da plötzlich eine tiefe Stimme. Vor Nicki und Nina steht ein großer Mann. Er trägt grüne Kleidung, hat einen Hut auf dem Kopf und einen Schnurrbart im Gesicht. Das ist der Förster — Herr Lemke.

„Herzlich willkommen bei uns im Rothaargebirge“, sagt Herr Lemke. Nicki lacht und prustet: „Wer hat denn hier rote Haare – noch jemand außer Nina? Die Bäume etwa? Oder die Tiere im Wald?“ — „Nein, der Name hat nichts mit einer Haarfarbe zu tun“, erklärt der Förster. „Er kommt von den Worten roden, also Bäume fällen, und von Haardt. Das heißt Waldgebiet.“ Nicki und Nina lernen, dass im Rothaargebirge nicht nur Millionen Bäume wachsen. Auch ganz viele Tier- und Pflanzenarten sind hier zu Hause. Hinter dem Forsthaus zeigt der Förster Lemke Nicki und Nina ein großes Gehege. „Hier seht ihr unser Rotwild. Auch im Wald leben ganz viele Hirsche, Hirschkühe und Kälber.“ Auf einer Tafel stehen Texte und Bilder zu den Geweihen der Rothirsche. „Was ist denn ein 18-Ender?“, fragt Nina. „Ein Hirsch, dessen Geweih 18 Enden hat“, erklärt der Förster.

Nicki und Nina erfahren, dass es viele verschiedene Geweih-Formen mit unterschiedlich vielen Enden gibt. „Stell dir mal vor, ich müsste auch so ein Geweih auf meinem Kopf tragen“, lacht Nicki. „Oh, habt ihr das gehört?“, fragt Nina. Nicki spitzt die Ohren. Ja, tatsächlich! Aus dem Wald ertönt ein ganz besonderer Ruf. „Das ist ein seltener kleiner Eulenvogel. Der fühlt sich hier in den Wäldern sehr wohl“, erklärt Herr Lemke. „Er ist auch der Wappenvogel unseres Vereins Waldland Hohenroth.“ In der Ausstellung entdecken Nicki und Nina Spannendes über den Wald und seine Bewohner. Nicki und Nina hüpfen gerade über den Rücken eines großen Wildschweins, das aus Holz geschnitzt ist, da lugt Klaus um die Ecke. „Schaut mal“, ruft Nina. Sie hat die sauber abgesägte Scheibe eines Baumstamms entdeckt. „Daran könnt ihr gut die Jahresringe erkennen“, sagt Förster Lemke. „Wir haben den Baum in diesem Jahr gefällt.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Forsthaus Hohenroth fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Forsthaus.

Wo?
Waldinformationszentrum
Forsthaus Hohenroth
57250 Netphen
Tel.: 02737 / 217860
www.kinderseite.waldland-hohenroth.de
www.waldland-hohenroth.de

Wann?
samstags, sonn- und feiertags 14–18 Uhr

Eintritt frei.

In diesem Zeitraum hat nur das Museum geöffnet, das technische Kulturdenkmal ist geschlossen.

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben den Förderverein Forsthaus Hohenroth dabei unterstützt, das ehemalige Stallgebäude zu restaurieren und einzurichten. Das Gebäude wird heute für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

Hinein in den Hochofen

Ausflug zur Wendener Hütte, Wenden

Im Museum Wendener Hütte kannst du dir anschauen, wie die Eisenverhüttung – so wird die Herstellung von Eisen aus Eisenerz genannt – im 18. Jahrhundert funktioniert hat. Insgesamt sieben Stationen vom Kohleschuppen über die Gießhalle und den Hochofen bis hin zum Pferdestall kannst du besuchen. Die Wendener Hütte war von 1728 bis 1866 – also knapp 150 Jahre – in Betrieb. Hier wurden zum Beispiel Flintenläufe, Messer, Sensen und Metallfedern hergestellt.

Das Herzstück der Hütte ist der Hochofen. Um die Mischung aus Erzen, Holzkohle und anderen Zusatzstoffen zum Schmelzen zu bringen, musste eine Temperatur von 1600 Grad Celsius erreicht werden. Um ein Kilogramm Eisen zu gewinnen, wurden 30 Kilogramm Holzkohle benötigt.

Hinein in den Hochofen

„Was ist das?“, interessiert beugt sich Nicki Nuss über eine Rinne im Sandboden, durch die sich eine zähflüssige Masse schiebt. Heute ist das Entdecker-Team zu Besuch in der Wendener Hütte. „Das nennt man ‚Abstechen‘“, erklärt Nina. „Abstechen?! Wer wird abgestochen?“ quiekt Nicki entsetzt und versucht sich hinter Klaus zu verstecken. „Was ihr hier seht, ist flüssiges Eisen. Die langen Schöpfkellen rühren in der glühenden Masse. „Das nennt man ‚Abstechen‘. Das Eisen wird in Formen gegossen, erkaltet und kann dann vom Schmied weiterbearbeitet werden“, erklärt der Museumsführer. Schwitzend fächelt Nicki sich Luft zu.

Heiß ist es hier am Hochofen. Erst eine Temperatur von 1600 Grad Celsius bringt die Mischung aus Erzen, Holzkohle und anderen Zusatzstoffen zum Schmelzen. Dann löst sich das Eisen aus dem Gestein heraus und tropft langsam aus dem Hochofen in den sogenannten Herd. „Wenn der Hochofen über viele Jahre ununterbrochen diesen Temperaturen ausgesetzt ist, ist es kein Wunder, dass er so dicke Wände haben muss“, denkt sich Nicki, der mit Klaus von oben einen Blick in den Kamin des Hochofens geworfen hat. Drei gemauerte Wände, die Zwischenräume mit Lehm und Sand gefüllt — wenn das kein massives Bauwerk ist.

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Wendener Hütte fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?
Wendener Hütte
Hochofenstraße 6
57482 Wenden
Tel.: 02761 / 81401
oder 02761 / 81752
www.wendener-huette.de

Wann?
April bis Oktober:
dienstags bis sonntags 15–18 Uhr
feiertags 15–18 Uhr
oder nach Vereinbarung

November bis März:
dienstags bis sonntags 14–17 Uhr
feiertags 14–17 Uhr
oder nach Vereinbarung

In diesem Zeitraum hat nur das Museum geöffnet, das technische Kulturdenkmal ist geschlossen.

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung unterstützen den Museumsverein Wendener Hütte e. V. bei seinem Vorhaben, die Wendener Hütte als Ganzes zu erhalten. Sie haben dem Verein außerdem geholfen, das Holzkohlelager zu erwerben.

Es klappert der Storch

Ausflug ins Westfälische Storchenmuseum, Petershagen

Wollt ihr ein bewohntes Storchennest im Freien sehen?
Wisst ihr, warum Storchenknochen leichter sind als die der Säugetiere?
Und was auf den Ringen steht, die die Störche am Bein haben?

Dies und mehr erfahrt und erlebt ihr im Storchenmuseum in Petershagen. Im Dachgeschoss eines restaurierten Fachwerkhauses lernt ihr viel Spannendes, Interessantes und Lustiges zum Thema Storch.

Und nach dem Besuch des Museums könnt ihr nach einem kurzen Fußmarsch zur Weser das große Storchennest bestaunen, in dem in jedem Sommer ein Storchenpaar seine Jungen aufzieht.

Es klappert der Storch

Nina und Nicki stehen vor dem Haus Windheim No. 2 in Petershagen. „Das passt ja prima“, sagt Nicki. „Das Fachwerkhaus ist schwarz-weiß – genau wie die Weißstörche, die wir uns hier im Storchenmuseum anschauen wollen.“ Nina öffnet die große Holztür. Nicki flitzt die Treppe ins obere Geschoss hinauf. „Warum heißt der Weißstorch auch Klapperstorch?“, fragt Nicki ungeduldig. „Das ist leicht zu beantworten“, antwortet Nina. Sie geht mit ihm zu einer roten Wand mit vier silbernen Knöpfen. Nicki drückt sofort auf einen Knopf. Ein lautes Klappern ertönt. „Störche haben keine Stimmen“, erklärt Nina. „Sie können zwar zischen, aber eigentlich verständigen sie sich mit dem Klappern ihrer Schnäbel. So begrüßen sie sich zum Beispiel im Nest.“ Klappern kann aber nicht nur Freude, sondern auch Ärger ausdrücken. Und auch auf der Suche nach einem Partner klappert der Storch laut.

„Oh, da hängen ja Knochen“, wundert sich Nina. „Heb sie mal an“, rät ihr der Museumsleiter. „Der eine ist viel leichter als der andere“, bemerkt Nina und wiegt die weißen Knochen in ihren Händen. Der Experte nickt: „Für die langen Flüge der Störche ist es wichtig, dass ihre Knochen so leicht wie möglich sind.“ Nina hat gehört, dass Störche weite Strecken bis in ihre Winterquartiere zurücklegen. „Auch die 30 Paare, die bei uns im Kreis Minden-Lübbecke brüten, ziehen jeden Winter Richtung Süden“, erzählt der Museumsleiter. „Bis wohin fliegen die Störche denn?“, will Nina wissen. „Viele fliegen bis nach West- und Südafrika. Wir haben den Störchen Ringe an den Beinen befestigt. So können wir feststellen, dass es sich um einen „unserer Störche“ handelt, wenn ein Storch aus unserer Region woanders gefunden wird“, antwortet der Storchenexperte. Er erzählt den beiden, dass ein Storch aus der Region mit einem Pfeil in Mali in Afrika abgeschossen wurde.

Nicki steht naserümpfend vor einem Eimer, der randvoll mit toten Tieren gefüllt ist. „Das frisst der Storch also alles, Insekten, Regenwürmer und – Klaus, hör jetzt mal besser weg – Frösche.“ „Der Weißstorch frisst aber auch größere Tiere wie Mäuse, Eidechsen und Schlangen“, ergänzt der Museumsleiter. „Er schlingt alles mit einem Happs runter, ohne zu kauen.“ „Wollt ihr ein bewohntes Storchennest im Freien sehen?“, fragt der Museumsleiter. Nicki und Nina nicken begeistert. „Dann lauft mal den Pattweg runter zur Fähre. Ihr findet ihn direkt gegenüber dem Eingang.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Westfälischen Storchenmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Westfälisches Storchenmuseum
Haus Windheim No. 2
Im Grund 4
32469 Petershagen
Tel.: 05705 / 958580
und 05705 / 144643
www.westfaelisches-storchenmuseum.de

Wann?

mittwochs bis freitags 14–18 Uhr
samstags und sonntags 11–18 Uhr
Im Februar geschlossen.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen, das 300 Jahre alte Fachwerkhaus in Petershagen zu restaurieren, in dem das Storchenmuseum untergebracht ist. Seit 1986 haben sie außerdem über 450 Hektar Feuchtwiesen an Weser und Bastau erworben, damit Weißstörche und andere Wildtiere dort Schutz und Nahrung finden.

Kein Zuckerschlecken am Zuckertimpen

Historisches Mietshaus Zuckertimpen 4, Warendorf

Kannst du dir vorstellen, wie eine Arbeiter-Familie im Jahr 1925 gelebt hat? Nein? Dann begib dich auf die Reise nach Warendorf zum Zuckertimpen 4 und tauche ein in die Welt zweier Familien, die mit neun Personen auf engsten Raum zusammengelebt haben. Es gab noch keinen Strom und fließend Wasser.

Das „Gadem“ in Warendorf – so nannte man diese kleinen Mietshäuschen früher – sieht genauso aus wie zu der Zeit, als die Familie Rolf hier wohnte. Die Stühle, die Lampen, das Geschirr und die Kleider – alles stammt aus der Zeit um 1920. Man kann sich ganz genau vorstellen, wie der Alltag der Bewohner ausgesehen hat. Das Haus wurde von wohlhabenden Bürgern gebaut und bis ins frühe 20. Jahrhundert an arme Leute wie Tagelöhner oder Tuchmacher vermietet.

Dich erwartet ein spannender Rundgang durch ein beinahe 350 Jahre altes Fachwerkhaus.

Kein Zuckerschlecken am Zuckertimpen

„Vielen Dank für die Einladung!“ Nicki, Nina und Klaus sitzen mit Familie Rolf um den Holztisch in der Diele. In der Suppenterrine dampft der Graupeneintopf. Neben jedem Teller liegt ein trockenes Stück Brot. „Guten Appetit“, wünscht der Kutscher Heinrich. Alle langen kräftig zu. „Hmm, schmeckt die Suppe gut!“, sagt Nina und ist erstaunt, dass sie noch nie zuvor Graupeneintopf gegessen hat. „Wir essen ganz oft Graupeneintopf, da er satt macht und nicht teuer ist“, antwortet der Kutscher. Da klopft es an der Tür und der Lokomotivputzer August kommt herein. „Lasst euch nicht stören“, ruft er und verschwindet schnell in der Stube, die die Rolfs an ihn und seine Familie vermietet haben.

„Mit neun Personen unter einem Dach ist es in unserem Haus zwar eng, aber die Mieteinnahmen als kleiner Nebenverdienst bessern mein Gehalt, dass ich für die Ernährung meiner Familie brauche, etwas auf“, erklärt der Kutscher. Leise flüstert Nicki Nina ins Ohr: „Wusstest du nicht, dass Häuser zur Jahrhundertwende oft von reichen Bürgern gebaut wurden und sich die ärmeren Leute dann den Mietraum geteilt haben, damit sie ihn sich leisten konnten?“ Trotzdem muss die Familie, wie viele andere Familien auch, für ihr Essen selbst sorgen. Deswegen haben sie sich im Hinterhof ein kleines Gemüsebeet angelegt.

„Wo ist denn die Toilette?“, fragt Nina, und staunt nicht schlecht, als sie nach dem Essen vom Kutscher Heinrich in den Hof des Hauses geführt wird. „Das ist ja ein Plumpsklo!“, ruft sie entsetzt. Nicki steht daneben und lacht: „Pass bloß auf, dass du nicht hineinfällst!“ Klaus hüpft lieber schnell ins Gemüsebett. Ein Plumpsklo, das findet er ganz schön unheimlich. „Leicht war das Leben früher nicht“, glaubt Nina. „Kein fließendes Wasser, kein Strom und keine Süßigkeiten. Jeden Tag von früh bis spät arbeiten, und abends musste auch noch Holz fürs Feuer gehackt werden …“ Die beiden sind froh, als sie wieder in der Gegenwart angekommen sind. Doch sie sind stolz, dass sie so viel gelernt haben über das Leben einer Familie um 1920.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Historischen Mietshaus fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?
Historisches Mietshaus
Zuckertimpen 4
48231 Warendorf
Tel.: 02581 / 634439
www.heimatvereinwarendorf.de/

Wann?
sonn-und feiertags 15–17 Uhr
oder nach Voranmeldung mit einem Gästeführer
Weitere Informationen unter 02581 / 634439.

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben dem Heimatverein und den Altstadtfreunden Warendorf geholfen, das alte Fachwerkhaus zu renovieren.