Die Schaf-Computer von der Wupper

Museum Textilfabrik Wülfing, Radevormwald

Willst du sehen, wie ein Faden „auf die Folter“ gespannt wird?

Kennst du Bücher in denen kein Wort geschrieben steht?

Die Lösung zu diesen Rätseln findest du in der Textilfabrik Wülfing in Radevormwald. Dort ist gleich eine ganze Stadt zum Museum geworden. Die Firma Johann Wülfing und Sohn hat Stoffe und Kleider hergestellt. Dabei war sie so erfolgreich, dass immer mehr Mitarbeiter gebraucht wurden. Rund um die Fabrik wurden extra Wohnhäuser, eine Arztpraxis, ein Postamt und Geschäfte für die Arbeiter und ihre Familien gebaut.

Heute kannst du die über 100 Jahre alten Gebäude und die Fabrik anschauen. Entdecker, wie du, dürfen im Museum sogar Sakkos, Westen und Hosen von früher anprobieren und auch die alten Maschinen funktionieren noch.

Die Schaf-Computer von der Wupper

„Das ist aber weich“, sagt Nina. Sie streicht durch einen Bausch Schafwolle. „Nicht so weich wie mein Fell“, gibt Nicki an. Er schaut sich die anderen Büschel auf den Tischen im Textilmuseum Wülfing in Radevormwald an und fragt: „Kamelhaar, Ziegenhaar, Lamahaar – was machen die bloß mit diesen ganzen Haaren?“ „Na, daraus können Stoffe gewebt werden“, erklärt Nina. „Ob man auch aus Eichhörnchenfell Stoff weben kann?“, fragt Nina und grinst zu Nicki rüber. Der geht ein wenig auf Abstand. „Lass bloß die Finger von meinem Pelz.“ „Den brauchen wir auch gar nicht“, sagt ein Museumsführer mit einem Lachen. „Hier drüben kannst du dir ein Stück Schafwolle mitnehmen.“

Nicki und Nina folgen dem Museumsführer durch die Gänge des 170 Jahre alten Backsteinbaus in die Musterweberei. Mit den alten Webstühlen wurden in der Fabrik früher alle möglichen Stoffe und Muster hergestellt. „Oh, ist hier was kaputt?“, fragt Nina. Sie zeigt auf Karten mit vielen Löchern, die an der Seite eines Webstuhls hängen. „Nein“, antwortet der Museumsführer, „das ist Absicht. Diese Lochkarten sagen der Maschine, wann sie beim Weben einen Faden anheben muss. Der Webstuhl tastet die Karte ab. Wenn er ein Loch findet, hebt er einen Faden hoch. Nur so können Muster wie Streifen oder Schriftzüge gewebt werden. Aus diesem Lochkarten-Prinzip wurde später der Computer entwickelt.“ „Dann sind das also Schaf-Computer“, wirft Nicki ein und lacht.

Nicki und Nina folgen dem Museumsführer durch die Gänge des 170 Jahre alten Backsteinbaus in die Musterweberei. Mit den alten Webstühlen wurden in der Fabrik früher alle möglichen Stoffe und Muster hergestellt. „Oh, ist hier was kaputt?“, fragt Nina. Sie zeigt auf Karten mit vielen Löchern, die an der Seite eines Webstuhls hängen. „Nein“, antwortet der Museumsführer, „das ist Absicht. Diese Lochkarten sagen der Maschine, wann sie beim Weben einen Faden anheben muss. Der Webstuhl tastet die Karte ab. Wenn er ein Loch findet, hebt er einen Faden hoch. Nur so können Muster wie Streifen oder Schriftzüge gewebt werden. Aus diesem Lochkarten-Prinzip wurde später der Computer entwickelt.“ „Dann sind das also Schaf-Computer“, wirft Nicki ein und lacht.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Johann Wülfing & Sohn Museum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Johann Wülfing & Sohn Museum
Am Graben 4 – 6
42477 Radevormwald-Dahlerau
Tel.: 02191 / 6922851
Web: www.wuelfingmuseum.de

Wann?

Von April bis Oktober: sonntags 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Zusätzlich an Arbeitstagen  samstags und dienstags 9:30 bis 12:30 Uhr

Führungen nach Anmeldung bei Wolfgang Masanek (02191 / 666994) oder Rosemarie Kötter (02191 / 663219).

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Verein der Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V. dabei unterstützt das Museumsgebäude zu errichten.

Ein Fachwerkhaus voll Technik

Technikmuseum, Freudenberg

Im Technikmuseum in Freudenberg kannst du nicht nur eine Runde mit der Modelldampfbahn drehen, sondern erfährst auch direkt wie so eine Dampfmaschine überhaupt funktioniert. Aber das ist noch nicht alles: Auf dich warten alte Feuerwehrautos, riesige Uhren, eine komplette Schlossereiwerkstatt und vieles mehr.

Die Mitarbeiter des Museums können zu jedem Ausstellungsstück eine spannende Geschichte erzählen. Zum Beispiel von dem Motorrad mit dem der legendäre Rennfahrer Dieter Falk 1956 und 1958 die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat.

Ein Fachwerkhaus voll Technik

„Hier ist ja was los!“ Nicki und Nina sind erstaunt. Gerade sind sie in das große Fachwerkhaus in Freudenberg gekommen. Und schon stehen sie in einer alten Werkstatt. Viele große Maschinen rattern. „Wird hier etwa richtig gearbeitet?“, wundert sich Nicki. „Wir dachten, das ist ein Museum!“ Es ist auch ein Museum – voll mit alter Technik, die immer noch funktioniert. Alte Autos, eine Münzpresse, eine Druckmaschine und ein Webstuhl stehen im Museum. Die Werkstatt ist schon mehr als 100 Jahre alt.

Über Nickis und Ninas Köpfen sausen Bänder. Sie bewegen die Maschinen – eine Säge, einen Hobel, eine Fräse und einen Schmiedehammer. „So schnell kann man gar nicht gucken, wie sich alles dreht“, ruft Nicki. „Schau mal, ich weiß, warum die Maschinen laufen“, sagt Nina. Sie zeigt auf eine große Maschine neben der Werkstatt. Es ist eine alte Dampfmaschine. Nina und Nicki erfahren, dass die bereits früher an dieser Stelle stand – und zwar befand sich hier einmal eine Leimfabrik. Diese Fabrik ist längst abgerissen. Aber die Dampfmaschine gibt es noch heute. Das Museum wurde einfach drumherumgebaut.

Nicki und Nina laufen weiter durch das Museum. Im oberen Bereich sehen sie viele alte Motorräder. Nicki interessiert sich besonders für eine alte, blaue Rennmaschine. Eine große „12“ steht auf dem Lenker. „Dieter Falk“, liest Nicki auf einem Schild vor dem Motorrad. „Tatü tata, die Feuerwehr ist da“, ruft Nicki. Er hat unten in der Halle mehrere große rote Autos entdeckt. Eins davon ist ein Pumpwagen. Der wurde schon vor 125 Jahren zum Feuerlöschen gebraucht. Nicht ganz so alt ist der große Leiterwagen. „Forschungszentrum Jülich“, liest Nina auf den Türen. Wenn man die Leiter ganz ausfährt, ist sie 30 Meter lang!

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Technikmuseum Freudenberg fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Technikmuseum Freudenberg
Olper Straße 5
57258 Freudenberg
Tel.: 02734 / 8090
Web: www.technikmuseum-freudenberg.de

Wann?

1. Mai bis 31. Oktober: sonntags 10 – 18 Uhr

Führungen für Besuchergruppen nach Absprache

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Verein der Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V. dabei unterstützt das Museumsgebäude zu errichten.

Nicki als Himmelsstürmer

Sternwarte Bochum / Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ)

Weißt du wer Neil Armstrong ist? Er war der erste Mensch auf dem Mond!

Er setzte am 21. Juli 1969 seinen Fuß auf die Mondoberfläche. Astronauten fliegen mit Raumfahrzeugen bis zu 450.000 Kilometer weit, um im All zu forschen. Im Weltraum gibt es keine Schwerkraft. Ohne diese Kraft, die auf der Erde dafür sorgt, dass wir mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen, fliegen die Astronauten, Gegenstände und Flüssigkeiten einfach schwerelos im All. Deshalb benötigen sie für ihre Missionen auch eine ganz spezielle Ausrüstung und besondere Nahrung.

Wenn du den Weltraum erst mal beobachten willst, bevor du selbst zum Astronauten wirst, kannst du die Sternwarte in Bochum besuchen. Durch ein sehr starkes Fernglas – das Teleskop – kannst du jetzt schon einen Blick auf ferne Planeten werfen.

Nicki als Himmelsstürmer

 

„Ich sehe eine“, ruft Nicki begeistert und springt aufgeregt herum. „Und hier ist noch eine, und noch eine! Jetzt darf ich mir etwas wünschen.“ Er kneift seine Augen fest zu und bleibt mucksmäuschenstill stehen. Angestrengt denkt er nach, bis ein Lächeln über sein Gesicht huscht. Dann öffnet Nicki die Augen schnell wieder, um ja keine Sternschnuppe zu verpassen. Der August ist nämlich der Monat, in dem der meisten und schönsten Sternschuppen des Jahres zu sehen sind: die Perseiden. Manchmal schießen über 100 Sternschnuppen pro Stunde durch den Nachthimmel. „Woher kommen diese Perseiden eigentlich und warum leuchten die nicht das ganze Jahr über?“ Nicki macht sich auf die Suche nach Antworten.

In der Sternwarte Bochum wird er fündig. Hier erforschen Astronomen, also Sternenwissenschaftler, seit über 50 Jahren die Geheimnisse und Wunder des Himmels. Nicki erfährt, dass Sternschnuppen kleine Steinkrümel und Staubteilchen aus dem Weltall sind. Diese sausen hoch über der Erde in die Atmosphäre, also in die Lufthülle, die unseren Planeten umgibt. Weil die winzigen Teilchen so schnell sind, reiben sie sich an der Luft und verglühen in 80 Kilometern Höhe, lange bevor sie auf die Erde fallen. Dabei entsteht viel Hitze und noch mehr Licht. Das sehen wir dann als Sternschnuppe am Himmel. Nicki versucht, sich das Tempo einer Sternschuppe vorzustellen. Wäre er so schnell wie eine Sternschnuppe, dann könnte er in etwa vier Sekunden einmal quer über Nordrhein-Westfalen fliegen. „Bei der Geschwindigkeit würde ich wahrscheinlich auch anfangen zu leuchten“, erschrickt Nicki.

Und die Perseiden? „Die sind nichts weiter als eine Staubwolke im Weltall“, erklärt ein Bochumer Sternengucker. Diese Wolke hat ein einziger Komet auf seinem Weg hinterlassen. Fast so wie ein LKW, der mit Sand beladen ist und während der Fahrt einen Teil seiner Ladung auf der Straße verliert. Einmal im Jahr, nämlich immer im August, rauscht die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne mitten durch die Perseiden-Staubwolke hindurch. Einige der Staubteilchen geraten dabei jedes Mal in die Lufthülle der Erde und verglühen. Der Name „Perseiden“ ist übrigens griechisch und heißt so viel wie „vom Perseus“. Von der Erde betrachtet sieht es nämlich so aus, als ob die leuchtenden Sternschnuppen aus der Richtung des Sternenbildes Perseus kommen. „Schade nur“, denkt Nicki, „dass der Staub in meinem Kobel nicht auch so leuchtet. Dann wüsste ich immer, wo ich putzen müsste, und könnte mir ständig was wünschen.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Sternwarte Bochum und zum Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ) fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann dort.

Wo?

Sternwarte Bochum / Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ)
Blankensteiner Straße 200a
44797 Bochum
Tel.: 0234/47711
Fax: 0234/5798958
Mail:info@iuz-bochum.de
Web: www.sternwarte-bochum.de

Wann?

April bis Oktober: sonntags 11 – 17 Uhr

November bis März: sonntags 11 – 16 Uhr

Gruppenveranstaltungen sind von montags bis freitags nach Vereinbarung möglich. Auch Schulklassen sind immer willkommen.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben die Volkssternwarte Bochum dabei unterstützt die Räume wiederherzustellen die beim Einsturz der Radom-Hülle 1999 zerstört wurden.

Im Zahn ist der Wurm drin

Stadtmuseum, Gütersloh

Früher hatten viele Menschen richtig Angst vor einem Zahnarztbesuch. Das lag daran, dass die Ärzte noch nicht so viel über den Körper und über Krankheiten wussten. Außerdem hatten sie auch nicht so moderne Instrumente und Medikamente wie die Ärzte heute. Der Bohrer beim Zahnarzt wurde zum Beispiel nicht mit Strom sondern mit Muskelkraft angetrieben. Da konnte ein Besuch beim Arzt schon einmal richtig weh tun.

Im Stadtmuseum in Gütersloh kannst du dir eine alte Zahnarztpraxis anschauen. Natürlich erfährst du dort auch noch mehr darüber, wie die Menschen früher in Gütersloh gelebt haben. Zum Beispiel wie Kleidung hergestellt wurde oder wie man mit Feder und Tinte geschrieben hat.

Im Zahn ist der Wurm drin

„Was soll ich denn beim Arzt? Ich bin doch gesund“, protestiert Nicki und bleibt auf dem Gang im Stadtmuseum Gütersloh stehen. „Aber Nicki“, antwortet Nina, „wir gehen doch nur in eine Ausstellung über Medizin. Nicht zu einem Arzt.“ „Sicher?“, fragt Nicki. Er ist noch nicht überzeugt. „Nicht, dass mir da einer meine Zähne zieht. Die brauche ich zum Nüsseknacken.“ Nina schüttelt den Kopf: „Jetzt komm schon, du Angsteichhorn.“ Gemeinsam betreten beide den ersten Raum der Ausstellung. Der sieht aus wie das Wartezimmer eines Arztes. Ein komischer Stuhl fällt Nicki besonders auf. „Was ist das? Kann man damit fliegen?“ Nina betrachtet den Stuhl näher. „Ich glaube, das ist ein Wiegestuhl“, sagt sie. „Du kannst dich reinsetzen und er zeigt an, wie schwer du bist. Probier ihn doch mal aus.“

Im Zahnarztraum betrachtet Nina erstaunt die Tür. „Weshalb ist die so dick gepolstert?“, fragt sie. „Damit die Menschen im Wartezimmer die Schreie der Patienten nicht hörten“, erklärt ein Museumsführer. „Denn der Besuch beim Zahnarzt tat früher viel mehr weh als heute.“ Er zeigt auf einen 80 Jahre alten Bohrer: „Der lief mit Tretantrieb, nicht elektrisch.“ „Ein Glück, dass ich meine Zähne immer so gut putze. Da kriege ich keinen Karies“, sagt Nina. „Ganz früher“, erzählt der Museumsführer weiter, „dachten die Menschen, dass etwas anderes Zahnweh macht: der Zahnwurm.“

Nina geht in den nächsten Raum. Dort steht Nicki. Er hat einen Arztkittel an. „Was machst du denn da, Nicki?“, fragt sie. „Dr. Nicki bitte. Ich bin der neue Arzt. Leg dich mal da hin.“ Eh Nina sich versieht, schiebt Nicki sie auf eine Liege. Er schaut ihr in den Mund. „Heh, laff daff“, sagt sie mit dem Holzstäbchen im Mund. Aber Nicki reagiert nicht. „Ah, Glück gehabt. Alles gesund. Ansonsten hätte ich dir ein wenig Fruct. Foeniculi und Succ Liquirit verschrieben.“ Nina schaut verwirrt: „Was ist das denn?“ „Das muss der Patient nicht wissen“, sagt Nicki. „Du weißt es bestimmt selbst nicht“, lässt Nina nicht locker. „Geh jetzt bitte. Dr. Nicki muss den nächsten Patienten empfangen.“ Nicki schiebt Nina zur Tür.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Stadtmuseum Gütersloh fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Stadtmuseum Gütersloh
Kökerstraße 7 – 11a
33330 Gütersloh
Tel.: 05241 / 26685
Mail: info@stadtmuseum-guetersloh.de
Web: www.stadtmuseum-guetersloh.de

Wann?

Dienstags bis freitags von 14 – 17 Uhr,

Samstags und sonntags von 11 – 17 Uhr

Gruppenführungen auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Voranmeldung möglich

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben dem Heimatverein Gütersloh geholfen das Museumsgebäude zu sanieren.

Rohrstock, Ranzen, Rübenziehen

Schulmuseum, Bergisch Gladbach

„Guten Morgen, Herr Lehrer!“ – „Setzen!“

So begann der Unterricht vor über 100 Jahren. Damals wurden Zuspätkommen und Schwätzen noch hart bestraft – mit dem Rohrstock. Im Bergischen Schulmuseum können Schulklassen sich für einen „historischen Unterricht“ anmelden. Das Klassenzimmer ist eingerichtet wie zu „Kaisers Zeiten“ – also wie zur Zeit um 1900. Die Portraits von Kaiser Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria hängen an den Wänden des Klassenzimmers. Aber nicht nur mit einer Schulklasse lohnt sich der Besuch im Museum. Auch Familien können durch die Ausstellung stöbern, die hölzernen Schulbänke ausprobieren und in den Schulheften von früher blättern.

Das Museum ist in einer alten Grundschule untergebracht. Eine Sonderabteilung im Erdgeschoss zeigt, wie Mädchen in der Schule früher erzogen wurden. Im Obergeschoss lässt sich anhand alter Lehr-, Lern- und Arbeitsmittel verfolgen, wie sich das Bild der Welt bis heute verändert hat. Auch ein altes Lehrerwohnzimmer mit Plüschsofa und Bücherschrank kannst du dir anschauen.

Rohrstock, Ranzen, Rübenziehen

„Komm Nicki, wir müssen uns beeilen, die Stunde fängt gleich an!“, ruft Nina und eilt schon einmal voraus. Nicki und Nina rennen dicht verfolgt von Klaus mit großen Schritten in Richtung der alten Schule in Bergisch Gladbach. „Puh geschafft!“ stöhnt Nicki und huscht mit seinem Lederranzen auf dem Rücken in letzter Sekunde eilig am Lehrer vorbei ins Klassenzimmer. Schwungvoll setzt sich Nina an ihr Pult, holt Schiefertafel und Griffel hervor – schon beginnt der Lehrer mit dem Diktat. „Nina, hör auf bei mir abzugucken“, flüstert ihr Nicki zu. „Der Lehrer ist streng und ich will nicht nachsitzen müssen.“ Die beiden nehmen heute an einem historischen Unterricht in der Museumsschule Bergisch Gladbach teil.

Schon in den ersten Minuten merken sie, welchen großen Unterschied das Leben in der Schule von damals zu heute macht. Vor allem zu Beginn der Stunde legt der Lehrer großen Wert darauf, dass alle Schüler aufstehen und den Lehrer äußerst förmlich begrüßen. „Oh Nina, hoffentlich  muss ich nicht an die Tafel und vorne ein Gedicht auswendig aufsagen.“, stöhnt Nicki. Der Museumslehrer erklärt, dass es früher auch Schläge mit dem Rohrstock gab, wenn die Kinder nicht artig gelernt haben. „Nina, was bedeutete das hier?“, fragt Nicki. Während der Lesestunde verzweifelt er an der Sütterlin-Schrift. Sütterlin ist eine verschnörkelte Schriftart, die damals in Deutschland geschrieben wurde.

„Oft mussten die Kinder ihren Eltern auch auf dem Feld bei der Ernte helfen und waren in der Schule zu müde, um gut aufzupassen“, erklärt Nina Nicki nach der Schulstunde, „sie wurden dann oft noch zusätzlich vom Lehrer bestraft und mussten sich zum Beispiel zu den Schlägen noch in die Ecke stellen. Oft waren die Schulklassen auch viel größer als heute! Aber komm, lass uns weitergehen. In den fünf nächsten Räumen können wir noch viel über das Leben damals erfahren.“ „Das ist eine gute Idee“, sagt Nicki, „ich bin schon ganz taub vom Rumgekratze mit meinem Griffel auf der Schiefertafel. Was für einem fürchterlichen Gequietsche die Kinder damals ausgesetzt waren!“ Man musste nämlich den Griffel fest aufdrücken, damit er auf dem harten Steinuntergrund überhaupt schrieb.

„Guck mal Nicki, die haben hier ganz viele ausgestopfte Tiere stehen!“ aber Nicki interessiert sich eher für die Handarbeiten, die von den Schülern damals gemacht wurden und auch ausgestellt sind. „So etwas könnte ich gar nicht“, stellt er erstaunt fest. Klaus hüpft derweil vergnügt im Raum herum, weil er sich über das Bild eines Frosches, das er in einer Fibel gefunden hat, besonders freut. „Ganz schön anstrengend so ein Leben als Schüler damals“, stellt Nicki am Ende seines Rundgangs fest und ist froh, dass er nicht vor hundert Jahren gelebt hat.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Schulmuseum Bergisch Gladbach – Sammlung Carl Cüppers fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Schulmuseum Bergisch Gladbach – Sammlung Carl Cüppers
Kempener Straße 187
51467 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202 / 84247 oder 02202/981356 (Archiv)
Mail: info@das-schulmuseum.de
Web: www.das-schulmuseum.de

Wann?

Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr

Jeden 1. Sonntag des Monats von 14 bis 18 Uhr

In den Schulferien von NRW geschlossen

Unterricht / Führungen sind nach Absprache möglich

Was macht Nicki hier?

Nicki Nuss und die NRW-Stiftung haben den Ausbau des Schulmuseums Bergisch Gladbach unterstützt, damit mehr Platz ist um die vielen Dinge zu zeigen, die über die Jahre für die Schule angesammelt wurden.

Wer hat Angst vorm Schlossgespenst?

Schloss Hohenlimburg, Hagen

Rund um Schloss Hohenlimburg ranken sich allerlei schaurige Gruselgeschichten. So soll ein ungezogener Edelknabe im Zorn seine Mutter geschlagen haben. Als Strafe wurde ihm vom Henker vor der versammelten Stadt die Hand abgeschlagen. Um alle aufsässigen Kinder für alle Zeit zu warnen, wurde die unglückselige Hand einbalsamiert und auf dem Schloss aufgestellt. Zum Glück ist diese schaurige Geschichte nur eine Sage. In Wirklichkeit wurde die Hand nach einem Blitzschlag in den Schlosstrümmern gefunden und stammt wohl aus einem ungeklärten Mordfall. Neben so gruseligen Ausstellungsstücken, wie der „Schwarzen Hand“, gibt es aber auch prächtige Wohnräume, wie den Fürstensaal und den Roten Salon zu entdecken. Dort erfährst du, wie die Fürstenfamilie von Schloss Hohenlimburg im 19. Jahrhundert gelebt hat.

Für Entdecker wie dich, bietet Schloss Hohenlimburg extra Führungen an. Dort darfst du als Ritter oder Burgfräulein kostümiert oder mit Laternen und Taschenlampen ausgerüstet das Schloss erkunden und erfährst alles über die Geschichte der Burg vom Mittelalter bis zur Biedermeierzeit.

Kleiner Tipp für große Entdecker: Du solltest unbedingt noch das Kaltwalzmuseum besuchen. Es befindet sich in den Räumen von Schloss Hohenlimburg.

Wer hat Angst vorm Schlossgespenst?

„Schon ein wenig unheimlich hier“, sagt Nina vor dem Tor von Schloss Hohenlimburg. „Wieso das denn?“, fragt Nicki. „Na ja“, antwortet Nina, „hier gibt es doch so eine schwarze Hand. Die ist von einem, der ermordet wurde. Nicht, dass sein Geist hier rumspukt.“ „Bist du eine Angsthäsin“, spottet Nicki. „Pass auf, Gespenst, hier kommt Ritter Nicki und macht dich fertig!“, ruft das Eichhörnchen und spurtet in den Burghof. Dort schaut er in den Schlossbrunnen. „Das ist aber finster da drin. Wie tief ist der Brunnen?“, fragt er. Doch plötzlich kommt etwas Grünes aus dem Brunnen geschossen, knapp an Nicki vorbei. Er schreckt vor Angst zurück. „Hilfe, das Gespenst!“, ruft er. „Quatsch, das war doch nur Klaus“, sagt Nina und setzt den Frosch in ihren Rucksack. „Äh, natürlich“, sagt Nicki schnell, „das habe ich gleich gesehen. Als ob ich Angst vor einem Gespenst gehabt hätte.“

Bei der Schlossführung gelangen Nina und Nicki rasch in den prachtvollen Fürstensaal. „Wer ist denn diese tolle Frau?“, fragt Nina und deutet auf das Bild einer fürstlich gekleideten Dame. „Das war die bekannteste Burgherrin hier auf Schloss Hohenlimburg“, erklärt eine Schlossführerin. „Ihr Name war Johanetta Elisabeth von… Mit einem leichten Gruseln unterm Pelz betritt Nicki schließlich den Raum der schwarzen Hand. Auf einem Podest in der Mitte liegt die Hand: Das Beweisstück aus einem mittelalterlichen Mordprozess, dunkel wie ein Stück Kohle. Plötzlich tippt Nicki etwas auf die Schulter. Zu Tode erschrocken dreht er sich um und sieht zwei Gespenster, ein großes und ein kleines. „W-w-w-wer s-s-seid i-i-i-ihr“, stammelt das Eichhörnchen. „Buuhuhu, ich bin der Geist des Ermordeten, dem die Hand gehörte“, sagt das große Gespenst. „U-u-und der andere?“, wagt Nicki zu fragen. „Das ist der Geist der Hand“, sagt das große Gespenst und das kleine bestätigt es mit einem „Buhu-quak“. Eh die Gespenster sich versehen, ist Nicki wie ein geölter Blitz geflüchtet.

„Na, dem großen Ritter haben wir es aber gezeigt“, sagt Nina und zieht sich das Bettlaken vom Kopf. „Quak quak“, ergänzt Klaus und Nina nickt. Panisch rennt Nicki über den Schlosshof und durch die erste Tür, die er sieht. „Puh, das Gespenst hab’ ich wohl abgehängt. Aber wo bin ich hier gelandet?“ Deutsches Kaltwalzmuseum, liest er auf einem Schild. „Was? Im Kaltwassermuseum?“, fragt Nicki verwirrt. „Nein, im Kaltwalzmuseum“, erklärt ein Museumsführer. „Kaltwalzen ist eine Technik, mit der man aus dickem Metall dünne Bleche herstellt. Genau so, als wenn du beim Backen einen Kuchenteig dünn ausrollst.“ „Und wozu?“, fragt Nicki. Er ist immer noch etwas durcheinander. „Für alles Mögliche. Schau dich doch einfach mal um. Dann siehst du, was alles aus Blech besteht.“ Staunend geht Nicki durch ein Büro, eine Küche und ein Kinderzimmer. „Von den Geräten und Spielzeugen kenne ich ja ganz viele. Und das ist alles aus Blech?“

Nicki lernt, dass Blech viel weniger empfindlich ist und länger hält als Plastik. Deswegen wird es auch heute noch oft verwendet. Zum Beispiel in Autos. Ein ganz besonderes entdeckt er in der Autowerkstatt des Museums: einen VW Käfer von 1969. Begeistert rast Nicki zu dem Wagen und klemmt sich hinter das Steuer. „Brmm, brmm. Achtung, hier kommt Nicki Schumacher, das rasende Eichhörnchen!“ Als Nicki aus dem Auto steigt, trifft er Nina wieder. „Nicki, wo warst du die ganze Zeit?“ „Ich hab’ mir das Museum angesehen“, sagt das Eichhörnchen. „Ach so“, sagt Nina, „ich dachte schon, du bist dem Gespenst begegnet.“ „D-d-das Ge-gespenst… äh, ja“, stottert Nicki, „das, das habe ich gesehen. Aber ich war mutig und habe es in die Flucht geschlagen.“ „Ach Nicki“, sagt Nina und zwinkert Klaus zu, „du bist wirklich der tapferste Ritter.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Museum Schloss Hohenlimburg und Deutsches Kaltwalzmuseum fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Museum.

Wo?

Museum Schloss Hohenlimburg und
Deutsches Kaltwalzmuseum
Alter Schlossweg 30
58119 Hagen-Hohenlimburg
Tel.: 02334 / 2771
Mail: museum@schloss-hohenlimburg.de
Web: www.schloss-hohenlimburg.de

Wann?

April bis September: mittwochs bis sonntags 11 – 17 Uhr,

Oktober bis März: samstags, sonn- und feiertags 11 – 17 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen den Schlosspark und den Wehrgang zu restaurieren und das Kaltwalzmuseum zu erweitern.

Das unbewohnte Traumschloss

Schloss Drachenburg, Königswinter

Hast du schon einmal gehört, dass Nordrhein-Westfalen auch das Land der Schlösser und Burgen genannt wird? Über 600 davon gibt es in NRW. Die meisten von ihnen sind mehrere hundert Jahre alt. Bestimmt hast du dir schon einmal vorgestellt, wie es wäre in deinem eigenen Schloss zu wohnen. Auch der reiche Börsenspekulant Stephan von Sarter träumte davon ein eigenes Schloss zu besitzen. Und weil er genügend Geld hatte, ließ er sich im 19. Jahrhundert einfach eines bauen – ganz nach seinen Vorstellungen. Gewohnt hat der Bauherr dort allerdings nie.

Heute kannst du das Traumschloss von Herrn Sarter besichtigen und zu erleben gibt es dort jede Menge. Reite auf einem Esel den Drachenfels hinauf, kundschafte von der Spitze des Nordturms das Rheintal aus und entdecke, wie das Schloss vor über hundert Jahren aussah!

Das unbewohnte Traumschloss

 

Gemütlich fährt Nina in der ruckelnden Zahnradbahn den Drachenfels hoch. „Nicki kommt auch ständig zu spät. Dann gucken wir uns Schloss Drachenburg halt alleine an“, sagt sie zu Klaus. Der hockt neben ihr und kommentiert das Ganze mit einem ratlosen „Quak“. An der Haltestelle Schloss springt plötzlich Nicki aus den hohen Bäumen. Er landet direkt vor Ninas Füßen. „Diese Mammutbäume hier sind ein Traum für Eichhörnchen“, sagt er freudig. „Nicki, du…“, fängt Nina Aber Nicki fällt ihr direkt ins Wort: „Guck mal, das tolle Schloss! Komm, das gucken wir uns an“, ruft er und rennt durch das Eingangstor. „Hier hat bestimmt ein Märchenprinz gewohnt, oder ein Zauberer, oder ein…“, sagt Nicki atemlos. „Nein“, unterbricht ihn Nina, „das Schloss hat sich der reiche Geschäftsmann Stephan von Sarter von 1882 bis 1884 erbauen lassen. Der hat aber nie hier gewohnt.“

Nicki kann es kaum erwarten. Er spurtet los. Schnell hat er am Weg ein Schild mit Olli erspäht und wartet ungeduldig an einem merkwürdigen Gebäude. „Das sind alte Kalkbrennöfen“, stellt Nina fest. „Mit dem Kalk wurden dann Häuser gebaut und Felder gedüngt.“ „Hast du Lust auf eine Reise in die Baumwipfel?“, fragt Nina ein wenig später. „Na klar“, jubelt Nicki und springt geschickt von Ast zu Ast. Nina spaziert über einen Weg, der so hoch liegt, dass er durch die Baumkronen führt. Sie lässt sich auf einen Holzsessel fallen und lauscht dem Rauschen der Blätter. „Gut, dass es Bäume gibt“, denkt sie. „Ohne sie wäre die Welt nicht so schön.“ Warum sind Wälder so wichtig für uns Menschen?

Nina und Nicki hören, dass man den großen Nordturm von Schloss Drachenburg besteigen darf. Sie flitzen sofort zu der Nordseite. Oben angekommen, ist Nina begeistert von der Aussicht. „Schau mal Nicki, der Rhein und da unten liegt Bonn und da drüben Burg Drachenfels. Nicki, jetzt guck doch.“ Der allerdings sitzt völlig erschöpft auf dem Boden und keucht wie eine alte Dampflok. „Mein lieber Mann“, japst er, „wie viele Stufen waren das denn? 10.000?“ Nina lacht: „Und so was will Eichhörnchen-Kaiser sein. Da musst du aber noch trainieren.“

Als Nicki wieder bei Atem ist, zeigt er auf ein Gebäude unterhalb des Schlosses. „Was ist denn das da?“ „Das ist die Vorburg“, erklärt der Schlossführer. „Früher war das der Eingang zum Schlosspark. Heute ist dort die Ausstellung der Stiftung Naturschutzgeschichte zu sehen.“ Naturschutz? Das gucke ich mir an“, sagt Nicki und rast die Treppen wieder runter. „Wir sind hier im ältesten Naturschutzgebiet Deutschlands. Wusstest du das?“, sagt Nicki zu Nina, die etwas später in das Museum kommt. „Hier im Siebengebirge ist es so schön, das wollten die Menschen direkt schützen.“ Nicki nickt zufrieden. „Endlich mal eine vernünftige Entscheidung.“ Nina ist ganz begeistert von der Lebensgeschichte von Lina Hähnle. „Die hat sich fast ihr ganzes Leben für die Natur eingesetzt“, erzählt sie Nicki. „Ich weiß“, sagt der. „Die war unter allen Bewohnern des Waldes sehr beliebt. Weil sie damals den Bund für Vogelschutz gegründet hat. Deswegen hatte sie doch auch den Spitznamen Deutsche Vogelmutter.“ Nicki betrachtet Nina von oben bis unten und sagt kichernd: „Dich könnte ich mir auch als Vogelmutter vorstellen.“ „Sehr witzig“, sagt Nina leicht beleidigt. „Aber die Lina war wirklich ein tolles Vorbild. Jeder sollte sich so für die Natur einsetzen wie sie.“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Schloss Drachenburg fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Schloss.

Wo?

Schloss Drachenburg
Drachenfelsstraße 118
53639 Königswinter
Tel.: 02223 / 901970
Mail: mail@schloss-drachenburg.de
Web: www.schloss-drachenburg.de

Stiftung Naturschutzgeschichte
Tel.: 02223 / 700570
Mail: zentrale@naturschutzgeschichte.de
Web: www.naturschutzgeschichte.de

Wann?

Täglich Dienstag bis Sonntag 11:00 bis 18:00 Uhr.

In den Schulferien von Nordrhein-Westfalen auch montags geöffnet.

Öffentliche Führungen finden am Wochenende stündlich ab 13:00 Uhr (erste Führung) bis 16:00 Uhr (letzte Führung) statt.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben Schloss Drachenburg restauriert und dort ein Museum eingerichtet. Außerdem haben sie die Ausstellung zur Geschichte des Naturschutzes in der Vorburg gefördert.

Graffiti in der Schlosskirche

Schloss Corvey, Höxter

Schon von weitem kann man die großen Türme von Schloss Höxter in Corvey sehen. Früher war Corvey ein Kloster in dem Mönche vom Orden der Benediktiner lebten. Später wurde an das Kloster dann von Fürstabt Florenz vom Felde der barocke Schlossteil angebaut. Besonders spannend ist der Kaisersaal. Dort hängen große Kronenleuchter und Porträts von 20 deutschen Kaisern.

Das Westwerk der Klosterkirche solltest du auch unbedingt besuchen. Dieser Teil des Schlosses ist weit über 1000 Jahre alt. Viel Spaß beim entdecken.

Graffiti in der Schlosskirche

„Mensch, ist das groß.“ Seit zehn Minuten schon steht Nicki vor der Fassade von Schloss Corvey und staunt. „Jetzt lass uns endlich reingehen“, sagt Nina ungeduldig. „Oder soll ich dich an deinen Puschelohren reinziehen?“ Nicki zuckt ängstlich zusammen und hält seine Ohren fest. „Aber wo sollen wir denn anfangen? Das ist sooo groß.“ „Kommt mit, wir fangen im Westwerk der Kirche an“, sagt Nina. Sie hat sich informiert und weiß: „Das ist der einzige Teil im ganzen Schloss, der weit über 1000 Jahre alt ist. Denn ganz früher war Corvey ein Kloster der Benediktinermönche. Das wurde aber leider in einem Krieg zerstört.“

Im Westwerk bestaunen die beiden die alten Mauern. Nicki deutet plötzlich auf eine Wand. „Was ist das denn?“, ruft er empört. „Hier hat jemand Graffiti draufgesprüht. Ungeheuerlich!“ Nina beruhigt das Eichhörnchen: „Das sind keine Schmierereien, sondern Reste der kostbaren Wandmalereien. Mit denen war früher die ganze Kirche geschmückt.“ „Also antikes Graffiti“, lässt Nicki nicht locker. „Wenn du es so willst, schon. Die Zeichnung hier zeigt den Helden Odysseus im Kampf mit einem Seeungeheuer.“ „Was sind denn das für Eingänge?“, fragt Nina und zeigt auf eine Wand voller Türen im Westwerk. „Das ist die Rückseite der großen Orgel“, erklärt ein Schlossführer. „Durch die Türen kommt man an die großen Pfeifen dran und kann sie reinigen.“

Im Hauptraum der Kirche blicken Nina und Nicki beeindruckt auf die Vorderseite der riesigen Orgel. Plötzlich dröhnt eine komische Mischung aus Tuten, Röcheln und Quaken aus einer der Orgelpfeifen. „Nanu, ist die etwa kaputt?“, rätselt Nina. „Hm, das klangeher nach…“, bevor Nicki zu Ende sprechen kann, hüpft ein leicht angeschlagener Klaus aus einer der großen Pfeifen. „Qua-quak“, quakt er kleinlaut und verschwindet in Ninas Rucksack. „Der wollte sich die Orgel wohl zu genau ansehen“, sagt Nicki und kichert.

„Hier sieht es aber nobel aus“, staunt Nicki im Westflügel des Schlosses. „Hier haben früher die Fürsten gelebt“, erklärt Nina. „Schau mal die schön bunte Tapete. Ich habe gelesen, dass die schon fast 200 Jahre alt ist.“ „So eine hätte ich auch gerne“, ruft Nicki, „damit würde ich meinen Baum tapezieren.“ Am Ende des Ganges kommen die beiden in die Schlossbibliothek, die der berühmte Dichter Hoffmann von Fallersleben geleitet hat. „Hui, sind das viele Bücher, bestimmt eine Millionbilliontrillion“, staunt Nicki.

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Schloss Corvey in Höxter fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann im Schloss.

Wo?

Schloss Corvey
37671 Höxter
Tel.: 05271 / 694010 oder 05271 / 68120
Web: www.schloss-corvey.de

Wann?

Mai – September: täglich von 10 – 18 Uhr

April & Oktober: täglich von 10 – 18 Uhr, außer Montag (Ostermontag geöffnet)

Was macht Nicki hier?
Nicki und die NRW-Stiftung haben geholfen das Museum Schloss Corvey zu restaurieren und einzurichten.

Im Bach ist was los

Rieselfelder Windel, Bielefeld

Kennst du Grünschenkel, Kampfläufer oder Schafstelze?

Im Naturschutzgebiet Rieselfelder Windel kannst du diese Vögel beobachten. Außerdem gibt es hier noch viele andere Vögel, Pflanzen und Wassertiere zu sehen. Am besten startest du deine Entdeckungstour an der Biologischen Station und besorgst dir eine Informationsbroschüre mit Karte.

Von den drei Aussichtstürmen kannst du dir einen prima Überblick verschaffen bevor du das Leben im Bach erforschst. Wie das genau funktioniert und was du dafür brauchst, zeigt dir Nicki hier.

Im Bach ist was los

„Nicki“, ruft Nina und schaut ganz ratlos. „Wo steckst du denn jetzt schon wieder?“ „Such mich doch!“, ruft Nicki. „Ich hab dich schon.“ Nina zupft an dem rötlichen Fellbüschel, das aus einer Öffnung des ausgehöhlten Baumstammes an der Biologischen Station Gütersloh / Bielefeld hervorblitzt. „Am besten gehen wir direkt auf den Rundwanderweg. Hast du dein Fernglas dabei?“, fragt Nina. Nicki strahlt: „Klar. Ich will ja schließlich alles ganz genau sehen.“

Nina und Nicki bleiben zwischen hohen Schilfhalmen stehen. „Schilf wächst doch eigentlich am See, oder?“, will Nicki wissen. Nina nickt: „Hier wächst Schilf aber auch auf Feldern, auf sogenannten Rieselfeldern.“ Nicki verzieht das Gesicht: „Und was rieselt hier? Schnee?“ „Nein“, lacht eine Mitarbeiterin der Biologischen Station. „Früher hat die Wäschefabrik Windel ihr Schmutzwasser hier auf die Felder geleitet. Das rieselte durch den Boden und die Wurzeln des Schilfs und wurde so gereinigt. Heute hat die Fabrik aber eine moderne Kläranlage und lässt sauberes Wasser in die Rieselfelder fließen. Die Teiche und Seen sind das Zuhause vieler seltener Wasservögel.“

„Gut, dass ihr an eure Gummistiefel gedacht habt“, sagt die Biologin. Nicki und Nina stehen mit ihr am Reiherbach. „Dann gibt’s auch keine nassen Füße – und Pfoten natürlich.“ „Was können wir denn hier entdecken?“, fragt Nicki. Er verzieht enttäuscht sein Gesicht. „Noch sehe ich nichts.“ „Dann pass mal auf“, sagt die Biologin. Sie fährt mit ihrem kleinen Kescher über den Grund des Baches. Schon nach wenigen Versuchen zappelt ein winziger Bachflohkrebs in den Maschen des Keschers. Die Biologin setzt ihn behutsam in eine Schale mit Wasser. Nina freut sich: „Toll, das will ich auch machen.“

Nach vielen Entdeckungen und einem nassen Fell möchte Nicki weiter: „Da drüben ist ein Aussichtsturm.“ Er läuft voran und hüpft die Stufen hinauf. Dann schaut er durch eins der Gucklöcher. Nina steckt ihren Kopf neben ihm durch die Öffnung. Sie schaut durch das Fernglas. „Siehst du die schwarz-weißen Vögel mit dem lustigen Federschopf da vorne?“, flüstert Nina. „Ja, und ich kann sie auch hören“, antwortet Nicki. „Kiewitt, kiewitt – welcher Vogel hat denn diesen Ruf?“ „Na, wer wohl – der Kiebitz,“ lacht Nina, „hast du denn vorhin nicht aufgepasst?“

Entdecker-Info

Bevor ihr zur Biologische Station Gütersloh / Bielefeld e.V. fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in der Station.

Wo?

Biologische Station Gütersloh / Bielefeld e.V.
Rieselfelder Windel
Niederheide 63
33659 Bielefeld
Tel.: 05209 / 980101
Mail: biostationgt-bi@t-online.de
Web: www.biostation-gt-bi.de

Wann?

Die Biostation ist montags bis freitags von 9 – 16 Uhr geöffnet.

Der Rundwanderweg ist immer zugänglich.

Eine Informationsbroschüre mit Karte gibt es in der Biostation oder im Infokasten am kleinen Fachwerkhaus (Infozentrum).

Eintritt frei.

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben die Stiftung Rieselfelder Windel und die Biologische Station Gütersloh / Bielefeld dabei unterstützt das Naturreservats Rieselfelder Windel zu erhalten.

Ohne Papier geht (fast) gar nichts

Papiermuseum Düren

Möchtest du dein eigenes Papier schöpfen?

Weißt du wie aus einem alten Putzlappen ein Buch wird.

Im Papiermuseum in Düren kannst du auf Papier gehen, stehen, sitzen und es sogar essen. Dabei erfährst du jede Menge darüber wie Papier hergestellt wird, welche unterschiedlichen Arten von Papier es gibt und warum es stabil wie ein Stuhl und gleichzeitig leicht wie eine Feder sein kann.

Jeden Sonntag um 13 Uhr gibt es eine extra Führung für Kinder. Dann kannst du mit anderen Entdeckern in der Werkstatt selbst Papier schöpfen, trocknen und kleine Kunstwerke herstellen.

Ohne Papier geht (fast) gar nichts

„Papier? Ein ganzes Museum voll Papier?“ Nicki ist verwundert. „Was ist denn an Papier so interessant?“ Eine Mitarbeiterin des Papiermuseums in Düren begrüßt Nicki und Nina: „Papier ist super interessant! Ihr benutzt es jeden Tag! So oft, dass ihr das gar nicht mehr bemerkt.“ Sie gibt Nicki und Nina einige Beispiele: „Nicht nur Bücher und Zeitungen sind aus Papier. Auch Briefe, Poster, Fotos, Busfahrscheine oder Geld! Außerdem werden viele Dinge in Pappkartons verpackt. Und versucht mal, ohne Papier auf die Toilette zu gehen“, sagt die Museumsführerin. Da müssen Nicki und Nina laut lachen. „Papier wird seit mehr als 2.000 Jahren hergestellt“, erzählt die Expertin. Früher haben die Menschen das natürlich ganz anders gemacht als heute: Damals entstand Papier aus Lumpen, also alten Kleidungsstücken. Die zerfielen zuerst langsam in feuchten Kellern, bevor sie mit großen Stampfern zu einem Brei zerkleinert wurden. Daraus wurde schließlich neues Papier gemacht.

Nebenan in der Schöpfwerkstatt sehen Nicki und Nina, wie die Papiermacher früher gearbeitet haben: Zuerst taucht die Museumführerin ein Sieb in den Holzbottich. Der ist mit Wasser und Papierfasern gefüllt. Dann hebt sie das Sieb heraus. „Das sieht ja schon aus wie ein Blatt Papier“, bemerkt Nina. Bis man darauf malen oder schreiben kann, dauert es aber noch. Erst wird das geschöpfte Papier zum Trocknen auf Tücher gelegt. Dann kommt es unter eine große Presse. Schließlich muss es auf einer Leine im Trockenboden neben der Schöpfwerkstatt hängen. „Wie ein Wäschestück!“, findet Nicki. Nicki und Nina laufen weiter. Sie erfahren, dass Papier heute ganz anders hergestellt wird als in der Schöpfwerkstatt. Statt der Lumpen werden dafür vor allem Holzfasern gebraucht.

Im oberen Stockwerk des Museums ist unter einem Glasboden das Modell einer modernen Papierfabrik zu sehen. Da wird auch heute noch gesiebt, gepresst und getrocknet. Nur geschieht das automatisch und in rasender Geschwindigkeit. Eine riesige Menge Papier wird heute in jeder Sekunde in Deutschland hergestellt. Damit dafür nicht so viele Bäume abgeholzt werden müssen, wird auch viel Altpapier benutzt. „Das nennt man Recycling“, sagt die Museumsführer „So viel Papier – und was es darüber alles zu wissen gibt“, sagt Nina. „Spannend finde ich auch, was man mit Papier alles machen kann.“ Nicki guckt sie fragend an. „Letztens habe ich einen Origami-Frosch gebastelt“, sagt sie und grinst. „Du mit deinen pelzigen Pfoten kannst das bestimmt nicht, oder?“

Entdecker-Info

Bevor ihr zum Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren fahrt, schnell noch das PDF mit spannenden Infos und tollen Entdecker-Aufgaben ausdrucken! Eure Entdeckerurkunde bekommt ihr dann in dem Museum.

Wo?

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren
Hoeschplatz 1
52349 Düren
Web: www.papier-museum.de

Wann?

Dienstags bis sonntags von 10 – 17 Uhr

Donnerstags von 10 – 19 Uhr

Was macht Nicki hier?

Nicki und die NRW-Stiftung haben den Trägerverein des Papiermuseums Düren beim Kauf der Lumpenzerkleinerungsmaschine unterstützt, die im Museum zu sehen ist.